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Mallorca, Dürreperiode im deutschen Ferienparadies
Folgen des Klimawandels

Wassermangel hat Mallorca fest im Griff

Die Erde ist zwar der blaue Planet, aber trotzdem wird gerade in Touristenregionen das Wasser immer knapper. Viele Orte können den Massenanstürmen von Urlaubern und den immer länger werdenden Dürreperioden nicht mehr lange standhalten. 

Von den Wassermassen, die unsere Erde zum „blauen Planeten“ machen, kann nicht einmal ein Prozent vom Menschen frei genutzt werden. Doch diese Tatsache ist nicht der Grund für die in einigen Regionen der Welt immer drastischere Formen annehmende Wasserknappheit. Denn eigentlich müsste selbst diese verhältnismäßig kleine Menge an Wasser für alle Menschen auf der Erde ausreichen.

Dürreperioden bringen Urlaubsregionen in Bedrängnis

Dass das nicht so ist, hat einerseits natürliche Ursachen, denn manche Regionen sind nun einmal trockener als andere. Aufgrund der weltweit steigenden Temperaturen und immer länger dauernder Hitze- und Dürreperioden kommen diese zunehmend in Bedrängnis. Von der Problematik sind nicht zuletzt Touristenregionen wie das Mittelmeer betroffen. Der diesjährige Sommer hat es in sich: Wochenlange Hitzeperioden mit Temperaturen um die vierzig Grad und ohne Regen bringen etwa die beliebte Urlaubsinsel Mallorca an den Rand ihrer Möglichkeiten.

Massentouris auf Mallorca

Das Problem ist seit Jahren bekannt und wird immer akuter: Mallorca trocknet buchstäblich aus. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Jahr für Jahr Millionen Touristen auf die Baleareninsel strömen. Denn wenn der Regen ausbleibt, reichen die Wasserreserven schlicht und einfach nicht aus für die Menschenmassen, die das Ferienparadies bevölkern. Bisher konnte der Wasserkollaps noch vermieden werden, aber überall auf der Insel wurde bereits „Voralarm“ ausgelöst. Vor allem kleine Orte sind vom akuten Wassermangel betroffen und müssen Wasser sparen. Der tägliche Verbrauch pro Haushalt wurde bereits beschränkt und auch Hotels müssen mitziehen.

Neue Strategien zur Wasserversorgung sind gefragt

Nachhaltigleben

Schwimmbäder und Pools dürfen nur noch mit Wasser gefüllt werden, das mithilfe von Tankwagen angeliefert wird. Es stammt aus riesigen Wasserentsalzungsanlagen, die Meerwasser in Süßwasser umwandeln, damit kein Trinkwasser zweckentfremdet werden muss. Schon seit 2010 greift Mallorca auf diese Anlagen zurück, um die Situation wenigstens halbwegs unter Kontrolle behalten zu können. Fakt ist aber, dass die Mittelmeerregion eigentlich zu trocken ist, um die Touristenmassen mit ausreichend Wasser versorgen zu können. Wer sich also trotz allem für einen Urlaub am Mittelmeer entscheidet, sollte sich der Problematik bewusst sein und beim Wasser sparen helfen, so gut es geht.

Wasserentsalzungsanlagen wie in Mallorca könnten auch für andere Regionen ein Weg aus der Krise sein. Doch sie sind sehr teuer, was ihren Einsatz in Ländern der Dritten Welt schwierig macht. Als weitere Maßnahme kommt etwa eine verbesserte Regenwasserspeicherung infrage. Zisternen, wie sie gerade in der Mittelmeerregion Jahrtausende lang traditionell genutzt wurden, könnten wieder verstärkt zum Einsatz kommen und große Mengen an Regenwasser auffangen. Und auch an der Idee, Wasser über Pipelines aus regenreichen in trockene Gebiete zu transportieren, wird nach wie vor intensiv gearbeitet.

Der Klimawandel ist weltweit spürbar

Eins zeigt die aktuelle Problematik deutlich: Der Klimawandel hat die Welt fest im Griff. Auch in Deutschland wird es in Zukunft immer längere Hitze- und Dürreperioden geben. Das haben Experten des Deutschen Wetterdienstes Ende 2015 in einer Studie vorausgesagt. Besonders die Ballungsgebiete in Ostdeutschland und das Rheintal werden davon betroffen sein. Wasser sparen ist also nicht nur die Devise für den Urlaub, sondern auch für den Alltag. Im Durchschnitt verbraucht jeder von uns fast 130 Liter Wasser pro Tag. Rund zwei Drittel davon gehen fürs Duschen/Baden und die Toilette drauf, aber auch mit unserer Ernährung verbrauchen wir indirekt Wasser.

Bei der Herstellung tierischer Produkte wird deutlich mehr Wasser verbraucht als für pflanzliche Lebensmittel. Grundsätzlich verbraucht übrigens die Landwirtschaft den größten Anteil an Wasser, dicht gefolgt von der Industrie. Ein bewusster und nachhaltiger Konsum ist also ein guter Weg, um verantwortungsvoll mit den Ressourcen umzugehen, die unser „blauer Planet“ uns zur Verfügung stellt.

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 Bild: depositphotos matfron / bbsferrari / nikascorpionka, Text: Ronja Kiefer