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Rosenkohl: Zu Unrecht unbeliebter Vitamin-Held
Rosenkohl zu Unrecht unbeliebt

Dieses Rosenkohl Rezept sollten Sie kennen!

Rosenkohl gehört wohl mit Abstand zu den unbeliebtesten Gemüsesorten der Deutschen. Zu Unrecht, denn der Gemüsekohl kann geschickt zubereitet nicht nur mit einer großen Ladung Vitaminen, sondern auch geschmacklich punkten. Wir haben ein tolles Rezept für Sie.

Mussten Sie als Kind auch von Ihren Eltern gezwungen werden, Rosenkohl zu essen, weil er Ihnen nicht geschmeckt hat? Der Gemüsekohl zählt wahrscheinlich mit Abstand zu den unbeliebtesten Gemüsesorten der Deutschen. Schade eigentlich, denn Rosenkohl kann durchaus so zubereitet werden, dass er nicht nur mit einer geballten Portion Vitamine, sondern auch geschmacklich überzeugt.

Im Herbst, wenn es langsam kälter wird, wird das typische Sommergemüse endgültig von persen Kohlsorten abgelöst. Jetzt sind unter anderem Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Grünkohl und Rosenkohl frisch aus heimischem Anbau erhältlich. Kohlsorten versorgen uns im Herbst und Winter mit vielen Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen, die wir für ein starkes Immunsystem und eine gesunde Verdauung benötigen. 

Rosenkohl: Tipps für die Zubereitung

Vor dem Kochen sollten Sie die äußeren, meist welken Blätter des Rosenkohls mithilfe eines scharfen Messers entfernen. Anschließend waschen Sie den Rosenkohl. Wenn Sie die Strünke jetzt kreuzweise einschneiden, gart der Kohl beim Kochen gleichmäßiger. Bringen Sie in einem Kochtopf Wasser mit etwas Salz zum Kochen und geben Sie den Rosenkohl hinzu. Jetzt sollten Sie in der Nähe bleiben: Die Röschen sind schon nach ca. 10 Minuten gar, werden aber wegen ihrer geringen Größe schnell matschig. Also am besten immer mal wieder ein Röschen probieren. 

Wer den bitteren Geschmack des Rosenkohls nicht mag, der kann entweder warten, bis der Kohl den ersten Frost abbekommen hat, wodurch er etwas milder wird, oder eine kleine Prise Zucker mit ins Kochwasser geben. Rosenkohl passt als Beilage gut zu Braten mit Kartoffeln. Probieren Sie doch mal diesen Hirschbraten mit Rosenkohl.

Rezept-Tipp: Hirschbraten mit Rosenkohl

Rezept-Tipp: Hirschbraten mit Rosenkohl (Zutaten für 4 Personen)

   
1 kg Hirschfleisch (aus der Oberkeule) Salz
Pfeffer 4 EL Butter 
1 Möhre 2 Zwiebeln
1 EL Stärke Preiselbeerkompott
800 g Kartoffeln 50 g Grieß
100 ml Milch 1 Ei
2 Scheiben Pumpernickel 600 g Rosenkohl

Für die Marinade:

   
250 ml Rotwein 750 ml Wasser
5 EL Weinessig 1 EL Salz
1 TL Zucker 1/2 TL weißer Pfeffer
5 Pfefferkörner 5 Wacholderbeeren
1 Lorbeerblatt 1 Möhre
1 Stück Sellerie 1 Zwiebel

Die Zutaten für die Marinade aufkochen und abkühlen lassen. Das Fleisch 1-2 Tage in die Marinade einlegen, dabei mehrmals wenden.

Zubereitung:

Das Hirschfleisch aus der Marinade nehmen, trocken tupfen, mit Salz und Pfeffer einreiben und in 3 EL Butter rundum anbraten. Mit 2 Tassen Beize angießen. Die klein geschnittene Möhre und 2 geviertelte Zwiebeln zugeben und zugedeckt im Bräter 1 1/4 Stunden garen. Inzwischen die Kartoffeln schälen und in eine Schüssel mit kaltem Wasser reiben. Die Kartoffelmasse mit einem Tuch gut auspressen. Das abgepresste Kartoffelwasser auffangen, damit sich die Stärke absetzen kann. Das Wasser vorsichtig abgießen und die Stärke an die Kartoffelmasse geben.

