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Gartenarbeit

Nachhaltige Gartenarbeit im Herbst: Es gibt viel zu tun

Spätsommer und Herbst sind die Zeit, in der Ruhe im Garten einkehrt. Meint man. Stattdessen ist es eine der arbeitsreichsten Zeiten im Gartenjahr. Pflanzen, vorbereiten, aber auch noch einiges für die Herbsternte aussäen oder setzen ist jetzt angesagt. Hier einige nachhaltige wie einfache Tipps.

Die letzten Blumen und Stauden strahlen um die Wette, die Rosen legen ihr Finale ein und die Erntezeit von Tomaten und Co. neigt sich dem Ende zu. Doch wer das denkt, der irrt. Denn es wartet eine Menge Gartenarbeit im Herbst auf den Hobbygärtner, die, jetzt gemacht, den Garten für den kalten Winter optimal rüstet und das nächste Gartenjahr zum Erfolg werden wird.

Grundsätzliches zur nachhaltigen Gartenarbeit im Herbst

Viele Pflanzen im Garten denken jetzt an die Ruhepause und bereiten sich auf den Winter vor. Lediglich die Spätblüher sind noch kräftig am Arbeiten, um den Gärtner zu beeindrucken. Doch, wer jetzt seinen Pflanzen etwas Hilfestellung gibt, der wird schon im Frühling dafür belohnt werden.

Eine der wichtigsten Gartenarbeiten im Herbst ist es, die immergrünen Pflanzen auf den Winter vorzubereiten. Sie lieben es, jetzt noch einmal eine Herbstdüngung zu erhalten. Buchs, Kirschlorbeer und alle anderen Immergrünen schätzen es, wenn sie jetzt Kaliumdünger erhalten. Das macht sie robuster für den Winter. Auch der Rasen sollte bei der Gartenarbeit im Herbst nicht vergessen werden. Denn Rasen schätzt es ebenso, einen kaliumhaltigen Dünger im Herbst zu erhalten. Und auch die Rasenaussaat ist im Spätjahr optimal. Übrigens: Rasen-Herbstdünger heißen auch Chinaschilf oder Pampasgras willkommen, auch sie werden dadurch robuster für die kalte Jahreszeit.

 

Zudem zählt es zu der eher angenehmen Gartenarbeit im Herbst, Samen der Sommerblumen zu sammeln. Denn gerade jetzt bietet es sich an, sich für die nächstjährige Aussaat die besten Sorten zu sichern und nachhaltig wie günstig, die Samen zu sammeln. So spart sich jeder das Kaufen neuer Samen. Wichtig ist, dass die Samenstände gut austrocknen können. Alte Papiertüten oder Briefumschläge sind hierzu ideal und ein optimales Recycling.

Zu den Stauden. Viele schneiden Stauden jetzt gleich bei der Gartenarbeit im Herbst. Aber, und solange diese nicht krank sind und beispielsweise Mehltau haben, diese Gartenarbeit kann man sich im Herbst sparen. Vögel lieben beispielsweise die Samen der Echinacea und Insekten suchen in dürren Stängeln eine Überwinterungsmöglichkeit. Also: Lieber stehen lassen bei der Gartenarbeit im Herbst, denn mit Raureif darüber sehen Blütenstände im Winter auch noch schick aus.

Herbsalate, Spinat und Radieschen kann jetzt noch ins Beet

Wer noch seinen eigenen Spinat genießen möchte, knackig-würzige Radieschen aus dem eigenen Garten ernten will oder leckeren Salat und gesunden Ruccola im Herbst aus eigner Anzucht genießen möchte, sollte sich jetzt noch an die Arbeit machen und aussäen oder Setzlinge setzen. In der Gärtnerei gibt es noch genügend Setzlinge für Salate und wer ein Frühbeet hat, kann dort noch bis Oktober nachhaltig Salat setzen oder Ruccola säen. Fragen Sie am besten in der Gärtnerei, was zu beachten ist. Und, sollte den Spinat doch einmal ein früher Frost ereilen: Ärgerlich, aber nicht weiter tragisch. Denn der erfrorene Spinat ist ein nachhaltiger Gründünger, den man bei der Gartenarbeit im Frühjahrsbeet einfach unterharken kann.

Weitere wichtige und nachhaltige Gartenarbeiten im Herbst

Ebenso wichtig ist es bei der Gartenarbeit im Herbst, den Rasen zu vertikutieren. Dies lässt sich ideal mit der Herbstdüngung oder der Rasen-Neusaat verbinden. Denn: Unkraut wächst auch im Winter weiter. Ist dieser recht mild, kann es im Frühjahr zu einem bösen Erwachen kommen und die Gartenarbeit im Frühjahr allein auf dem unkrautgespickten Grün ufert schnell aus. Jetzt nochmal den Rasen pflegen ist also nachhaltig.

Laubrechen und zum Mulchen der Beete nutzen ist eine weitere wichtige Gartenarbeit im Herbst. Vorteil: Über den Winter zersetzt sich das Laub, wodurch weniger Abfall anfällt. Die Pflanzen indes danken es jedem Hobbygärtner, der diese schützende Maßnahme ergreift. Laub ist auch ideal, um jetzt ein Igel-Winterlager zu erreichten. Ein Laubhaufen, mit Reisig gesichert, dient als ideales Winterquartier für die kleinen stacheligen Gartennützlinge. Zudem können jetzt und bis zum 1. März alle Hecken geschnitten werden. In dieser Zeit brüten keine Vögel mehr darin.

Was gibt es sonst noch im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon zu tun?

Eine weitere wichtige Gartenarbeit im Herbst ist es, Blumenzwiebel zu pflanzen. Die Blumenzwiebel können bis kurz vor den ersten Frösten noch in die Erde. Und auch Stauden, Rosen und Gehölze sollten jetzt noch gepflanzt werden. Mehr im Artikel: «Der Biogarten: Pflanzen im Herbst ist nachhaltig und effektiv» sowie in «Ein Biogarten anlegen ist nachhaltig und gar nicht so schwer». Und wer auch im Winter seine eigenen Kräuter ernten möchte, bekommt hier die wichtigsten Tipps: «Würziges auf der Fensterbank: Kräuter im Haus überwintern».

Text: Jürgen Rösemeier, Bild: Depositphotos: elenathewise