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Lavendel ist gut für alle Sinne

Tipps für frischen Salat, knackiges Gemüse und Kräuter vom Balkon

Gesundes Gemüse, schmackhaftes Obst und würzige Kräuter aus dem eigenen Anbau sind wieder im Trend. Egal, ob auf dem Fensterbrett, dem Balkon oder im Schrebergarten gezogen. Unter Berücksichtigung von ein paar einfachen Regeln züchtet jeder erfolgreich leckeres Bio-Gemüse oder Küchen-Kräuter.

Frische Kräuter

Die Zucht von eigenen Kräutern und knackigem Gemüse klappt selbst auf dem Balkon. Getrocknet wie dieser Lavendel, gibt es auch Aromatisches außerhalb der Saison. (c) Fotolia

Es ist noch nicht lange her, da wurde schief angeschaut, wer selber Kräuter, Gemüse oder Obst anbaute. Doch diese Zeiten sind vorbei: Gärtnern ist wieder in. Im Vordergrund steht nicht mehr unbedingt, wie früher, die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln, sondern vielmehr der Ausgleich zum Alltag. Oft zählt vor allem das Erlebnis, selbst etwas anzupflanzen, zu sehen, wie es wächst und dann den Genuss frischer Kräuter und von knackigem Gemüse als Lohn für die Mühe zu erleben. Gesunde Ernährung liegt im Trend. Wer sein eigenes Grünzeug aufzieht, kann am besten beeinflussen, dass Gesundes und Natürliches auf den Teller kommt. Denn dann weiß man definitiv, woher die Lebensmittel kommen und wie der Anbau vonstatten ging. Vorausgesetzt, es werden biologische Samen und Setzlinge eingekauft und auf Chemie verzichtet. Das darauf immer mehr Menschen achten hat die Branche schon längst entdeckt. Und es gibt kaum einen Baumarkt oder Gartencenter, der keine Bio-Produkte anbietet.

Bio-Gemüse vom Balkon. Der Trend nicht nur bei der jüngeren Generation

Selbst auf dem kleinsten Balkon und dem schmalsten Fensterbank findet sich immer ein Plätzchen für Basilikum, Petersilie und Co. Sogar Gemüse wie Tomaten, Zucchini oder Pepperoni, Salat oder Ruccola können auch auf dem Balkon oder der Terrasse gepflanzt und geerntet werden. Viele Gartenfachbetriebe bieten heute immer häufiger spezielles Naschgemüse und Naschobst an. Dieses Mini-Gemüse oder beispielsweise Erdbeeren in der platzsparenden Hängeampel ist zurzeit besonders beliebt. Es wächst gut in Töpfen, benötigt wenig Platz und ermöglicht große Vielfalt auf kleinstem Raum. Dank der kleinen Früchte eignet es sich auch gut für kleine Haushalte. Niemand muss eine Woche lang täglich Zucchini essen, nur weil sie gerade in Mengen reif sind. Ideal geeignet ist übrigens der vertikale Anbau von Bio-Gemüse oder Kräutern auf dem Balkon. Eine tolle Erfindung ist der Mini-Garten, der auf kleinstem Raum eine große Ernte ermöglicht. Wie das geht, lesen Sie hier.


Alle Kräuter sollten regelmässig geschnitten werden.

Kräuter sind seltenbesonders anspruchsvoll. Je nach Sorte genügend Wasser ist meist ausreichend. (c) Fotolia