Milch erhitzen, den Grieß zugeben und quellen lassen, anschließend das Ei unterrühren und alles gut mit der Kartoffelmasse verrühren. Gut salzen. 1 Scheibe Pumpernickel in Würfel schneiden. Aus der Kartoffelmasse gleichmäßig große Knödel formen, mit Pumpernickel füllen. Die Klöße in kochendem Salzwasser ca. 20 Minuten ziehen lassen, anschließend in zerkrümeltem Pumpernickel wälzen.

Rosenkohl putzen, waschen und in Salzwasser ca. 15 Minuten kochen, abtropfen lassen und in 1 EL Butter schwenken. Den Hirschbraten aus dem Bräter nehmen, warm stellen. Die Sauce abseihen. Die Stärke in etwas Wasser auflösen und die Sauce damit binden. Kurz aufkochen lassen, nach Geschmack nachwürzen und mit Preiselbeeren abschmecken. Das Fleisch in Scheiben schneiden, mit dem Rosenkohl und den Kartoffelknödeln servieren.

Alte Gemüsesorten wiederentdecken

Mit Rosenkohl und Kohlrabi zu kochen, ist bei etwas Phantasie recht leicht, auch als Beilage zu Fleisch ist das Kohl-Gemüse ein Dauerbrenner. Doch was tun mit den anderen Gemüsesorten auf dem Markt, deren Aussehen häufig genauso wenig geläufig ist wie ihr Name? Topinambur, Schwarzwurzel, Pastinaken und Zuckerhut beispielsweise?

  • Der knollenförmige, leicht süß schmeckende Topinambur zeichnet sich durch hohen Vitamin A- , C-, Kalzium-, Eisen- und Natriumgehalt aus. Man kann ihn im Salat wie auch gekocht essen.
  • Die stangenförmigen Schwarzwurzeln enthalten wertvolle Eiweiße, Kohlenhydrate und Mineralien. In Bierteig ausgebacken könnten sogar Kinder Fans davon werden.
  • Pastinaken schmecken in allen Zubereitungsformen leicht süßlich, sind als Püree beliebt und so leicht verdaulich, dass sie gar als Babynahrung empfohlen werden. Mit Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Öl gewürzt und in den Backofen gegeben werden Pastinaken ebenfalls zur schmackhaften Beilage.
  • Und Zuckerhut ist wie Chicorée zu verarbeiten. Beide besitzen den Bitterstoff Intybin. Er bringt die Verdauungssäfte zum Fließen, bindet Giftstoffe und transportiert sie aus dem Körper ab. Wer das Bittere nicht mag, kann durch kurzes Blanchieren den Geschmack abmildern.

So entfalten Vitamine ihre Wirkung

Egal, ob die Fitmacher roh oder gekocht verzehrt werden: Damit die Vitamine des Gemüse auch tatsächlich im Körper Gutes bewirken können, sollten ein paar einfache Tipps beachtet werden. Neben den wasserlöslichen Vitaminen seien im Gemüse oft fettlösliche Vitamine wie A, D, E, K enthalten, sagt Shima Wyss-Yazdani, Mitglied der Mediengruppe des Schweizerischen Verbandes diplomierter ErnährungsberaterInnen SVDE in Sursee. Bei der Zubereitung sollte deshalb nie auf Öl oder Butter verzichtet werden. Und Wyss-Yazdani hat noch einen Tipp: «In jeden Karotten-Saft gehört ein Tropfen Öl.»

Wichtig ist zudem die Lagerung. Obwohl Wintergemüse wie beispielsweise Weißkohl oder Zuckerhut lange frisch bleibt, gilt: Mit jedem Lagertag verliert es wichtige Vitamine. Eine Alternative ist hier das Einfrieren. Das Gemüse schneiden, blanchieren – also kurz in kochendes und dann kaltes Wasser eintauchen –, abtupfen und ab in die Gefriertruhe. Besonders Wirsing, Grünkohl und Kohlrabi bleiben so gesund und lecker.

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Quelle: Wirths; Bilder: Depositphotos/olhaafanasieva, belchonock, Wirths ; Autor: Annika Klein