Fashion Revolution
Billige Textilindustrie

T-Shirt-Experiment als Protestaktion

Ein Automat, an dem man T-Shirts für zwei Euro kaufen kann. Ein soziales Experiment sollte zum Nachdenken anregen, wie billig die Textilindustrie produziert. Anlass war die Katastrophe in einer Textilfabrik in Bangladesh, bei der über 1.000 Menschen starben.

Die schrecklichen Bilder aus Bangladesh gingen um die Welt und schockierten uns alle. 2013 brach der Rana Plaza in Bangladesh zusammen und über 1.000  Textilarbeiter mussten sterben.

 Der blaue Automat erregt die Neugier zum Kauf von Billigware für 2 Euro.

Fürchterliche Arbeitsbedingungen in Bangladesh

Sie arbeiteten für amerikanische Textilmarken unter völlig unakzeptablen Bedingungen und mussten mit ihrem Leben bezahlen. Anschließend kamen Skandale ans Tageslicht, die deutlich machten, unter welchen unzumutbaren Zuständen Textilarbeiter in Bangladesh, aber auch in  anderen Ländern arbeiten, um Klamotten herzustellen, die zu Tiefstpreisen im Westen verkauft werden. Teils Minderjährige arbeiten für Hungerlöhne, ohne Rechte, ohne Schutz vor Schadstoffen und in Fabriken, die vom Einsturz gefährdet sind.

Fashion Revolution

Die Aktion macht klar, welche Umständen in den Textilfabriken herrschen.

Textilindustrie unter Preisdruck

Vielen Verbraucher war bis dahin nicht bewusst, dass Menschenblut an der Billigware klebt. T-Shirts zu Schnäppchenpreisen, Billig-Jeans und andere Produkte der Textilindustrie landen in deutschen Regalen, nachdem sie mit Blut und Schweiß von bitterarmen Arbeiterinnen und Arbeitern unter völlig unmenschlichen Bedingungen hergestellt wurden.

Fashion Revolution startet Aktionen

Die Non-Profit-Initiative „Fashion Revolution“ will mit Aktionen auf diese Missstände aufmerksam machen und das Bewusstsein der Verbraucher schärfen. Denn nur wenn die Verbraucher auf Billigprodukte verzichten, die unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen produziert werden, gerät die Textilindustrie unter Druck und ist gezwungen, neue Wege einzuschlagen.

Fashion Revolution

Unmenschliche Arbeitsbedingungen herrschen in den Fabriken.

Fashion Revolution will Bewusstsein der Verbraucher schärfen

Um Verbraucher zu bewegen, sich mehr Gedanken darüber zu machen, wie ihre Kleidung entsteht, wurde ein soziales Experiment durchgeführt. Unter anderem in Berlin wurde ein Automat aufgestellt, an dem Passanten T-Shirts für gerade mal zwei Euro kaufen konnten.

Doch zum Nachdenken regte die Billigware keineswegs an. Niemand interessierte sich dafür,  wie es möglich war, T-Shirts zu solch niedrigen Preisen verkaufen zu können. Erst als am  24. April, dem Fashion Revolution Day anlässlich der Katastrophe in Bangladesh ein Video über die Zustände in der Textilindustrie gezeigt wurde, trat eine Sensibilisierung der Konsumenten ein und das Angebot der Billigware wurde kritisch hinterfragt.

Fashion Revolution

Die Initiative von Fashion Revolution soll zum Nachdenken anregen.

Mehr Fragen zur Textilindustrie stellen

Fashion Revolution hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu motivieren, Fragen über Herkunft und Umstände bei der Produktion von Kleidung zu stellen und sie für die Arbeitsbedingungen zu sensibilisieren. Eine wichtige Initiative dafür, dass trotz Medienberichten und Aufklärungskampagnen den Verbrauchern noch immer nicht bewusst ist, mit welchen Methoden teilweise in der Textilindustrie gearbeitet wird.

Ecowoman-Video-Tipp, unbedingt 3 Minuten Zeit nehmen:

Mehr Informationen finden Sie hier.

Textquellen: www.fashionrevolution.org, Bild- und Videoquelle: you tube/fashionrevolution.org, Autor: Ulrike Rensch