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Solarstrom auch für Entwicklungsländer
Direkte Solarenergie

Mit Solarenergie kochen, an jedem Ort der Welt

Nachhaltiger und auch für Menschen in Entwicklungsländern erschwinglich — eine Initiative aus Finnland treibt eine ziemlich einfache und doch geniale Technik voran. So können sich können sich bald alle Solarstrom leisten.

Jeden Tag liefert uns die Sonne deutlich mehr Energie, als alle Menschen weltweit zurzeit tatsächlich verbrauchen. Die Sonne steht uns als praktisch unerschöpfliche Energiequelle zur Verfügung und doch zapfen wir sie nur relativ zurückhaltend an. Ein Grund dafür sind die hohen Kosten von Photovoltaikanlagen. Auch wenn die Effizienz von Photovoltaikanlagen steigt und die Kosten tendenziell sinken, ist Solarstrom für viele Menschen immer noch außer Reichweite. Zu viel Geld muss vorab investiert werden, außerdem werden für die Inbetriebnahme Hersteller und Installateure mit solidem Fachwissen benötigt.

Herkömmliche Solaranlagen decken den Bedarf nicht

An diesen Dingen mangelt es nicht selten in Entwicklungsländern. Im Gegenzug scheint dort jedoch oft die Sonne. Vielerorts werden kleine Solaranlagen bereits eingesetzt, um mit sauberem Strom Kerosin als Lichtquelle zu ersetzen oder um Handys aufzuladen. Trotzdem reichen diese kleinen Anlagen bei weitem nicht aus, um den Energiebedarf der Menschen zu decken. Das Kochen und die Wasseraufbereitung verschlingen große Mengen an Energie, auf die die Menschen nicht verzichten können, wenn sie Essen hygienisch zubereiten und Keime im Wasser abtöten wollen. Angesichts der häufigen Stromausfälle in Entwicklungsländern ist eine ausreichende Versorgung mit Elektrizität jedoch nicht gewährleistet. Das Verbrennen von Holz als Alternative zum Strom führt außerdem zu einem verstärkten Abholzen der Wälder und verschmutzt die Luft in den Hütten der Menschen.

Direkte Solarenergie: direkte Nutzung von Sonnenstrahlen

Viel effektiver und kostengünstiger wäre es, die Sonnenstrahlen direkt zu nutzen, anstatt komplizierte und teure Apparaturen einzusetzen. Eine Initiative, die sich dafür einsetzt, Solarenergie allen Menschen zugänglich zu machen, ist GoSol. Die Initiative des finnischen Unternehmens Solar Fire Concentration Oy (SFCO) hat es sich zur Aufgabe gemacht, allen Menschen den Zugang zu Energie zu ermöglichen und außerdem den Schaden durch den Klimawandel zu minimieren.

Nüsse rösten mit Solarstrom

Bei der neuen „Direct Solar Economy“ von GoSol kommen 4m2 große Spiegel zum Einsatz, die circa 2 Kilowatt Strom erzeugen, was ungefähr der Leistung eines Gasofens entspricht. Mit dieser Technologie werden Menschen nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch in Industrienationen Strom erzeugen können — und das kostenlos, unabhängig und umweltfreundlich. Die Kosten betragen zwischen 350 und 500$, je nachdem ob recycelte oder neue Materialien verwendet werden. Die Kosten sind auch deshalb so niedrig, weil der Apparat aus Materialien besteht, die meistens schon vor Ort vorhanden sind. Innerhalb von nur einem Jahr, so die Initiative, können die Benutzer mit der Anlage so viel Geld sparen, dass sich ihre Investition gelohnt hat.

Spiegelanlage wird gut angenommen

In einigen Pilotprojekten in Kenia hat sich die Anlage schon bewährt. So werden jetzt in Siaya Erdnüsse mit direkter Solarenergie geröstet, um aus ihnen Erdnussbutter herzustellen. Die Betreiber sparen nicht nur Geld, die Erdnussbutter schmeckt ohne die bisherigen Bitterstoffe, die von der verwendeten Kohle herrührten, deutlich besser. In Tinderet kann eine Bäckerei nun mehr Schulen mit Backwaren versorgen. Auch die Nachbarn zeigen großes Interesse an einem Solarherd.

Projekt Solarstrom in TinderetDie Konstruktionspläne für die Anlage sind über eine Mitgliedschaft bei der Organisation erhältlich.

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Quelle: GoSol; Bilder: GoSol; Autor: kle