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Das Passivhaus ist energieeffizient und umweltschonend.

© Manfredxy | Dreamstime.com

Passivhaus: Energiesparendes Bauen und Sanieren

Das Niedrigenergiehaus gilt heute als Standard gemäß den aktuell geltenden Normen und Gesetzen wie die Energie-Einspar-Verordnung, die EnEV 2009. Energieeffizient Bauen und Sanieren ist nachhaltig, umweltschonend und gut für den Geldbeutel. Energieeffizienz ist Pflicht, das Passivhaus aber die Kür.

Das seit 20 Jahren bestehende Passivhaus-Konzept benötigte lange, bis es in «Serienreife» ging. 1991 baute Dr. Wolfgang Feist, damals am Darmstädter Institut für Wohnen und Umwelt, die ersten Passivhaus-Wohneinheiten mit 4 Reihenhäusern im Passivhaus-Standard. Die Häuser verbrauchen auch heute noch unter 10 Kilowattstunden Energie pro Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr. «Passivhaus» heißt demzufolge nicht, dass keinerlei Energie aufgewendet werden muss. Aber es ist auf ein Minimum beschränkt und spart nachhaltig Energiekosten, reduziert massiv CO2-Emissionen und ist vorbildlich ressourcenschonend. Aufgrund seiner Attraktivität ist der Passivhaus-Standard in bis dato 16.000 Bauprojekten in Deutschland umgesetzt worden. In Ein- und Mehrfamilienhäusern, aber auch gewerblichen und öffentlichen Gebäuden. Und selbst ein Altbau kann den Passivhaus-Standard erreichen.

Das Passivhaus vereinigt so wichtige Kriterien wie Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz, Erhaltung der Bausubstanz und Wohnkomfort, beschreibt somit Nachhaltigkeit in par excellence. Energiesparhäuser sind im Trend, nicht zuletzt aufgrund des Umdenkens der Menschen, der Fördermöglichkeiten und zinsgünstigen Kredite u. a. der KfW-Bank. Stand der heutigen Bautechnik ist hierbei das «Passivhaus», das den Energieverbrauch nochmals um rund 75 Prozent gegenüber dem Niedrigenergiehaus reduziert, verglichen mit dem KfW-100-Standard. KfW-100 legt hierbei das statistisch errechnete Mindestniveau fest, was den Energieverbrauch eines Neubaus angeht.

Die oberste Priorität, um einen Passivhaus-Standard zu erfüllen, hat das Minimieren der Verluste durch Wärmeleitung, Transmissionsverluste genannt. Genauso wichtig ist die Vermeidung von Verlust der Wärme durch die Lüftung. Das Passivhaus- Neu- oder Altbau, benötigt so gut wie keine Heizwärme mehr, wenn diese beiden Verlustquellen beseitigt sind. Luftundurchlässige Fenster, maximal mögliche Dämmung, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sind nur ein paar der wichtigen Merkmale, um das Passivhaus-Niveau im Neu- oder Altbau zu erreichen.

Passivhaus und Energiebedarf

Das Passivhaus heizt sich weitgehend passiv, nutzt die angebotenen solaren Wärmequellen – Beispiel: Bau in Südrichtung mit wärmeeinfangenden, meist großen Fenstern - und internen Wärmequellen wie die Bewohner selbst oder die installierten Geräte. Die vorhandene Wärme wird im Passivhaus durch die Rückgewinnung mittels Lüftungsanlage unterstützt. Dies funktioniert im Neubau genauso wie im Altbau. Das Portal energiesparen-im-haushalt vergleicht ein Passivhaus mit einer «Thermoskanne». Die Wärme bleibt im Inneren, nur eine kleine Unterstützung wird mittels energiesparender Heizanlagen wie die energieeffiziente Wärmepumpe erzeugt oder auch durch eine Solarthermie-Anlage beziehungsweise einer Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie. Auch ein Holzofen oder Kamin ist denkbar, um den Neu- wie Altbau energetisch für den Passivhaus-Standard zu optimieren. Versehen noch dazu mit einer Wandheizung für ein bestmögliche Raumklima, ist der Passivhaus-Besitzer energetische bestens gerüstet. Bis zu 90 Prozent der Energiekosten können mit einem Passivhaus eingespart werden, verglichen mit einem herkömmlichen, neuen Haus. Gerade auch für den Altbau eine interessante Option.


