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Vollmond
Der Super-Vollmond

Supermond und Vollmond: Das sind die Auswirkungen auf den Menschen

Am 14. November 2016 war es so weit: Um 14.52 Uhr trat der Mond in die Vollmondphase. Damit war er der Erde so nah wie zuletzt im Jahr 1948. Statt einer Entfernung von etwa 385.000 Kilometern, war der Mond „nur“ 356.509 Kilometer von der Erde entfernt und erscheint ein wenig größer als sonst. Auch wenn das Supermond-Spektakel nicht so super sein wird, wie die Presse Tagen behauptete – so ist die Wirkung des Mondes auf die Erde doch enorm. Und nicht nur das, auch Menschen verspüren etwas bei Vollmond. Was ist dran?

„Der Mond ist für Ebbe und Flut verantwortlich“, werden die meisten sagen, wenn sie nach den Auswirkungen des Mondes auf die Erde gefragt werden. Doch er kann noch mehr.

Mit seiner Gravitationskraft und dem Sonnenlicht, das er reflektiert, hat der Mond gleich einen doppelten Einfluss auf die Erde. Mit seiner Anziehungskraft zieht er das Wasser der Meere auf der ihm gegenüberliegenden Erdseite an, während die vom mondabgewandte Seite der Erde eine Fliehkraft bewirkt, die das Wasser „zurückdrückt“. Doch auch die Sonne ist zu einem Drittel an den Gezeiten beteiligt.

Wenn es nicht Mond nicht gäbe

Gäbe es den Mond nicht, würde sich unsere Erde so schnell drehen, dass die Tage statt 24 nur 8 Stunden hätten. Außerdem hätten wir vermehrt mit starken Stürmen zu kämpfen. Die Bewegung der Gezeiten erzeugt jedoch eine Reibung, die die Erdrotation abbremst.

Die Anziehungskraft des Mondes wirkt aber nicht nur auf die Meere: Sie hebt auch die Erdkruste um etwa 30 Zentimeter an. Im Vergleich zur gesamten Masse der Erde ist das jedoch so gering, dass man es nicht spüren kann.

Vollmond Zugvögel

Zugvögel orientieren sich in der Nacht am Mond.

Der Einfluss des Mondes auf die Tiere

Bestimmte Tierarten reagieren auf die Lichtreize des Mondes oder die durch ihn hervorgerufenen Gezeiten. Dazu zählen:

  • Manche Krebsarten, die sich für die Nahrungssuche nach dem Stand des Mondes richten, da dieser die überlebenswichtigen Gezeiten anzeigt.
  • Pazifische Palolowürmer, die sich abhängig von den Mondphasen fortpflanzen.
  • Zugvögel und bestimmte Insekten orientieren sich bei nächtlichen Flügen ebenfalls am Mond.

Und wie beeinflusst der Mond den Menschen?

Viele Menschen sagen, ihr Schlafrhytmus ist bei Vollmond gestört, sie könnten nicht schlafen, wären aggressiv und unruhig. Ist da was dran? Schlafforscher aus der Schweiz haben in mehreren Studien tatsächlich festgestellt, dass ihre Probanden in Vollmondnächten insgesamt schlechter und weniger schliefen, als in anderen Nächten. Vor allem die Tiefschlafphasen der Probanden waren reduziert und der Melatoninspiegel im Blut geringer. Melatonin ist das „Schlafhormon“, dessen Bildung bei Licht gehemmt wird. In einer im Januar 2021 veröffentlichten Studie fanden US-amerikanische und argentinische Wissenschaftler heraus, dass die Mondphasen tatsächlich Auswirkungen auf das menschliche Schlafverhalten hat.

Ob bei Vollmond auch die Verbrechensrate steigt, mehr Babys geboren werden, Allergiker heftigere Reaktionen haben, Wunden schlechter heilen und Haare schneller wachsen, konnte wissenschaftlich bisher jedoch nicht bewiesen werden. Noch immer steckt die Mondforschung in den Kinderschuhen.

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Quellen: Bilder: Depositphotos/lagereek, mexitographer Text: Meike Riebe