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Kühe im Stall
Gefahr für Mensch und Tier

Gesunde Ernährung: Warum Biofleisch?

Da kann einem der Appetit vergehen: Tiere werden mit Antibiotika vollgepumpt, hausen in viel zu kleinen Käfigen und leiden unendlich. Fleisch aus kommerziellen Produktionsketten kann eklig sein. Doch ist Biofleisch wirklich eine Alternative?

Tierquälerei steht auf der Tagesordnung

Sorry für die deutlichen Worte:  Aber es ist zum Kotzen, wenn man ansehen muss, wie Kälber, Hühner, Schweine in der Massentierhaltung leiden. Es dreht einem den Magen um, wenn man liest, dass sich Schweine gegenseitig die Schwänze abfressen, weil sie Panik in der Enge bekommen. Hühner haben mehr Ekzeme als Knochen auf der Haut und für Spitzensportler ist es ein Risiko, vor einem Wettkampf Hühnerfleisch zu essen, weil Anabolika in den Organismus gelangen und die Dopingprobe positiv ausfallen könnte.

Viele Mastbetriebe verwenden Antibiotika, um die Kühe künstlich gesund zu halten.

 

Massentierhaltung ist ein Elend auf Erden

Es ist ein Elend, was wir Menschen anstellen, um Billigfleisch zu konsumieren. Nicht nur, dass wir damit das Leid der Tiere fördern, wir tun auch unserer Gesundheit nichts Gutes damit. Tiere in der Massentierhaltung müssen schnell viel Fleisch hergeben. Mastmittel machen sie fett und Unmengen an Antibiotika schützen die Tiere vor Krankheiten, damit der Fleischertrag nicht eingeschränkt wird. Wer dies mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, kommt schnell zum Thema Biofleisch.

Biofleisch hat seinen Preis

Der große Nachteil von Biofleisch ist der hohe Preis. Und das schreckt viele Verbraucher davor ab, den geliebten Grillabend oder die Familienfeier rein mit Biofleisch zu gestalten. Doch hier sollte man sich fragen, ob es überhaupt notwendig ist, Gäste und Familie mit so großen Mengen an Fleisch zu überfrachten? 

Auch Gemüse und Salate machen satt und sind zudem gesund. ©romrodinka-thinkstock

Kein Antibiotika und keine Hormone im Biofleisch

Doch zurück zum Biofleisch. Der höhere Preis hat seine Hintergründe. Tiere aus ökologischer Landwirtschaft werden artgerecht gehalten. Das bedeutet, keine reine Stallhaltung, sondern Auslauf auf der Wiese. Gras und Futter enthält keine Pestizide und die Mast steht nicht im Vordergrund. Zudem darf bei Biofleisch kein Antibiotika und keine Hormone verwendet werden, wie es beispielsweise in der Massentierhaltung üblich ist.

 Viel Auslauf und grüne Wiesen statt Chemie. "Hühnerbande" ©H.P. Brinkmann Flickr CC BY 2.0

Biofleisch wirklich gesünder

Tiere von Biohöfen haben mehr Auslauf, mehr Bewegung und fressen mehr Grünfutter. Und dies wirkt sich auf die Fleischqualität aus. Das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere hat eine Langzeitstudie erstellt, um herauszufinden, ob Biofleisch wirklich gesünder ist. Das Ergebnis: Das Fleisch von Biorindern enthält doppelt so viele Omega-3-Fettsäuren wie das von kommerziell gehaltenen Rindern.

Stress schmeckt man

Wissenschaftlich zwar nicht bewiesen, jedoch hört man immer wieder von Metzgern, dass das Fleisch von gestressten Tieren  fade und zäh schmeckt. Und Massentierhaltung sowie unendlich lange Transporte bedeuten für die Tiere puren Stress, was sich auf die Fleischqualität auswirkt. Den Angst setzt Stresshormone frei und verändert das Fleisch negativ. Während in der Massentierhaltung Zeit Geld bedeutet und selbst der Tötungsvorgang flott durchgezogen werden muss, wird in der ökologischen Tierhaltung auf eine schonende Tötung ohne Schmerzen geachtet.

Lange Transporte auf engstem Raum. ©Patrik Tschudin Flickr  CC BY 2.0

Fleisch vom regionalen Metzger

Wer trotz dieser Vorteile trotzdem nicht auf teureres Biofleisch zurückgreifen will, sollte sich beim Metzger vor Ort informieren, wo er das Fleisch herbekommt und wie die Tiere dort gehalten werden. Mittlerweile gibt es auch regionale Zusammenschlüsse von Metzgern, die darauf achten, dass das Fleisch aus Betrieben stammt, die respektvoll mit den Tieren umgehen.

Fleisch vom Biobauernhof ist gesünder und schmackhafter. ©Maria_Lapina-thinkstock

Textquellen: www.focus.de, lebensmittelpraxis.de, Titelbild: Depositphotos/smereka