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Erschreckender Modetrend 2018: Plastik!
Chanel und Burberry setzen auf Plastik

Plastik! Ein erschreckender Modetrend

Während die einen versuchen ihren Plastikkonsum zu reduzieren, sehen die anderen ihn als hippen Modetrend. Die neue Frühjahr- und Sommerkollektion 2018 von Chanel und Burberry will Mode aus Plastik jetzt straßentauglich machen.

Bei der Paris Fashion Week fiel das extravagante Schuhwerk aus Plastik besonders ins Auge. Doch die Models trugen nicht nur Stiefel aus dem Kunststoff: Auch Fischerhüte, Halbfingerhandschuhe und Handtaschen aus PVC sollen jetzt salonfähig werden.

Modeexperten vermuten, dass Plastik als Bekleidungsmaterial schon bald der Trend schlechthin sein wird, da Karl Lagerfeld himself die Mode in unterschiedlichen Variationen während der Pariser Modewoche präsentierte. Er verwandelte den Pariser Grand Palais in eine Berglandschaft, inklusive echten Wasserfällen. Vielleicht hatte Karl beim Entwerfen der Mode aber auch den Klimawandel im Kopf, der uns in Zukunft wahrscheinlich immer öfter verregnete Sommer bescheren wird?

Mode aus Plastik

Einkauftüten aus Plastik bei Burberry

Supermärkte verbannen sie – Burberry bringt sie auf den Laufsteg. Mit Trainingsanzügen, Oversize-Hoodies und Sneakers macht Burberry-Designer Christopher Bailey den Look der britischen Arbeiterklasse aus den 80er- und 90er-Jahren wieder populär. Und weil der Designer den Details besonders viel Aufmerksamkeit schenkt, wird der Look erst durch die Tasche vollendet: mit der Einkaufstüte aus milchigem Kunststoff in Babyblau, Gelb und Transparent. 

Erleben wir demnächst etwa ein Plastiktüten-Revival?

Plastikmüll

Wird hier auch bald die neue Chanel-Kollektion zu finden sein?

Chanel auf der Pariser Fashion Week 2018:

Die Plastik-Pest

Plastik ist DAS Material unserer Generation. Ein durchschnittlicher Europäer verbraucht jährlich mehr als 100 Kilogramm Plastik. Der größte Teil des Kunststoff-Abfalls landet auf riesigen Mülldeponien oder im Meer. Über 100-Millionen Tonnen Plastik treiben inzwischen in den Weltmeeren umher. Durch die Strömungen ist im Pazifik sogar so etwas wie ein neuer Kontinent entstanden: Eine Ansammlung von Plastikmüll, fast so groß wie Europa.

Kein Wunder, dass auch immer mehr Tiere darunter leiden: 2012 fanden Forscher im Magen eines gestrandeten Pottwals 30 Quadratmeter Plastikplane, viereinhalb Meter Gummischlauch, neun Meter Kunststoffleine und zwei Plastikblumentöpfe. 

An einigen Stellen im Meer gibt es mittlerweile bis zu 60-mal mehr Plastik, als Plankton. Denn der Kunststoff hat eine Lebensdauer von bis zu 500 Jahren. Durch die Einwirkungen von Sonne, Wind und Wasser zerfällt das Plastik im Meer in immer kleinere Teilchen, die von vielen Tieren gefressen werden, da sie dieses für Plankton halten. Über 100.000 Schildkröten, Meeressäuger und Seevögel verenden so jedes Jahr langsam und qualvoll.

Das Gefährliche am Plastik

Bei der Plastik-Herstellung werden giftige Chemikalien eingesetzt, um den Kunststoff elastisch, oder feuerresistent zu machen. Dazu gehören, unter anderem, Bisphenol A, Weichmacher und Flammschutzmittel (viele der enthaltenen chemischen Substanzen sind weder allgemein bekannt, noch erforscht). 

Wird das Plastik durch Hitze, falsche Reinigungsmittel oder zeitlichen Verfall spröde, werden diese Chemikalien langsam freigesetzt und gelangen in die Umwelt oder sogar in den menschlichen Körper. Krebs, Asthma, Unfruchtbarkeit oder Entwicklungsstörungen können die Folge sein.

Ist es wirklich nötig auch noch Kleidung aus diesem problematischen Material herzustellen und als neuen Trend zu vermarkten?

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Quellen: Bilder: Youtube Screenshot/Chanel | Spring Summer 2018 Full Fashion Show | Exclusive; Depositphotos/pxhidalgo; Text: Meike Riebe