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Eco friendly plastic bag
Projekt BioElectroPlast

Günstiges Bioplastik, das die Ressourcen schont?

Plastik ist und bleibt die praktischste und günstigste Art, um Lebensmittel vor Umwelteinflüssen zu schützen. Doch wer schützt die Umwelt vor Plastik? Eine nachhaltige Alternative muss her. Wird Bioplastik jetzt endlich bezahlbar? 

Plastikmüll zu reduzieren ist die eine Sache, aber Plastik ersetzen? Kaum ein Material schützt unsere Lebensmittel und andere Produkte so zuverlässig vor Nässe oder Verschmutzung. Die Schattenseite: Plastik verschmutzt Flüsse und Ozeane, verschandelt die Natur, lässt Tiere elendig verenden und ist nicht zuletzt gesundheitsschädigend. Es sollte jedem daran gelegen sein, den eigenen Plastikmüll so gering wie möglich zu halten, doch Zero Waste ist nicht die alltagstauglichste Lösung. Forscher arbeiten daher schon länger an einer Alternative zu herkömmlichem Kunststoff. Der steigende Bedarf nach Bioplastik kann vielleicht bald gestillt werden: Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wurde Bioplastik mit einer neuen Technik hergestellt, die Ressourcen schont und Kosten spart.

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Auftrag gegebene „BioElectroPlast“ zeichnet erste Erfolge ab. Forscher am Institut für Angewandte Biowissenschaften (IAB) des KIT konnten dank eines neuen Verfahrens kostengünstiges und ressourcenschonendes Bioplastik herstellen. Dabei schlägt die neue Technik gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Bei der Herstellung kann das Treibhausgas CO2 verwendet werden. Das neue, günstigere Bioplastik kann jetzt erst hergestellt werden, weil für die Erzeugung ein neuer, isolierter Mikroorganismus verwendet wird, der sich ständig selbst wieder herstellt. Das CO2 stammt aus Rauchgas und wird mit Luft gemischt. Dadurch können die Mikroorganismen wie ein Biokatalysator den Sauerstoff nutzen und kommen damit der natürlichen menschlichen Atmung sehr nah.

Bioplastik auf dem Vormarsch

Bisher wurden für die Herstellung von Bioplastik mehr Energie und teurere Katalysatoren benötigt, statt CO2 dienten  häufig andere Quellen wie landwirtschaftliche Produkte. Das neue Verfahren ist demnach nicht nur deutlich kostengünstiger, sondern schont auch wichtige Ressourcen und steht damit nicht in Konkurrenz zur Nahrungs- und Futtermittelherstellung. Der neue „BioElectroPlast“-Prozess bezieht die erforderlichen elektrischen Energien aus regenerativen Quellen.

Bioplastik auf dem Vormarsch? Noch läuft das vom BMBF im Rahmen seiner Initiative „CO2Plus – Stoffliche Nutzung von CO2 zur Verbreiterung der Rohstoffbasis“ Projekt erst seit September diesen Jahres, drei weitere Jahre sollen folgen. Eine CO2-Reduzierung, die mit Hilfe von erneuerbaren Energien Bioplastik erzeugt, klingt äußerst vielversprechend.

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Quellen: KIT, Bilder: Depositphotos/macrovector, Wavebreakmedia, Text: ib