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Kirchengemeinden müssen Geld nachhaltig anlegen

Nur noch ethisch, ökologisch und ökonomisch einwandfreie Anlagen dürfen evangelische Kirchenkreise und Gemeinden in Westfalen wählen.

Neben der sonntäglichen Kollekte gibt es noch weitere Möglichkeiten zu spenden ©iStockphoto

Neben der sonntäglichen Kollekte gibt es noch weitere Möglichkeiten zu spenden. Das Geld  ©iStockphoto





 

Geldanlagen dürfen dem kirchlichen Auftrag nicht widersprechen, lautet das Credo der Anlagerichtlinien, die die evangelische Landeskirche von Westfalen verabschiedet hat und seit 1. Februar dieses Jahres in Kraft getreten ist. Wie das „Handelsblatt Business Briefing“ berichtete müssen sich nun alle Kirchenkreise und –gemeinden der Region an den „Leitfaden zu nachhaltigen Geldanlagen in kirchlichen Haushalten“ richten und sich an festgelegte Ausschlusskriterien für Unternehmen und Staaten halten. Wie weiter berichtet wird sind die nachhaltigen Richtlinien jedoch nicht sehr anspruchsvoll und bieten großen Spielraum für Interpretationen. Investitionen in Rohstoffe sind erlaubt und die Anlageform sollte sich an den gängigen Risikoklassen orientieren. Umwelt-. Sozial- und Unternehmensführungsaspekte befinden bei der Risikoeinstufung keine Berücksichtigung.

Vorbildcharakter

Grundlage für die Neuregelung der Anlage waren die Richtlinien des Kirchkreises Unna, die laut „Handelsblatt Business Briefing“ nicht nur Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt hatten, sondern bei der Auswahl der Kapitalanlagen Sicherheit, Rendite und Liquidität in den Fokus gerückt und gleichgestellt haben mit dem Thema Nachhaltigkeit.
Bei der Umsetzung der Richtlinien ließ sich der Kirchenkreis von seiner Hausbank, der KD-Bank, beraten. So lautet die Leitlinie, dass mindestens die Hälfte des gesamten Vermögens unter den festgelegten Aspekten der Nachhaltigkeit angelegt werden sollen. Es findet eine jährliche Überprüfung statt. Investitionen bei den regionalen Sparkassen und Volksbanken werden als nachhaltig eingestuft, wobei im Jahresrhythmus Gespräche mit dem Management der Häuser geführt und die Kreditvergabe besprochen wird.
Das Vorgehen des Kirchenkreises könnte Vorbildcharakter haben für andere kirchliche Einrichtungen und das Thema Nachhaltigkeit weiter fördern.

Text: Peter Rensch
Bild: ©iStockphoto