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Nachhaltiger Konsum

Umweltbewusst einkaufen: Nachhaltiger Konsum für biologische Vielfalt

Umweltbewusstes Einkaufen und nachhaltiger Konsum sind einfacher als man denkt und schonen außerdem die Natur und fördern die biologische Vielfalt auf der Erde.

Mit jedem Einkauf kann man etwas für die Umwelt tun. © monkeybusinessimages/iStock/Thinkstock

Mit jedem Einkauf kann man etwas für die Umwelt tun. © monkeybusinessimages/iStock/Thinkstock

Jeder Einkauf zählt, deshalb ist umweltbewusstes Einkaufen auch besonders wichtig. Eine neue Initiative soll dabei helfen, den erhalt der Natur auch beim Einkaufen zu stärken. Unter dem Motto „Nachhaltiger Konsum und biologische Vielfalt“ startete eine neue Kampagne Anfang Juni beim sechsten Nationalen Forum zur Biologischen Vielfalt in Berlin. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks erklärt zur Kampagne: „Wir sind auf Produkte aus der Natur angewiesen. Dazu gehören Lebensmittel, Heilkräuter und Textilien aus natürlichen Fasern. Unser Konsum beeinflusst aber auch den Zustand der biologischen Vielfalt: Papier wird aus Holz hergestellt, Gartenerde oft mit Hochmoortorf und die Produktion des Smartphones kann den Lebensraum der letzten Gorillas dieser Welt beeinflussen. Wir wollen daher nach Wegen suchen, wie man naturverträgliche Produkte im Markt stärken kann."

Biologische Vielfalt im Supermarkt

Auch die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Beate Jessel, erklärt, dass große Teile der Bevölkerung Wissensdefizite zur Naturverträglichkeit von Produkten hätten und dass diese dringend behoben werden müssten: „Das macht unsere aktuelle Studie zum Naturbewusstsein der Deutschen deutlich. Dabei haben Verbraucherinnen und Verbraucher vielfältige Möglichkeiten, über ihr Kauf- und Konsumverhalten auch einen Beitrag zur Sicherung der biologischen Vielfalt zu leisten. Sich bewusst für naturverträglich erzeugte Produkte zu entscheiden, ist zugleich ein Statement gegen eintönige Monokulturen und Ressourcenausbeutung und für gute Lebensqualität." Gerade beim Einkauf von Lebensmitteln kann man mit regionaler, saisonaler und vorzugweise Bioware viel für die Umwelt tun. Weitere Produkte, die die Umwelt schonen sind beispielsweise Recyclingpapier, Mehrwegtaschen, Biobaumwolle und Naturfarben für Haare, Eier und Kleidung.

Bio Lebensmittel für´s Klima: Diese App informiert über umweltbewusste Produkte

Einkaufen und gleichzeitig zum Umweltschutz beitragen – das gelingt mit der App „Der Nachhaltige Warenkorb“. Für mehr Bio und Nachhaltigkeit im Einkaufswagen.

Der nachhaltige Warenkorb

Die Idee ist nachhaltig gut: Mit Hilfe der App „Der Nachhaltige Warenkorb“ landen nur Lebensmittel im Einkaufswagen, die Eco sind, Bio sind und die Umwelt nicht belasten. Alleine durch die Ernährung verursacht jeder Deutsche 1,5 Tonnen CO2. Eine Menge Umweltbelastung und deutliche Verschlechterung der Klimabilanz. 

Mehr Gemüse auf den Tisch schont die Umwelt und ist gut für die Gesundheit. "Gemüsekiste" ©Hiltrud Möller-Eberth/Flickr CC BY 2.0 

Bioprodukte immer noch Nischenprodukte

Auch wenn jeder Vierte angibt, beim Einkaufen auf Nachhaltigkeit zu achten, sieht die Realität anders aus. „Der Marktanteil von Bio-Produkten beträgt im Schnitt nur 3,5 Prozent; sie sind immer noch Nischenprodukte. Dabei können kleine Veränderungen bei unseren Einkaufsgewohnheiten viel bewirken“, erklärt Yvonne Zwick, wissenschaftliche Referentin beim Rat für Nachhaltige Entwicklung und unter anderem zuständig für das Thema nachhaltiger Konsum. Die von ihr entwickelte App soll nun dazu beitragen, den Einkaufswagen wirklich nachhaltig zu füllen und so positiv zum Klimaschutz beizutragen. 

Checkliste für bewusstes und nachhaltiges Einkaufen:

Wer die App noch nicht hat: Die folgende Checkliste hilft Ihnen, Ihren Einkaufswagen nachhaltig zu füllen:

1. Bewusst einkaufen mit Bio

Bio Produkte kosten häufig mehr und verleiten den Verbraucher oft zum Billig-Einkauf. Aber – ökologische Lebensmittel sind verträglicher und unter umweltschonenden Bedingungen hergestellt. Daher der oft höhere Preis. Was den Preis jedoch nachvollzierhbar, sind die geringen Folgekosten. Öko Bauern verzichten auf Pestizide, dadurch entsteht weniger Schmutzwasser und der Beitrag zum Klimaschutz ist nachhaltiger. Und wer Bio einkauft, kauft bewusster ein. Dadurch wird weniger weggeschmissen.

2. Achten Sie auf ‚echte’ Bio Produkte

Auf echten Bio Produkten klebt das nationale sechseckige Bio-Siegel oder das grüne EU-Bio-Siegel. Das heißt: Artgerechte Tierhaltung, nachhaltiger Anbau und die Mindeststandards der EU wurden erfüllt. Bio Anbauverbände, denen man vertrauen kann, sind demeter, Naturland oder Bioland.

3. Für Ihre Gesundheit: Weniger Fleisch

Themen rund um qualvolle Massentierhaltung, Antibiotika-Behandlung oder Ressourcenverbrauch haben die Lust auf Fleisch verdorben. Auch der Klimaschutz und die Gesundheit leiden zunehmend unter dem hohen Fleischverzehr. Wenn Fleisch, dann sollte es qualitativ hochwertig und aus artgerechter Tierhaltung sein. „Der nachhaltige Warenkorb“ rät zu 600 g Fleisch pro Woche.

Fleisch aus artgerechter Tierhaltung trägt zum Klimaschutz bei. ©Monica Arellano-Ongpin / flickr CC BY 2.0 

4. Regionale Ware: Frisch auf den Tisch!

Ein einfacher Beitrag zum Klimaschutz ist der regionale Einkauf. Hierbei entfallen Transportkosten und eine lange Lagerung. Eine nachhaltige Idee ist das Abo einer Gemüsekiste. So kann man Verpackungsmaterial vermeiden.

Regional Einkaufen schont die Umwelt.

Textquelle: Der nachhaltige Warenkorb, Titelbild: "Regionale Produkte" ©Thomas Kohler / flickr CC BY 2.0, BMUB Autor: Ulrike Rensch und Kristina Reiß