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Eco Bleeding: So umweltschonend kann deine Monatshygiene sein
Umweltschonende Frauenhygiene

Eco Bleeding: So umweltschonend kann deine Monatshygiene sein

Menstruationsschwamm, Lady-Cup oder die volle Freiheit untenrum? Die richtige Monatshygiene zu finden, ist gar nicht so einfach. Umweltschonend und unkompliziert soll sie sein. Gleichzeitig spielt der Wohlfühlaspekt eine entscheidende Rolle. Diese Tipps und Informationen können dir bei der Auswahl helfen! 

In einer Welt voller Abgase, Umweltgifte und Plastikberge versuchen wir ein Zeichen zu setzen, einen alternativen Weg einzuschlagen und uns von der Masse der maßlosen Konsumenten abzusetzen. Ok, das klingt jetzt ein wenig ideologisch, aber wir bemühen uns zumindest unseren ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, schließlich sollen auch unsere Kinder noch eine halbwegs intakte Welt vorfinden, in der es sich zu leben lohnt.

Wie setzen wir das um? Wir kaufen Produkte, die nachhaltig, fair produziert, schadstofffrei und umweltschonend sind, denn wir wissen, die Nachfrage bestimmt das Angebot und je gewissenhafter wir konsumieren, desto gewissenhafter werden in Zukunft hoffentlich die Produkte sein, die es auf dem Markt gibt. Gerade wir Frauen sind meistens diejenigen, die das Thema Nachhaltigkeit in die Familie bringen. Doch wir Frauen sind es auch, die besonders in einem Bereich noch Probleme mit der Nachhaltigkeit haben – sei es aufgrund von Anwendungsproblemen, mangelnden Alternativen oder ganz einfach aus Bequemlichkeit: die Rede ist von der Monatshygiene. Denn noch immer produzieren alle Frauen zwischen ihrem 15. und 45. Lebensjahr in Deutschland zusammen mehr als 20.000 Tonnen Abfall mit Wegwerfhygieneartikeln. Das muss nicht sein!

Welche Alternativen gibt es?

Welche Tasse ist die passende? Bio-Tampons oder doch lieber schadstofffreie Slipeinlagen? Wer seine Erdbeerwoche so umweltfreundlich wie möglich gestalten will, muss sich informieren und ausprobieren. Oft fehlt dazu jedoch die Zeit, die Lust oder das Wissen. Kein Wunder – ist die Verwendung von manchen Hygieneartikeln doch eine Wissenschaft für sich.

Wo finde ich was? Wie wende ich es an und welche Möglichkeiten habe ich? Wir haben ein paar Tipps und Informationen für dich zusammengefasst.

Ruby cup

Menstruationstassen 

Eine Menstruationstasse, die auch Menstru­ations­becher, Menstruationskappe oder einfach nur Cup genannt wird, ist ein kleiner Behälter aus medizinischem Silikon, der während der Periode eingeführt wird und dazu dient das Menstruationssekret aufzunehmen. Menstrua­tions­tassen können immer wieder verwendet werden und stellen somit eine umwelt­schonen­de Alternative zu Tampons und Monatsbinden dar.

Da es viele verschiedene Menstruationstassen gibt, ist es gar nicht so einfach die richtige für sich zu finden. Hersteller der einzelnen Tassen bieten auf ihrer Homepage deshalb häufig Beratungen an. In der Gruppe „Menstruationstasse“ auf Facebook kannst du dich außerdem ausführlich beraten lassen und dich mit anderen Frauen austauschen. Welche Menstruationstasse passt, hängt von der Menstruationsstärke, Lage des Muttermundes, der Beckenbodenmuskulatur, Alter, Größe, Gewicht, Geburten und dem persönlichen Lebenswandel ab.

Diva, Lunette oder Yuuki? Auf der Seite www.menstruationstasse.info findest du außerdem einen ausführlichen Vergleich verschiedener Cups, der dir beim Kauf der passenden Tasse helfen kann.

Die Facebook-Schwestergruppe "Menstruationstasse Verkaufsgruppe“ ist eine Art Second Hand Plattform, auf der gebrauchte Tassen getauscht und verkauft werden können.

