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Sehr beliebt sind unter anderem Fitnessstudios oder Outdoor-Aktivitäten wie Joggen.
Mythen rund ums Training

Mythen rund ums Training

65 Prozent der Europäer treiben laut Statistik mindestens einmal pro Woche Sport. Sehr beliebt sind unter anderem Fitnessstudios oder Outdoor-Aktivitäten wie Joggen. Uwe Veronik, Physiotherapeut in München, hat langjährige Erfahrung unter anderem in der Betreuung von Leistungssportlern. Er kennt die Mythen, die sich rund ums Training ranken. 

Mythos 1: Der Puls ist ein Gradmesser für die richtige Be- und falsche Überlastung

„Der Mythos stimmt! Ein hoher Trainingspuls wirkt sich bei ungeübten Breitensportlern eher negativ auf ihr Training aus“, erklärt Veronik. Der Muskel übersäuere schneller, in Folge dessen seien das Training und sein Effekt auf den Körper eher negativ. „Der optimale Puls beim Training liegt etwa im Frequenzbereich zwischen 130 und 140.“, so der Physiotherapeut weiter. Zur besseren Kontrolle empfiehlt er seinen Kunden darum oft eine Pulsuhr. Gerade unerfahrenen Sportlern erleichtert dies die Annäherung an den optimalen Trainingseffekt.

Mythos 2: Dehnen vor dem Sport ist wichtig

Auch beim Thema Dehnung scheiden sich die Geister. Für Viele gehören Dehnungsübungen zu ihrem Standard –Trainingsrepertoire und zwar zu Beginn ihres Trainings. Andere Sportler favorisieren ausgiebiges Dehnen nach dem Sport. Wer hat nun Recht? Der Experte unterscheidet hierbei zwischen Aufwärmen und Dehnen: „Wer sich aufwärmt, der macht dies vor dem eigentlichen Training.“ Unter Aufwärmen versteht man dabei, einen ähnlichen Bewegungsablauf wie beim eigentlichen Sport – nur mit weniger Belastung. Beim Joggen wäre dies beispielsweise schnelles Gehen, im Fitnesscenter ein paar Übungen ohne Gewichte.
„Das eigentliche Dehnen macht erst nach dem Training zur Entspannung der Muskulatur Sinn“. Hier empfiehlt der Physiotherapeut zusätzlich: „Dehnen Sie die zuvor beanspruchten Muskelgruppen – ein spürbarer Dehnungseffekt tritt erst nach 20 Sekunden Dehnungszeit ein“.

Mythos 3: Training braucht viel Zeit 

Neben dem Aufwärmen vor dem Training ist für den erwünschten Effekt auch die Intensität des Trainings entscheidend. Zwar gäbe es laut Uwe Veronik durchaus moderne Trainingsmethoden, die mit elektrischen Impulsen das Training verstärken und so die eigentliche Trainingszeit verkürzen, die am häufigsten praktizierten Formen des Breitensports verlangen aber schon etwas mehr Ausdauer von den Sportlern. „Ruft man sich die drei Phasen des Trainings – also Aufwärmen, eigentlicher Sport und abschließende Dehnungsphase – nochmal ins Gedächtnis, dann sollte der Sportler schon mindestens eine Stunde Zeit fürs Training investieren“, meint Uwe Veronik. Darüber hinaus sei es für Anfänger sinnvoll, am Anfang mit dem Training auch nicht zu übertreiben. Zwischen den Trainingseinheiten, die man in der Woche machen will, sollte auch genügend Zeit für die Erholung des Körpers eingeplant werden.

Bilder: depositphots/undrey, Text: red