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Schluss mit der Tötung männlicher Eintagsküken
Tötung männlicher Eintagsküken

Schluss mit der Tötung männlicher Eintagsküken

Hat das grausame Kükenschreddern bald ein Ende? Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) fördert ein Forschungsprojekt zur Geschlechtsbestimmung befruchteter Hühnereier. Dadurch soll das Töten männlicher Küken bald der Vergangenheit angehören.  

Etwa 48 Millionen männliche Hühnerküken werden in Deutschland jährlich unnötigerweise getötet, da sie nicht als Legehennen dienen. Für die Fleischproduktion sind sie nicht geeignet, da für diesen Zweck andere Hühnerrassen bevorzugt werden. Ein Teufelskreis, den das BMEL nun unterbrechen will.

Alternative zum Töten von Küken

Im Rahmen der Initiative "Eine Frage der Haltung - Neue Wege für mehr Tierwohl" setzt sich das BMEL seit einigen Jahren mit höchster Priorität für die Weiterentwicklung in der "In Ovo-Geschlechtsbestimmung" ein – bislang flossen Förderungen in Höhe von 5 Millionen Euro in die Verfahren zur Geschlechtsbestimmung. Durch ein frühes Erkennen des Geschlechts, sollen die Eier zukünftig noch vor dem Schlüpfen der männlichen Küken aussortiert und ein Töten dadurch verhindert werden. Die aussortierten Eier könnten zum Beispiel als Futtermittel dienen. Laut § 1 des Tierschutzgesetzes darf niemand einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen. Dieses Gesetz greift, sobald die Geschlechtsbestimmung sich als praxistaugliche Alternative beweist – in diesem Fall ist das Töten männlicher Eintagsküken verboten.

Zweinutzungshuhn als Huhn der Zukunft

Neben den Forschungen zur Geschlechtsbestimmung fördert das BMEL weitere Projekte, wie den Einsatz von Zweinutzungshühnern. Solche Hühner können sowohl für die Eier- als auch die Fleischproduktion genutzt werden. Ziel ist ein tiergerechtes und nachhaltiges Haltungssystem für Mast- und Legehühner. Im Projekt „Integhof“ wird nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Haltung von Zweinutzungshühnern umfassend geprüft, vor allem die Punkte Tier- und Verbraucherschutz sowie Umweltfreundlichkeit stehen im Vordergrund.  

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Quellen: BMEL, Bilder: Depositphotos/Tsekhmister, Text: Emi Baier