Kräuter können auch in kleineren Töpfen gezogen werden und bieten sich deshalb besonders an, wenn nur ein kleiner Balkon oder lediglich eine Fensterbank zur Verfügung steht. Wer einige Grundregeln beachtet, kann sich über einen reichhaltigen Kräutergarten freuen. Wer ausreichend Platz hat, sollte sich einmal Gedanken über eine Kräuter-Spirale machen. Darin können alle gerne verwendeten Kräuter ideal angebaut werden. Wichtig ist ein sonniger, möglichst windgeschützter Standort. Mediterrane, verholzende Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Lavendel und Salbei benötigen zudem weniger Wasser und werden deshalb am besten zusammen untergebracht. Oregano, Petersilie, Basilikum und Schnittlauch sollten öfter gegossen werden. Schnittlauch sollte separat eingepflanzt werden. Er gibt einen Saft an die Erde ab, der vor allem der Petersilie zu schaffen macht und sie welken lässt. Schnittlauch oder Petersilie vertragen auch nicht ganz so sonnige Standorte. Auch Teekräuter wie Pfefferminze oder Zitronenmelisse lassen sich gut in Töpfen ziehen. Für alle Kräuter gilt: sie wollen regelmäßig geschnitten werden. Denn je öfter geerntet wird, desto besser treiben sie. Ideal ist es, stark wachsende Petersilie und Schnittlauch regelmäßig ein paar Zentimeter über dem Boden abzuschneiden. Was nicht benötigt wird, einfach in einer Plastikdose für die kalte Jahreszeit einfrieren. Wer auf Balkon oder Terrasse Gemüse und Früchte ziehen möchte, wählt neben Mini-Gemüse am besten Pflanzen mit kurzer Kulturzeit. Dies sind Gewächse, die relativ kurz nach der Saat oder dem Pflanzen der Setzlinge geerntet werden können. Dazu gehören Spinat oder Pflücksalate wie Ruccola und Lollo Rosso oder Bianco sowie Kopfsalat. Schon eine Kiste mit einem Quadratmeter Platz genügt für die eigene Salatzucht.

Wiederentdeckung des Klein- oder Schrebergartens

Nicht nur auf dem Balkon erlebt das Gärtnern ein Revival. Immer mehr Menschen wünschen sich einen richtigen Garten wie zu Omas Zeiten. Es ist noch nicht lange her, da waren Schrebergartenbesitzer die Spießer schlechthin. Doch heute sind die eingezäunten Parzellen heiß begehrt und viele Schrebergarten-Vereine haben volle Wartelisten. Ein Garten bietet nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Möglichkeiten zur Vielfalt. Knollengewächse wie beispielsweise Kohlrabi oder gar Sellerie und Kartoffeln haben auf dem Balkon keine Chance. Sie brauchen, wie auch Karotten, tiefere Erde. Auch Zwiebeln, Bohnen oder Kohlgewächse wie Blumenkohl benötigen mehr Weite und Tiefe. Wer es süß mag, kann zudem eigene Beeren wie Himbeeren oder Johannisbeeren ziehen. Je nach Größe des Gartens hat sogar ein Zwetschgen- oder Apfelbaum Platz. Allenfalls Säulenobst kann auf der Terrasse und dem Balkon in einem Gipserkübel aus dem Baumarkt eingepflanzt werden. Die Gartenpflege benötigt natürlich mehr Zeit und verursacht viel mehr Arbeit als ein paar Töpfe auf der Fensterbank. Ein geschickter Gärtner achtet darauf, seine Beete möglichst durchgehend zu nutzen. Indem kälteunempfindliche Pflanzen und solche mit kurzer Kulturzeit zuerst angepflanzt werden und nach deren Ernte die Hauptkultur, die mehr Zeit und Wärme benötigt, ist das Beet optimal ausgelastet und fährt eine reiche Ernte mit saisonalem Gemüse ein. So kann es durchaus sein, dass der tägliche Bedarf mal für einige Tage aus dem eigenen Garten gedeckt werden kann oder zum Großteil des jahres gar kein frischer Salat mehr gekauft werden muss.

Text: Kanyama Butz

Kräuter für den Winter haltbar machen:

  • Trocknen: Triebe abschneiden und an einem luftigen schattigen Ort aufhängen. Gut getrocknete Blätter und / oder Blüten von den Trieben pflücken und in Gläser oder Dosen füllen.
  • Einfrieren: Frische Kräuter hacken und mit wenig Salz am besten portionsweise einfrieren.
  • Einlegen: Frische Kräuter in Öl einlegen ergibt leckere Würzöle.Eine angepiegste Pepperoni oder eine geschälte Knoblauchzehe dazu schmeckt nicht nur lecker, sondern sieht auch noch schön aus.