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Nachhaltig produzierter Schmuck enthält keine Gifte
Gift in Schmuck

Achtung: Hochgiftiger Modeschmuck

Schmuck soll uns schöner machen und nicht krank. Für so manchen Hersteller spielt die Gesundheit seiner Kunden aber offenbar nur eine untergeordnete Rolle. Bei amtlichen Untersuchungen wurde jede Menge Gift und Blei in Schmuck gefunden. So giftig ist Modeschmuck wirklich.

Da stehen die Hersteller und Händler von Modeschmuck schon unter Beobachtung und sie tun trotzdem nichts, um die Gesundheitsrisiken für ihre Kunden zu reduzieren. Die Überwachungsbehörden haben im Jahr 2015 mehr als 250 Proben unter die Lupe genommen und sind bei so einigen auf deutlich erhöhte Schwermetallwerte gestoßen.

Macht uns Modeschmuck krank?

Schwermetalle sind schon in kleinen Mengen sehr gefährlich

Die Übeltäter heißen Blei und Cadmium. Beide gehören zur Gruppe der Schwermetalle und sind äußerst gefährlich, wenn sie in den menschlichen Organismus eindringen. Anders als etwa Zink und Eisen, die in niedriger Dosierung sogar lebensnotwendig für den Körper sind, führt die Aufnahme von Blei und Cadmium schon in kleinen Mengen zu schweren Vergiftungen, die sowohl akut auftreten als auch einen chronischen Verlauf nehmen können. Die Symptome reichen von Übelkeit und Hautausschlag über Konzentrationsstörungen und innere Unruhe bis hin zu Gedächtnisverlust und Herzrhythmusstörungen.  

Bei längerfristiger Aufnahme von erhöhten Bleimengen kann sogar das Nervensystem geschädigt und die Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden, Cadmium schädigt auf Dauer Nieren und Knochen. Das alles sind schwerwiegende Gesundheitsschäden, mit denen nicht zu spaßen ist. Umso erschreckender ist, dass die gefährlichen Schwermetalle in nicht wenigen der von den Überwachungsbehörden untersuchten Proben billigen Modeschmucks in erhöhter Konzentration gefunden wurden. Die Ergebnisse aus dem Vorjahr wurden Ende 2016 vorgestellt: In 12 Prozent der Fälle überschritten die Bleiwerte den geltenden Höchstgehalt von 500 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg), der Cadmiumgehalt lag bei 10 Prozent aller Proben über dem Grenzwert von 100 mg/kg.

Giftige Schwermetalle wie Blei gefährden unsere Gesundheit stark.Das Modeschmuck oft giftige Schwermetalle enthält, sieht man ihm nicht an.

Finger weg von billigem Modeschmuck

Und das, obwohl Modeschmuck-Produkte bereits 2014 Anlass zur Besorgnis gegeben hatten, damals aufgrund erhöhter Nickelwerte. Ob die Hersteller und Importeure der Billigprodukte den dringenden Appell der Behörden diesmal ernst nehmen und in Zukunft die immerhin gesetzlich festgelegten Grenzwerte für Schwermetalle einhalten, ist fraglich. Verbraucher sollten sich vorsorglich von sehr billigem Modeschmuck fernhalten, um die eigene Gesundheit und die von Freunden und Familie zu schützen, und sich stattdessen für nachhaltig und möglichst regional produzierte Schmuckstücke wie zum Beispiel fair gehandelte Ringe entscheiden. 

Nachhaltig produzierter Schmuck - der Gesundheit und der Umwelt zuliebe!

Auch Kräuterproben erzielen ein negatives Ergebnis 

Das gilt im Übrigen für viele Gebrauchsgegenstände, Lebensmittel und Alltagsprodukte. Auch in anderen Produktkategorien sind im Rahmen der behördlichen Überwachung nämlich schädliche Stoffe gefunden worden. 2015 wurde erstmals bei den Kräutern Rosmarin, Dill, Oregano und Schnittlauch Rückstände von Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln gesucht – und gefunden: 9 Prozent der Rosmarin-, 7,6 Prozent der Dill- und 6,5 Prozent der Oregano-Proben überschritten die vorgeschriebenen Höchstgehalte.

Erhöhte Aluminiumwerte in Kräuterproben

Die Nichteinhaltung der Grenzwerte für Pflanzenschutzmittelrückständen war bei Kräutern in der Vergangenheit immer wieder der Fall, besonders wenn diese aus Nicht-EU-Staaten stammten. Immerhin kam sie in den letzten Jahren tendenziell immer seltener vor. Umso beunruhigender ist allerdings die starke Belastung von Kräutern mit Aluminium. In über 90 Prozent aller Kräuterproben wurden Rückstände des giftigen Schwermetalls gefunden. Im konkreten Fall war der Aluminiumgehalt bei mehr als der Hälfte der untersuchten Proben von Dill, Oregano und Rosmarin höher als erlaubt, also über der gesetzlichen Grenze von 5 mg/kg. 

Die Tatsache, dass Kräuter normalerweise in relativ geringer Menge gegessen werden und dass die Pflanzenschutzmittel- und Aluminiumrückstände daher kein unmittelbares Risiko darstellen, entbindet die Erzeuger nicht von ihrer Pflicht, die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten und die Gesundheit ihrer Kunden ernst zu nehmen. Durch einen verantwortungsvollen und bewussten Konsum haben auch wir als Verbraucher die Möglichkeit, Druck auf die Lebensmittelhersteller auszuüben und ihnen klar zu machen, dass wir eine bewusste Gesundheitsgefährdung, die einzig dem Ziel der Gewinnmaximierung geschuldet ist, nicht akzeptieren.

Das BVL informiert Verbraucher über giftige Stoffe in Lebensmitteln und GebrauchsgegenständenDas BVL nimmt jährlich Lebensmittel und Alltagsgegenstände unter die Lupe.

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Quellen: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Bild: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), Depositphotos/Heckmannoleg, belchonok, Shebeko, Text: Ronja Kieffer