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Klimawandel und Eisschmelze: Eisbär auch durch Killerwale bedroht.

Klimawandel und Eisschmelze: Eisbär auch durch Killerwale bedroht.

Klimawandel verschafft Killerwalen Zugang zur Arktis

Eisbären sind bisher die unangefochtenen Herren in der Arktis. Neuen Untersuchungen zufolge kann sich dies sehr schnell ändern. Durch das schnelle Schrumpfen der Eismassen kommt ein Nahrungskonkurrent in diese Region: Der Killerwal. Das empfindliche Ökosystem Arktis wird so erheblich gestört.

Die Killerwale, auch Schwertwale oder Orcas genannt, fanden bisher aufgrund der großen Eismassen keinen Zugang zu den Nahrungsquellen der Arktis. Schon heute werden die großen Raubtiere aufgrund des Klimawandels und schwindenden Eismassen in den Sommermonaten vor der Küste von Labrador gesichtet. «Wenn die Arktis-Invasion der Killerwale und anderer Säugetiere aus milderen Regionen kommt, wird es hier verstärkt Konkurrenz um Nahrung zwischen den Arten geben», sagte der kanadische Biologe Steven Furgeson der dänischen Zeitung «Politiken» zur Gefahr für das Ökosystem. Seine Forschung für die Manitoba University of Canada habe ergeben, dass traditionell in der Nord-Polarregion heimische Arten, darunter auch andere Wale, durch die neue Hackordnung im Bestand gefährdet werden können. Zudem haben Eisbären wie Killerwale das gleiche Ziel: Robben und Seehunde sind ihre bevorzugte Beute.

Aber nicht nur die Eisbär-Population ist durch die Killerwale in Gefahr. Denn Killerwale greifen auch Gruppen von Mutterwalen an und machen Beute auf die jungen Kälber. Auch dies ist erneut eine Gefahr, die nur durch den Klimawandel entsteht.

Traditionell haben sich die Killerwale aus der Arktis ferngehalten, weil das Eis gefährlich für ihre sehr empfindlichen dreieckigen Rückenflossen ist. Doch das Eis verschwindet immer schneller, so hieß es erst Anfang Mai erst in der neuen Schätzung für den Arktischen Rat. Fergusons Arbeit ist Teil dieses neuen umfassenden Gutachtens. Darin wird unter anderem durch den Klimawandel ein Anstieg des weltweiten Meeresspiegels um 0,9 bis 1,6 Meter bis 2100 vorhergesagt mit großen Folgen für das vorhandene Ökosystem.