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Modern und in allen Belangen praktisch, lautet die Devise des Pedelec. Foto: Daimler

Smart ebike: das erste Elektrorad aus dem Hause Daimler

Auf den Messen hat es bereits mächtig für Aufsehen gesorgt, im Frühjahr wird es nun endlich beim Händler stehen: das smart ebike, das erste Elektrorad aus dem Hause Daimler. Die Konzern-Tochter war von der positiven Resonanz nach den ersten Präsentationen so angetan, dass sie Interessenten um eine Vorabreservierung bat. Die Bestellungen gehen derzeit ein, und ab April 2012 werden die ersten Kunden ihre neue Eroberung in Empfang nehmen können.

Das Unternehmen macht aber bisher ein Geheimnis daraus, wie viel Kaufwünsche es tatsächlich gibt.

„Das smart ebike ist ein echter smart – nur eben auf zwei Rädern", sagt smart-Chefin Dr. Annette Winkler und lobt den auffallenden Look und die einfache Bedienung bei zugleich üppiger Verwendung von HighTec. Das Bike sei eine großartige Ergänzung zum Stadt smart fortwo. Komplettiert wird die schwäbische Elektrofamilie durch einen Roller.

Modern und in allen Belangen praktisch, lautet die Devise des Pedelec, das sich in erster Linie für den Einsatz in Städten eignet und mit manchen Raffinessen aufwartet. So setzt smart statt einer Kette lieber auf einen wartungsarmer Carbon-Zahnriemen und kommt damit manchem Pendler vor allem aus einem Grund entgegen: Anzug oder Kostüm bleiben hier vom Öl verschont. Eine effektive LED-Beleuchtung gehört ebenfalls zur Ausstattung wie ein integrierter USB-Anschluss für smartphones. Tacho und Navigation lassen sich beim smart ebike somit über mobile Endgeräte steuern. Damit ist das smart (Slogan: urban mobility 2.0) zwar nicht allein auf dem Markt, aber zumindest weit vorne.

Der Autobauer produziert die eigene Fahrradlinie in Kooperation mit der bereits erfahrenen Berliner Bike-Manufaktur Grace. Herausgekommen ist ein futuristisches und zugleich stylisches Pedelec. Besonders auffallend ist das Design, das an die Formgestaltung von smart angelehnt wurde und das typische Zweimaterial- und Zweifarbkonzept verfolgt. Das strahlende und dominierende Weiß hebt die elegante Linie gut hervor, das flache Batteriegehäuse aus Kunststoff bildet den Kontrast zum Aluminiumrahmen.

Schon als Fahrrad ohne Motor könnte das smart mit Infotainement-Anschluss ein Renner sein, doch entscheidend bei einem Pedelec ist das Antriebspaket. Bei bisherigen Tests waren Experten überzeugt. Der Fahrer bedient den 250 Watt starken Elektromotor von BionX über vier Einstellstufen. Die Energie aus dem leistungsstarken Akku (Lithium-Ionen-Technik) mit 400 Wh reicht je nach Fahrverhalten für eine Strecke bis zu 100 km, so die Herstellerangaben. Die Dreigangnabenschaltung wird eigentlich nur nötig, wenn der Biker auf den Motor verzichtet. Beim Bremsen wird der Radnabenmotor zum Generator. Die Bremsenergie wird in elektrische Energie umgewandelt (Fachbegriff: Rekuperation) und in der Batterie gespeichert. Der portable Akku ist auch an herkömmlichen Steckdosen aufladbar, für 100 Prozent werden bis zu acht Stunden benötigt.

Wer auf das smart ebike setzen möchte, der braucht keinen Führerschein und kein Kennzeichen, weil die Unterstützung des Vortriebs nur bis Tempo 25 km/h vorgesehen ist.  Ist rund 2.900 Euro ist das e-Bike sicher nicht niederpreisig, hat aber dafür einiges zu bieten. Viele hatten von Mercedes einen höheren Preis erwartet. Der Aufmerksamkeitsfaktor ist dafür garantiert hoch und mit dem ursprünglichen Image der E-Bikes als Rentnerfahrrad räumt ein solches Pedelec endgültig auf.

Text: Jürgen Hüpohl