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Frau schnäuzen
Durchbruch in der Forschung

Was hilft gegen Allergien, Hausstaub, Milben und Pollen?

Hausstaub, Milben oder Pollen. Unter einer Allergie leidet inzwischen fast jeder dritte Deutsche. Eine neue Studie schafft jetzt den Durchbruch in der Forschung: Sie konnte einen natürlichen Schutzwall nachweisen, der endlich Hilfe gegen Allergien bieten soll.

Eine Allergie schränkt die Lebensqualität der Betroffenen ein und kann dauerhaft zu einer echten Belastung für Körper und Psyche werden. Hilfe gegen Allergien bietet bislang nur die sogenannte Hyposensibilisierung als einzige ursächliche Behandlungsmethode. Dabei werden dem Allergiker die Allergene gespritzt, auf die er allergisch reagiert, um eine langsame Immunisierung herbei zu führen. Die Therapie ist aufwendig und das Verfahren eignet sich nicht für jeden Allergiker. Eine neue Studie der Berliner Charité konnte jetzt einen natürlichen Schutzwall im Körper nachweisen, der eine wirksame Hilfe gegen Allergien bieten kann. Ein echter Durchbruch in der Allergien-Forschung!

Staub auf Finger

Bei Allergikern stuft der Körper harmlose Stoffe, wie z.B. Hausstaubmilben, als gefährlich ein und setzt eine Abwehrreaktion in Kraft, die sich in verschiedenen Symptomen äußert.

Was sind Allergien und wie entstehen sie?

Wenn das Immunsystem überreagiert, dann spricht man von einer Allergie. Bei Allergikern stuft der Körper harmlose Stoffe - wie etwa Pollen oder Hausstaubmilben – als gefährlich ein und setzt eine Abwehrreaktion in Kraft, die sich in verschiedenen Symptomen äußert. Bei der Pollenallergie wäre es etwa das Jucken der Augen, Nießreiz oder Atemnot. Sobald die Allergene, also jene Stoffe, auf die der Körper allergisch reagiert, in Kontakt mit den Grenzflächen des Körpers kommen, die in Kontakt zur Außenwelt stehen, kann die Überreaktion ausgelöst werden. Hilfe gegen Allergien erfahren Betroffene erst dann, wenn sie die Nebenwirkungen von Antiallergika in Kauf nehmen oder die Allergene von vorne herein meiden.

Natürlicher Schutzwall gegen Allergien

Bisher war sich die Wissenschaft uneinig, ob ein körpereigener Schutzmechanismus existiert, der bei Nicht-Allergikern die Allergene erkennt und verhindert, dass Allergien entstehen. Jetzt konnten Wissenschaftler an der Charité und am Deutschen Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ) tatsächlich nachweisen, dass körpereigene T-Helferzellen im Blut harmlose Bestandteile der eingeatmeten Luft – wie etwa Pollen oder Milben – erkennen und dafür sorgen, dass eine unerwünschte Immunreaktion unterdrückt wird. Bislang wurde angenommen, dass jene T-Zellen, auch Tregs genannt, hauptsächlich für das Erkennen körpereigener Bestandteile verantwortlich sind, um sie vor dem Angriff durch das Immunsystem zu schützen. Mit dem Nachweis steht damit auch fest, dass Allergien offenbar dann entstehen, wenn in diesem natürlichen Schutzwall aus T-Zellen Lücken bestehen. Diese Lücke nutzen allergieauslösende Zellen aus, um den körpereigenen Schutz zu unterlaufen.

Neue Studie markiert Durchbruch in der Forschung

Noch steht nicht fest, wie genau durch die Lücke eine Allergie entsteht. So viel ist jetzt aber sicher: Auch Allergiker haben einen natürlichen effektiven Schutzmechanismus. Hilfe gegen Allergien kann in Zukunft durch Impfungen geboten werden, mit denen die wenigen Lücken in der körpereigenen Abwehr gezielt geschlossen werden können. Auch für andere Krankheiten, die auf eine Überreaktion des Immunsystems zurück zu führen sind, wie Arthritis, Multiple Sklerose oder chronische Darmentzündungen, könnten die neuen Erkenntnisse bahnbrechende, neue Therapiemethoden in Gang setzen. Allergiker aufgepasst: Effektive Hilfe gegen eure Allergie ist in Sicht! 

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Quellen: Charité - Universitätsmedizin, Bilder: Depositphotos/inesbazdar, gunnar3000, Text: ib