Das Passivhaus ist nicht nur energieeffizient, es sieht durch seine kompakte Bauweise auch noch gut aus.

Das Passivhaus benötigt nahezu keine Energie mehr und spart dadurch Kosten.

Passivhaus-Standard ist nicht nur bei Neubauten zu realisieren. Auch bei der Modernisierung und Sanierung eines Altbau kann der Heizenergieverbrauch durch den Einsatz von Passivhaus-Komponenten stark verringert werden. Theoretisch ist so auch im Altbau der Passivhaus-Standard erreichbar. Unter Umständen sogar mit ökologischen Dämmstoffen. Eine effiziente Dämmung, spezielle Passivhaus-Fenster und eine für das Passivhaus geeignete Eingangstür, eine Solarthermie-Anlage oder ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sind bei der Aufrüstung eines Altbau zum Passivhaus gleichermaßen nötig.

Die Rechnung: Das darf ein Passivhaus an Energie benötigen

Der Heizwärmebedarf eines Passivhauses liegt unter 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche. In Heizöl gerechnet, der Standardangabe für den Energieverbrauch, entspricht dies im Passivhaus umgerechnet weniger als 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche im Jahr. Über die Reduzierung des Heizwärmebedarfs hinaus wird angestrebt, auch die übrigen Energieverbräuche im Haus gering zu halten. So beträgt der jährliche Primärenergiebedarf, einschließlich Haushaltsstrom und Warmwasserbereitung, bei einem Passivhaus weniger als 120 Kilowattstunden je Quadratmeter Wohnfläche. Solarthermie, Wärmepumpe und energieeffiziente Haushaltsgeräte machen dies möglich.

Die Bausteine des Passivhauskonzepts sind laut Verbraucherzentrale:

Sehr empfehlenswert sind zudem:

  1. eine sehr kompakte Form des beheizten Gebäudevolumens.
  2. eine noch über den Niedrigenergie-Standard hinausgehende Dämmung der Außenwände, des Daches und des Erdgeschossfußbodens mit U-Werten um 0,1 W/(m2K) und eine sehr gute Verglasung mit einem U-Wert unter 0,8 W/(m2K) (beispielsweise Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung mit Edelgasfüllung und gedämmten Rahmen).
  3. die Minimierung aller Wärmebrücken.
  4. sehr gute Wind- und Luftdichtigkeit.
  5. ein hocheffizientes System zur kontrollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnung.
  6. die Konsequente passive Solarnutzung (circa 60 Prozent des Restwärmebedarfs) durch verschattungsfreie Südorientierung der Hauptbelichtungsflächen.
  7. die energie- und kosteneffiziente Deckung des verbleibenden Restheizenergiebedarfs. Warmwasserbereitung zum Beispiel mit einer Solarkollektoranlage.
  8. die Nutzung von Wasserspartechniken.

Am besten ist es zudem, einen ökologisch bauenden Bauträger zu wählen oder einen auf die ökologische Gebäudesanierung spezialisierten Betrieb. Das ist nicht nur gut und gesund für die Bewohner, sondern auch für die Umwelt. Es gibt nur wenige Anbieter ökologisch gebauter Passivhäuser. Einer hiervon ist der Spezialist für ökologisch gedämmte Häuser im Holzfertigbau, die Firma EcoTec Energiesparhäuser.

Das Unternehmen ist deutschlandweit tätig und hat auch einige Referenzen im Ausland.

Quelle: Verbraucherzentrale, Text: Jürgen Rösemeier