Bio Tampons

Bio-Tampons

Produkte mit bekanntem Markennamen füllen die Regale der Drogerieketten. Sie sind praktisch, relativ günstig und in verschiedenen Größen erhältlich. Aber konventionelle Tampons haben alle ein gemeinsames Problem: Sie bestehen aus Baumwolle oder Viskose, die mit Pestiziden und einer ganzen Reihe an Chemikalien behandelt wurde. So ist die Umhüllung eines Tampons in der Regel aus Polypropylen gefertigt, während der Saugkörper aus der Chemiefaser Viskose und der Rückholfaden aus einem Baumwoll-Kunstfaser-Gemisch besteht. Und all diese schädlichen Stoffe nimmt unser Körper über die Schleimhäute jahrelang auf. Denn eine Frau, die regelmäßig Tampons verwendet, verbraucht im Laufe ihres Lebens 11.000 bis 17.000 Stück davon – sie trägt also weit mehr als 5 Jahre ihres Lebens einen Tampon im Körper.

Wer nicht auf Tampons verzichten möchte, sollte auf Bio-Tampons zurückgreifen. Diese sind zwar bisher nur in Bioläden, Reformhäusern und im Internet erhältlich, bestehen aber zu 100% aus zertifizierter, natürlicher Bio-Baumwolle, die nicht mit Pestiziden behandelt wurde. Wissenschaftliche Studien haben außerdem gezeigt, dass das Risiko des Toxischen Schocksyndroms bei der Benutzung von Bio-Tampons nicht besteht. 

Slipeinlage

Öko-Slipeinlagen

In Drogerien oder Bio-Läden gibt es Einweg-Slipeinlagen aus Bio-Baumwolle, die ohne Chemie und synthetische Stoffe hergestellt werden. Sie sind plastikfrei und atmungsaktiv und bieten guten Tragekomfort an schwachen Tagen. Ihr Nachteil: sie können nur einmal verwendet werden.

Besser sind daher Mehrweg-Binden aus Stoff, wie Bio-Baumwolle, Hanf oder Flanell. Diese Binden können nicht nur ganz einfach selbst genäht, sondern auch immer wieder verwendet werden. Bei guter Pflege halten sie mehrere Jahre und ersetzen zwischen 50 und 300 Wegwerfslipeinlagen pro Jahr.

Menstruationsschwamm

Menstruationsschwamm

Heutzutage kaum noch bekannt, ist der Naturschwamm eine der ältesten und einfachsten Methoden der Monatshygiene. Der Schwamm hält für mindestens 3 Monatszyklen, besteht aus natürlichen Materialien, passt sich dem Körper an und schont die Umwelt. Vor der Anwendung wird er einfach unter fließendem Wasser angefeuchtet und eingeführt. Durch Ausspülen und Desinfizieren in Essigwasser kann er wiederverwendet werden. Zu finden sind die Schwämme jedoch leider nur in Apotheken oder Online-Shops.

Freie Menstruation

Immer mehr Frauen entschließen sich dazu den natürlichsten Weg zu gehen und komplett auf Hygieneartikel zu verzichten. „Das geht doch gar nicht ohne den ganzen Tag auf der Toilette zu verbringen“, wirst du jetzt vielleicht denken. Doch, es geht! Da das Blut nicht ständig fließt, sondern in Intervallen kommt, ist es möglich, auch die Ausscheidungen aus der Gebärmutter zu kontrollieren und gezielt abzulassen. Diese Methode bedarf gewiss einiger Übung und wird durch eine starke Regelblutung erschwert, aber einen Versuch ist sie allemal wert.

In der Facebook-Gruppe „Freie Menstruation“, sowie in dem Buch: „Regelschmerz ade! Die freie Menstruation: Methode ohne Binden, Tampons und Co: Mach dich frei von Schmerzmitteln und Kauf-Produkten zur Monatshygiene!“ von Caroline Oblasser findest du alle notwendigen Informationen zu dieser Methode.

Pinkponka

Frauenhygiene wird immer sozialer

Und das I-Tüpfelchen: Immer mehr Hersteller nachhaltiger Menstruationshygiene unterstüt­zen mit dem Verkauf ihrer Produkte soziale Projekte. So spendet der Bio-Tampon-Hersteller „Pinkpona“ beispielsweise 50 Cent pro verkauften Beutel an die Stiftung Target e.V.. Und der Menstruationstassenhersteller „Ruby Cup“ hilft Frauen in der Dritten Welt, bei denen die Periode noch als absolutes Tabuthema gilt. 

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Quellen: Bilder: Ruby Cup, @pinkponka, Depositphotos/doble.dphoto, belchonock, pxhidalgo, MillaFedotova, MillaFedotova, Text: Meike Riebe