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Jahrestag Fukushima
10 Jahre Fukushima

Was haben wir gelernt nach Fukushima

Am 11. März 2011  schockte der  Super-Gau in Fukushima die ganze Welt. Doch was hat sich nach Fukushima wirklich verändert? Bedeutet die Katastrophe in Fukushima eine nachhaltige Wende zu mehr Umweltschutz?

Fukushima wird zur einsamen Region. Nach der fürchterlichen Atomkraft-Katastrophe 2011 flüchten immer mehr Menschen aus dem Strahlengebiet. Der Grund: Angst vor Krankheiten und Angst vor dem Tod. Die japanische Tageszeitung „Tokyo Shimbun“ berichtet von 1.232 Toten seit März 2014 und einem Anstieg der Opfer um 18 Prozent. Der Tod geht um in Fukushima rund 120.000 Menschen können noch immer nicht in ihre alte Heimat zurückkehren. Atomkraft ist mehr Fluch als Segen für die Erde. Ein Atomkraftwerk verschandelt mit seinen Betonbauten nicht nur die Landschaft sondern im Inneren ist es auch ein Pulverfass mit gigantischem Zerstörungspotenzial.

Ca. 30 Atomunfälle hat es seit 1945 weltweit gegeben

Ca. 30 Atomunfälle hat es seit 1945 weltweit gegeben. Unfälle, die jedes Mal die Erde an den Rand ihrer Existenz gebracht haben. Ein Irrwitz: wir fürchten uns vor einem Meteoriteneinschlag auf der Erde, bauen aber Atomkraftwerke, die ebenso zerstörerisch sind.

Weg von der Atomenergie nach Fukushima

Vorbildlich war der Entschluss von Kanzlerin Merkel, Atomkraftwerke in Deutschland auf den Friedhof zu verfrachten.  Aber laut der Umweltorganisation  BUND haben derzeit noch neun AKWs eine Betriebsgenehmigung in Deutschland, die 16 Prozent der Gesamtenergie erzeugen. Bis 2022 sollen diese AKWs dann aber auch stufenweise abgeschaltet werden. Das bedeutet: Noch sieben Jahre weiter mit dem Risiko einer Atomkatastrophe in Deutschland leben.

Jahrestag Fukushima

Fukushima interessiert in Europa niemanden?

Und Deutschland ist keine Insel. Während sich Europa bei Staatshilfen für verschuldete Länder wie Griechenland einig ist und unsere Steuergelder großzügig austeilt, ohne genügend Sicherheiten zu erhalten, sprechen die Staatschefs bei der Atomenergie längst nicht die gleiche Sprache. Wer sich unter umweltbundesamt.at einmal anschaut, wie Deutschland von AKWs in anderen europäischen Ländern eingekesselt ist, fragt man sich, was der Atom-Verzicht tatsächlich bringt. „Atomkraft, Nein Danke“ gilt in vielen Ländern Europas überhaupt nicht. Und mal ehrlich: Blicken Sie bei dem Erneuerbaren Energie Gesetz (EEG) noch durch? Man streitet über Stromtrassen von Nord nach Süd, man debattierte über die Streichung von Zulagen und den Bürgern wird die Transparenz verweigert. Das EEG erinnert an den Berliner Flughafen: ein Fass ohne Boden, eine Baustelle ohne Bauherr.

Nichts gelernt aus Fukushima und Tchernobyl

Die Erde, auf der wir leben, ist unsere einzige und sie ist unsere Existenzgrundlage. Wenn sie nicht mehr ist, sind wir auch nicht mehr. Wir leben auf ihr, treten sie mit Füßen, beuten sie aus und lernen nicht aus unseren Fehlern. Wir lassen Fracking zu, Raubbau  Massentierhaltung, die Zerstörung von traumhaften Landschaften, die Vernichtung des Regenwaldes usw. usw… Wann hören wir auf damit? Wann hört die Politik auf die Stimme der Menschen? Wann nehmen wir die Belange der Erde wirklich ernst?

Ecowoman Extrainfo: Atomunfälle seit 1945 

Atomunfälle 1945 - 1949             

• Los Alamos '45

• Los Alamos '46

Atomunfälle 1950 - 1959

• Chalk River

• Idaho Falls

• Majak / Kyschtym

• Windscale / Sellafield '57

• Los Alamos '58

• Simi Valley

• Knoxville

Atomunfälle 1960 - 1969

• Idaho Falls

• Charlestown / Rhode Island

• Melekess

• Monroe

• Lucens

• Rocky Flats

Atomunfälle 1970 - 1979

• Windscale / Sellafield

• AKW Leningrad

• AKW Belojarsk '77

• AKW Bohunice

• AKW Belojarsk '78

• Three Mile Islanzd / Harrisburg

Atomunfälle 1980 - 1989

• Saint-Laurent

• Tschernobyl '82

• Wladiwostok

• Gore

• Tschernobyl (Super-GAU)

Atomunfälle seit 1990

• Tomsk-7 / Sewersk

• Tokaimura

• Fleurus

• Fukushima (Super-GAU)

Textquellen: n-tv.de, bund.de, umweltbundesamt.at, Atomunfall.de, Bilder: Thinkstock ©thall, ©gyn9038, ©MaryalLavchieva