Flüchtlingsdebatte: Statement von ecowoman

Dem Thema Flüchtlinge entkommt derzeit niemand, die Bilder des Schreckens überschlagen sich. Immer häufiger erreichen uns Meldungen über Hass und Brutalität, die den Flüchtlingen entgegen schlagen, und Gewalttaten von Seiten „besorgter Bürger“. ecowoman bezieht Stellung und erklärt, was die aktuelle Debatte mit Nachhaltigkeit zu tun hat.

Jeden Tag kommen mehr Menschen mit der Hoffnung auf Hilfe und ein Leben in Sicherheit nach Deutschland. Sie sind geflohen vor Krieg, Verfolgung, Unterdrückung und Armut. Viele von ihnen wurden von ihren Familien und Freunden getrennt; was sie am Körper tragen, ist oft alles, was ihnen noch bleibt. Das, und die Hoffnung auf ein besseres Leben in Deutschland oder anderen Ländern Nord- und Westeuropas.

Haben Flüchtlingskinder eine Zukunft in Deutschland?

Unbeschreibliche Not

Wie groß muss die Not sein, wenn sich eine Familie trennt, damit wenigstens einer die Chance aufs Überleben bekommt? Wie schlimm muss das Leben in den Herkunftsländern der Flüchtlinge sein, dass sie sich auf den langen, gefährlichen und leider oft todbringenden Weg in die EU-Länder machen, ohne Freunde, Familie und Kenntnisse des Ziellandes oder der dort gesprochenen Sprache? Wer von uns kann das nachvollziehen, sich anmaßen, über Flüchtlinge zu urteilen, und sich erlauben, ihnen ihr Recht auf Asyl und Leben abzusprechen? Auch in Deutschland gibt es Armut, keine Frage, aber reich sind wir dennoch alle: wir leben in einem sicheren Sozial- und Rechtsstaat ohne Bürgerkrieg, Repression oder politische Verfolgung. Das alles ist viel mehr als das, was man über die Herkunftsländer der Flüchtlinge sagen kann.

Engagement vs. Rassismus

ecowoman lobt den Einsatz zahlloser ehrenamtlicher Helfer, die sich in der Flüchtlingshilfe einbringen und bei der Integration von Asylsuchenden helfen. Ein Teil unseres Teams ist selbst engagiert und an Hilfsaktionen beteiligt oder gerade auf der Suche nach Möglichkeiten, um sich helfend einbringen zu können. Außerdem möchten wir das Engagement all derjenigen hervorheben, die gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus den Mund aufmachen und nicht länger schweigen. Egal ob Til Schweiger, Moderatorin Anja Reschke, Joko und Klaas, Komiker Oliver Kalkofe oder die vielen Unbekannten – sie alle bieten denjenigen offen die Stirn, die im Internet, auf der Straße oder am Stammtisch menschenverachtende Dinge von sich geben. Denen, die bei Demonstrationen gegen Flüchtlinge mitlaufen oder Straftaten begehen, indem sie Flüchtlinge bedrohen, Unterkünfte anzünden oder wie jüngst Flüchtlingskinder in der Öffentlichkeit anpinkeln.

Forderung nach mehr Menschlichkeit.

Nachhaltige soziale Verwantwortung

Die Worte prominenter Menschen haben eine ungeheure Reichweite, eine große Kraft mit Tragweite. Wir alle sollten jetzt zusammenstehen und es ihnen gleichtun und offen zeigen, dass wir für ein anderes Deutschland stehen: ein Deutschland, das hilft; ein Land mit Menschen, die helfen können und wollen, mit einer Kultur, die offen ist für Menschlichkeit und Solidarität. Nachhaltigkeit bedeutet auch, soziale Verantwortung zu übernehmen, und dies bezieht sich nicht nur auf ökologische, sondern auch auf kulturelle und menschliche Aspekte. Aus diesem Grund möchten wir auch hier ein Statement setzen und alle dabei unterstützen, ihre Statements weiterzutragen.
Eine demokratische Gesellschaft hat Werte, die für alle gelten. Diese Gesellschaft selbst aber ist nur dann nachhaltig und zukunftsführend, wenn die einzelnen Mitglieder sich als Gemeinschaft verstehen, in der man sich gegenseitig hilft und Konflikte gewaltfrei lösen kann. Eine Gesellschaft, in der Neid, Hass und Gewalt stärker sind als Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Solidarität ist auf Dauer nicht überlebensfähig und dem Untergang geweiht.

Prominente Kommentare

Wir alle haben eine gemeinsame Vergangenheit und die gezeigten Bilder ähneln dieser sehr. Wir sollten alle alleine schon deshalb und erst recht im Sinne der Menschlichkeit sehr wachsam sein. ecowoman steht zu den Aussagen der oben genannten Prominenten. Für die, die sie noch nicht kennen oder die sie sich die wichtige Botschaft noch einmal anhören möchten, haben wir hier die Kommentare zusammengestellt:

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Bildquelle: ©sadikgulec-iStock, ©Boarding1Now-thinkstock,Autor: Annika Klein