Diese Jugendlichen in Laos tragen das Feuerholz vor dem Monsun-Regen ©iStockphoto

Eine weltweite Schande der Menschheit: Kinderarbeit rund um den Globus

Sie schleppen schwere Steine, schuften auf Müllbergen oder werden zur Prostitution gezwungen – weltweit arbeiten 100 Millionen Kinder unter unmenschlichen Bedingungen und ohne Zukunftsperspektiven. Dabei sind Kinder die Zukunft der Erde.

Diese Tochter hilft ihrem Vater bei der Ernte ©iStockphoto

Diese Tochter hilft ihrem Vater bei der Ernte ©iStockphoto

Bedrückende Zahlen vorab:

73 Millionen Kinderarbeiter sind unter zehn Jahre alt.
100 Millionen Kinder können nicht einmal die Grundschule besuchen.
22.000 Kinder sterben nach Angaben der ILO (Internationale Arbeitsorganisation) jährlich durch Arbeitsunfälle.
5,7 Millionen Kinder arbeiten in Schuldknechtschaft.

Diese Zahlen stammen von „terre des hommes“, Hilfe für Kinder in Not. Und die beschämenden Fakten gehen noch weiter:

Laut IAO sind die Kinder zwischen fünf und 17 Jahren, arbeiten mehrere Stunden am Tag an gefährlichen Orten wie Steinbrüche oder kommerzielle Plantagen, werden wie Sklaven gehalten und haben weder Rechte noch Fürsprecher. Diese Kinder sind ohne Zukunft, wachsen ohne Menschenliebe auf und sind die einsamsten Geschöpfe der Erde.

Kinder haben von Geburt an das Recht auf ein menschenwürdiges Leben. Dazu gehören laut UN-Kinderrechtskonvention

  • das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung
  • das Recht auf Gesundheit
  • das Recht auf Bildung und Ausbildung
  • das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung
  • das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause.

Diese Jugendlichen in Laos tragen das Feuerholz vor dem Monsun-Regen ©iStockphoto



Text: Peter Rensch
Bild: ©iStockphoto
 

Ein weitreichendes Problem - Tendenz ungewiss

Alle diese Rechte haben Kinderarbeiter nicht. Kinderarbeiter haben gar keine Rechte. Nur das Recht zu sterben. Und das passiert ihnen jeden Tag. Und niemand weint um sie. Denn die meisten Kinder sind namenlos und ohne Zuhause. Leben in Sklaverei, Zwangsarbeit oder Prostitution. Stirbt ein Kind, wird es gegen ein anderes Kind einfach ausgetauscht. Wie eine billige Ware.

Vor allem Regionen in Asien, Lateinamerika und Afrika beuten ihre Kinder aus. Aber auch auf Tabakplantagen in Bulgarien arbeiten kleine, erst siebenjährige Kinder unter katastrophalen gesundheitlichen Bedingungen. Und der auf dem zivilisierten Kontinent USA ist Kinderhandel und –prostitution ein lukratives Geschäft ohne Gewissen und Moral.

Die Kinderarbeiter sind das Spiegelbild der Länder. Hier herrscht oft Armut, gibt es keine sozialen Absicherungen und werden vor allem die Frauen und Mädchen diskriminiert. Die Eltern sind arbeitslos oder gestorben. So bitter diese Tatsachen auch sind, kann es für die Kinder nicht der Untergang bedeuten. Im Gegenteil: um so stärker muss der Schutz der Kinder sein. Organisationen wie terre des hommes kämpfen für das würdige Leben und die Rechte dieser Kinder. Aber auch jeder Einzelne kann gegen diese Ausbeutung handeln. Zum Beispiel Produkte aus Fairem Handel oder mit einem seriösen Sozialschild kaufen oder Initiativen gegen Kinderarbeit unterstützen. Fangen wir gleich damit an und achten wir an jedem Tag die Kinder wie wenn es um unser eigenes Leben ginge.