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Der Alleskönner Kastanie ist vielseitig verwendbar.
Unterschätzte Alleskönner

Basteln und kochen mit Kastanien: all das lässt sich mit Kastanien machen

Jetzt im Herbst findet man überall Kastanien. Wir erklären Ihnen, wie Sie Esskastanien identifizieren und zubereiten können. Außerdem haben wir ein paar kreative Ideen mit den ungenießbaren Rosskastanien und weitere Tipps für Sie.

Jetzt im Herbst fallen nicht nur die Blätter, sondern auch Früchte und Nüsse von den Bäumen. Der Waldboden ist übersäht von bunten Blättern, Kastanien, Eicheln und Haselnüssen, und auch in den Städten kann man fündig werden. Jedes Jahr kommt dann die Frage auf, ob man die gesammelten Kastanien essen kann. Wir sagen’s Ihnen.

Esskastanien und Rosskastanien: Unterschiede & Gemeinsamkeiten

Botanisch gesehen sind Ess- und Rosskastanien nicht verwandt. Während die Früchte der Rosskastanie gemeinhin als ungenießbare „Samen“ bezeichnet werden, handelt es sich nur bei der Esskastanie um eine genießbare Nussfrucht. Diese Nussfrucht hat es jedoch in sich: Esskastanien enthalten komplexe Kohlenhydrate, hochwertiges Eiweiß, Ballaststoffe und einen wertvollen Nährstoff-Mix aus unter anderem Kalium, Natrium, Calcium, Eisen und Magnesium sowie wichtige Vitamine.

Aus Esskastanien lassen sich viele leckere Speisen zaubern.

Leckere Rezepte mit Esskastanien. Der Klassiker: Maronensuppe

Esskastanien kann man ziemlich leicht von Rosskastanien unterscheiden, wenn man weiß, worauf man achten muss. Die Hülle der Esskastanie hat wie die der Rosskastanie Stacheln, jedoch sind diese viel feiner. In der Hülle liegen meistens drei Nussfrüchte statt nur eine einzige, außerdem sind sie herzförmig und platter als Rosskastanien. Die Fruchtspitze der Esskastanie ist zudem leicht behaart.

Esskastanien wachsen vorwiegend in wärmeren Gebieten – in Deutschland hauptsächlich in der Pfalz, an der Mosel, der Saar und der Nahe. Wer sie jetzt noch sammeln möchte, sollte sich beeilen, denn die Saison geht wie die regionalen Maronenfeste – auch „Keschdefeste“ genannt – nur noch bis circa Mitte November.

Zubereitung von Esskastanien

Esskastanien erhält man heute schon geschält, vakuumverpackt oder auch als Maronimehl im Supermarkt, die Zubereitung der selbst gesammelten im eigenen Ofen ist jedoch ganz einfach. Die Schale der Nussfrüchte wird an der gewölbten Seite kreuzförmig eingeritzt, dann wandern die Esskastanien für circa 20 Minuten in den 220°C heißen Ofen. Dass die kleinen Köstlichkeiten gar sind, erkennt man an der aufgeplatzten Schale.

Kreative Ideen für Rosskastanien

Auch die ungenießbaren und weiter verbreiteten Rosskastanien muss man beim Spaziergang nicht links liegen lassen. Mithilfe eines kleinen Handbohrers und Zahnstochern kann man lustige Tierfiguren wie Igel, Pferde und Schnecken oder kleine Männchen basteln. Dabei können ganz nach Lust und Laune natürlich auch Eicheln oder andere Fundstücke aus dem Wald zum Einsatz kommen.

Kreative Möglichkeiten zum Basteln mit Kastanien gibt es viele.

Kastanien bieten viele kreative Möglichkeiten zum Basteln.

Mit Kastanien gegen Rückenschmerzen

Mit den runden Rosskastanien können Sie gut einen kleinen Kissenbezug füllen und das Kastanienkissen als Alternative zum Massageball benutzen. Beim ersten Mal sollten Sie das Kissen vorsichtig benutzen, da es sich anfangs unangenehm anfühlen könnte. Das Kissen eignet sich besonders für eine Rückenmassage. Der Partner kann das Kissen als Massageball bei Ihnen einsetzen, aber natürlich können Sie sich auch darauf legen und leicht hin- und her rollen. Achtung: die Kastanien sollten gut getrocknet sein, damit sie nicht schimmeln.

Kastanienseife: kostenlos, ökologisch und vegan

Die in Rosskastanien in hoher Konzentration erhaltenen Saponine bilden beim Schütteln mit Wasser einen seifenartigen Schaum. Für die kostenlose und umweltfreundliche Kastanienseife befreien Sie die Kastanien zunächst von ihrer Schale, dann schneiden Sie das Innere in kleine Stücke, geben die Stückchen in ein verschließbares Glas und übergießen sie mit Wasser. Wenn die Brühe anfängt zu schäumen, wird das jetzt milchig-trübe Wasser gefiltert. Fertig ist die Seife, mit der Sie putzen oder das Geschirr spülen, sich die Hände und sogar Ihre Wäsche waschen können. Am besten immer nur eine kleine Menge ansetzen und das Glas im Kühlschrank aufbewahren, damit die Seife nicht vergärt.

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Quelle: red, Bilder: Depositphotos/NataliiaMelnyc, romrodinka, shusa ,Autor: kle