Bottled Life - Wasser für alle?

Die Wahrheit über Nestles Geschäfte mit Trinkwasser

Das Geschäft mit Wasser ist ein geldgieriges Geschäft. Menschen, die sowieso kaum Wasser haben, wird die Lebensgrundlage entzogen und ihnen dann für teures Geld wieder zurückverkauft. Wer sich Wasser nicht leisten kann, muss leiden. Der Film Bottled Life thematisiert diese Problematik und deckt Interessantes über das Unternehmen Nestlé auf. 

Nachhaltigleben

Wasser ist Leben, doch diese Grundlage ist in Gefahr, denn Trinkwasser wird immer mehr zur Ware, zu einem Produkt, das man sich leisten kann oder eben nicht. Dies liegt unter anderem an Nestlé und an seinem Chef Peter Brabeck. Nestlé ist der Herrscher über den globalen Markt für abgepacktes Trinkwasser. Der Film „Bottled Life“ spricht dieses Problem an und prangert zudem an, dass Nestlé den Wassermarkt aus purer Profitgier dominiert. Nestlé kauft Wasser billig ein und verkauft es teuer in Plastikflaschen, dabei ist Wasser doch ein Grundrecht eines jeden Menschen. Bottled Life, der am 12. September 2013 in die deutschen Kinos kam, zeigt wie Konzerne Wasser an Menschen als teures Lifestyleprodukt verkaufen, in dem sie sich auf der ganzen Welt den Zugriff auf Quellen sichern. Der Schweizer Journalist Res Gehriger geht dem Unternehmen Nestlé auf den Grund und zeigt die verheerende Strategie des Milliardenunternehmens auf, das unter anderem mit Google zusammenarbeitet, um uns alle zu überwachen und unsere Kaufgewohnheiten kennenzulernen, um so gezielt Marketingstrategien auf uns anwenden zu können.

Trinkwasser nur für Reiche?

Nachhaltigleben

Nicht überall ist Wasser so selbstverständlich wie bei uns ©iStock

Gehriger reist in der Dokumentation um die halbe Welt und geht den Machenschaften von Nestlé auf den Grund. Nestlé gehören über 70 verschiedene Wassermarken, darunter Perrier, San Pellegrino und Vittel. Das Unternehmen pumpt also weltweit Wasser ab, um es in Flaschen zu füllen. In einigen Orten in den USA, aus denen Nestlé Wasser bekommt, gibt es dagegen schon große Proteste und es wurden auch rechtliche Schritte eingeleitet, denn wer in vielen Teilen der USA eine Pumpe auf einem Grundstück besitzt, darf so viel Wasser pumpen wie er will, ohne Rücksicht auf die Nachbarn. Auch in Schwellen- und Entwicklungsländern schlägt die Nestlé-Maschinerie an. Unter dem Namen „Pure Life“ bietet Nestlé dort gereinigtes, mineralisiertes Wasser an - Es ist das meistverkaufte Flaschenwasser der Welt. Die Leute, die zum Beispiel in Pakistan rund um das Pure Life Fabrikgelände wohnen, haben mit einem sinkenden Grundwasserspiegel zu kämpfen, durch den hohen Verbrauch von Nestlé. Pure Life ist ein intelligentes Businessmodell in südlichen Ländern, denn dort versagt die öffentliche Grundwasserversorgung und Flaschenwasser stellte eine gute Alternative dar. Wasser wird so also zum Geschäft mit den Ärmsten. Der Film „Bottled Life“ von Regisseur Urs Schell ist auf jeden Fall einen Besuch wert, ob Sie danach noch Wasser aus der Flasche kaufen werden, sei dahingestellt. Hier finden Sie den Spielplan des Films, vielleicht haben Sie ja auch in Ihrer Stadt die Chance ihn zu sehen. 

Quelle: DokLab GmbH
Text: Kristina Reiß