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Neuheiten von der IFA: Nachhaltige Küchen und sparsame Haushaltsgeräte

Die neuesten Trends von der IFA: Viele Haushaltsgeräte unterbieten heute schon A+++, der Wasserverbrauch sinkt und der Komfort nimmt zu.(c) AMK

Trends von der IFA: Grün und smart präsentierte sich die Branche

A+++ wird schon weit übertroffen, der schnelle Geschirrspüler benötigt nahezu keinen Strom mehr, die Waschmaschine immer weniger Wasser, der High-Tech-Herdplatte ist es egal wo der Topf steht, die Gefriertruhe wird endlich sparsam und selbst der Wärmepumpentrockner zum Sparfuchs. Die Branche setzt weiter auf Energieeffizienz und reduziert kontinuierlich den Energieverbrauch. Zudem: Kommt der vernetzte Haushalt?

Viele Gimmicks wurden heuer auf der IFA in Berlin präsentiert. Da gibt es einen Geschirrspüler mit partyfähiger, blauer Innenbeleuchtung, der nur 20 Minuten für einen Waschgang benötigt oder das intelligente Induktionskochfeld, das erkennt wo der Koch den Topf platziert, für schwer arbeitende Hobbyköche können Kochfelder bei AEG zusammengeschaltet und damit sehr variabel benutzt werden. Und die neue Waschmaschine von Panasonic wäscht so faserschonend wie nie zuvor, wassersparende Einspritzdüsen machen es möglich.

Aber auch viel Sinnvolles stand kurz vor der Markteinführung. So präsentierte Kärcher einen Staubsauger, dessen Abluft dank Wasserfilter sauberer als die Raumluft ist oder Russell Hobbs, das englische Traditionshaus, zusammen mit BRITA einen Wasserkocher mit integriertem Wasserfilter. Erfreulich ist zudem, dass mehr und mehr Haushaltsgeräte heute schon den A+++-Wert um bis zu 35 Prozent unterbieten, 8 beziehungsweise 10 Kg Fassungsvolumen haben und dabei nur 5,5 Liter Wasser pro Kilogramm Wäsche benötigen (Panasonic). Selbst Wäschetrockner sind nun erhältlich, die heute schon 10 Prozent unter dem Verbrauch der A+++-Geräte liegen (Beko).

Was richtig auffallend war: Die Küche wird salonfähig und insbesondere die Haushaltsgeräte gewinnen an optischem Flair. Damit wird dem Zusammenwachsen von Wohnzimmer und Küche Tribut gezollt; nicht nur die Möbel und die Küchenzeile sollen stilistisch einwandfrei daherkommen, auch die Haushaltsgeräte müssen vorzeigbar sein.

Kommt der vernetzte Haushalt, der über das worldwideweb gesteuert wird?

Alles wächst zusammen. Der nächste große Schritt ist die Vernetzung des Haushaltes, beispielsweise die Steuerung der kompletten Hauselektrik via Smartphone. Den Herd bei der Heimfahrt von der Arbeit einschalten, die Heizung bei klirrender Kälte von unterwegs auf wohlig warm stellen und per Kamera checken, ob noch genügend im Kühlschrank steht – Zukunftsszenarien, die heute schon möglich sind, vor der die meisten Hersteller aber noch zurückschrecken. „Wir wissen nicht, ob das für die Kunden überhaupt schon Relevanz hat“, sagt Miele-Vertriebsleiter Christian Gerwens. Auch andere Hersteller sind der Meinung: „Die vernetzte Welt ist noch Zukunftsmusik.“

Neuheiten von der IFA: Nachhaltige Küchen und sparsame Haushaltsgeräte

Haushaltsgeräte werden immer energieffizienter und können bald über Smartphones gestuert werden. Auch von unterwegs. (c) AMK

Dass indes bereits vieles möglich ist, zeigte ein Gemeinschaftsstand der drei Elektroverbände VDE, ZVEH und ZVEI auf der IFA 2012 mit ihrer Gemeinschaftspräsentation „Vernetzt Wohnen+Leben.“ Hier war alles vom Sofa oder unterwegs und mit dem Smartphone oder Tablet-PC steuerbar. Alles im Echtzeitbetrieb. Der Clou: Die nötige Technik ist im Elektrohandel erhältlich.

Branche sieht rosigen Zeiten entgegen

Viele alte Haushaltsgeräte – 40 Prozent sind älter als 10 Jahre – lassen die Branche frohlocken und wird die Umsatzzahlen insbesondere für die deutschen Hersteller der ‚weißen Ware‘ in den nächsten Jahren deutlich in die Höhe treiben. Auch zum Wohl der Energieeffizienz in deutschen Haushalten. Doch setzen die Hersteller vor allem auf das wachsende Umweltbewusstsein ihrer Kunden. Trockner und Geschirrspüler, die sich den Strom direkt von den Solarzellen auf dem Hausdach holen, stehen kurz vor der Marktreife. Und bald soll die Waschmaschine dank Verbindung zur Wettervorhersage genau wissen, wann Wind- und Sonnenstrom ins Netz kommen.

Text: Jürgen Rösemeier