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In diesen Holzeulen können Sie gratis übernachten
Kunstprojekt in Bordeaux

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Kleine Wohnsiedlungen, graue Industriegebiete und unbebaute Grundstücke, die sich die Natur zurückholt: Stadträndern wird selten besondere Beachtung geschenkt. Ein Kunstprojekt in Frankreich möchte auf das Potenzial dieser Gegenden aufmerksam machen — und bietet Gratis-Übernachtungen in originellen Häuschen an.

In Deutschland wie in Frankreich befinden sich an den Rändern großer Städte meistens zahlreiche kleine Wohnsiedlungen, triste Industriegebiete und unbebaute Grundstücke, die sich die Natur nach und nach zurückholt. Diese Stadtteile ziehen die wenigsten Menschen an, im besten Fall schenkt man ihnen keine große Beachtung, dabei hat die Gegend an der Grenze zwischen Stadt und Land ein ungeheures Potenzial.

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Natur zum Greifen nah

Das Kunstprojekt „Les Refuges Périurbains“ („Stadtrandzufluchtsstätte“) aus dem französischen Bordeaux möchte zum Nachdenken über den oft als unattraktiv empfundenen Stadtrand anregen. Warum nicht mal den Stadtrand als Fortsatz der Stadt und seine positiven Seiten sehen? Immerhin ist hier, wo Stadt und Land aufeinander treffen, die Natur für Stadtbewohner zum Greifen nah. Am Stadtrand der südfranzösischen Metropole lädt das Kunstprojekt daher die Menschen dazu ein, beim nächsten Mal nicht nur auf großen Straßen durch diese Gegenden durchzufahren, sondern Zeit in ihnen zu verbringen und sie bewusst wahrzunehmen.

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Stadtwandern, um dem Alltag zu entfliehen

Bereits im Jahr 2001 begann die Planung eines Wanderweges rund um Bordeaux, um das Wandern in der Stadt beziehungsweise am Stadtrand attraktiver zu machen. Das Projekt wurde von Bruit du Frigo initiiert, einer kreativen Gruppe bestehend aus Künstlern, Architekten, Stadtplanern und Fotografen. Dass es nicht nur in naturbelassenen, sondern auch in städtischen Gegenden einiges zu entdecken gibt, wird Wanderern am Rand von Bordeaux schnell klar. Praktisch direkt vor der Haustür kann man hier dem Alltag entfliehen und eine spannende Welt erkunden. Fünf bis sechs Tage sollte man einplanen, wenn man die gesamte Strecke ablaufen will.

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Einzigartige Schutzhütten mit besonderem Charme

Unterwegs kommt man dabei immer wieder an außergewöhnlichen Häuschen vorbei, die anlässlich der Biennale „Panorama“ 2010 und in den darauffolgenden Jahren gebaut wurden. Mittlerweile gibt es in der Gegend schon zehn Schutzhäuschen, die von Zébra3 / Buy-Sellf sowie verschiedenen Künstlern und Design-Teams entworfen und realisiert wurden, darunter die Eulen-Holzhäuser des Projekts „Les Guetteurs“ („Die Späher“). Auf circa 15m2 können hier bis zu sechs Personen einen langen (Wander-)Tag ausklingen lassen. Die einzigartigen Hütten sind dabei recht schlicht gehalten: Wie in Schutzhäusern in den Bergen gibt es hier zwar Betten und einen Gemeinschaftsraum, dafür aber weder Strom noch fließendes Wasser. Da dieses Erlebnis für alle zugänglich sein soll, sind die Übernachtungen gratis.

Doch nicht nur Wanderer, auch Menschen, die einfach mal dem Trubel der Stadt entfliehen und eine Nacht an einem außergewöhnlichen Ort am Stadtrand verbringen möchten, sind hier willkommen. Im Sommer werden die Schlafplätze zumeist von Familien oder Gruppen von Freunden gebucht.

Unter lesrefuges.bordeaux-metropole.fr erfahren Sie mehr über die charmanten Hütten, hier können Sie auch immer am Monatsanfang für den darauffolgenden Monat eine Übernachtung reservieren. Ein- bis zweimal im Jahr bietet Bruit du Frigo außerdem organisierte Gemeinschaftswanderungen mit Übernachtungen in oder in der Nähe der Hütten an, an denen bis zu 80 Personen teilnehmen. 

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Quelle: Bruit du Frigo; Bilder: Bruit du Frigo & Zébra3; Autor: kle