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Neues Food Truck Konzept mit gluten-, laktose- und fruktosefreiem Essen.
Mobiles Essen ohne Gluten Laktose und Fructose

Der erste Food Truck für Intolerante rollt durch Deutschland

Sie steht am Straßenrand, besucht Firmen in der Mittagspause oder lässt sich für Partys, Events und Meetings buchen – „Die intolerante Isi“ ist der erste Food Truck für alle Hungrigen mit Lebensmittelintoleranz. Isabella – die Gründerin der „intoleranten Isi“ erzählt uns, welche Hürden sie auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit meistern musste.

Ob Zöliakie, Glutensensivität, Laktose-, Fruktose- oder Histaminintoleranz – immer mehr Menschen werden mit Lebensmittelunverträglichkeiten diagnostiziert, rund jeder vierte Deutsche verzichtet bereits auf bestimmte Lebensmittel. Und alle, die eine Lebensmittelunverträglichkeit haben, kennen das Problem, wenn sie unterwegs sind: „Wo finde ich etwas Essbares, dass satt macht und verträglich ist?!“

„Die intolerante Isi“ ist der erste Food Truck, dessen Angebot auch für alle mit Lebensmittelintoleranzen gestaltet ist. An verschiedenen Standorten in und um München bietet der Truck verschiedene Speisen und Getränke an, die z.B. weizenfrei, glutenfrei, milchfrei, fructosearm oder vegan sind. Neben dem täglichen Angebot im Truck kann „Die intolerante Isi“ auch für Privat- und Firmenevents oder klassische Caterings gebucht werden.

Die Gründerin des mobilen Essens für Intolerante ist Isabella, eine junge Frau, die aufgrund der eigenen Laktoseunverträglichkeit auf die Idee kam, den Food Truck für Menschen mit Intoleranzen anzubieten.

Ecowoman: Wie bist du auf die Idee mit dem Food Truck gekommen?

Der ursprüngliche Gedanke war zuerst ein kleines Café in München - allerdings war das leider nicht machbar: Viel zu hohe Mietkosten und keine Möglichkeit für die Branche Gastronomie einen Kredit zu bekommen frustrierten erstmal. Dann kam mir der Gedanke eines Food Trucks. Warum also nicht das Essen einfach direkt zu den Menschen bringen? Die Einstiegskosten waren dennoch sehr hoch, aber über Crowdfunding und einen Privatkredit gerade noch zu stemmen. Und nun rollt der Food Truck bereits seit zwei Jahren durch München.

In Zukunft soll es für Die intolerante Isi auch endlich eine eigene Produktionsstätte inklusive Eventlocation für Koch-/Backkurse, Brunch, Supperclubs und weitere Events geben.

Ecowoman: Welche Hürden gab es bei der Umsetzung deiner Idee?

Wahnsinnig viele! Zuerst einmal an das nötige Kapital zu kommen. Ein größerer Food Truck kann auch schnell bis zu 100.000 € kosten. Ein Kredit bei der Bank war nicht möglich - die Branche ist dafür zu riskant, die Prozentzahl derer die scheitern zu hoch. Glücklicherweise bekam ich einen Privatkredit und startete damals schon eine Crowdfunding Kampagne, wodurch ich zwar ein wesentlich kleineres Budget, aber immerhin genug für meinen Mini-Truck hatte.

Trotz vieler Hürden umgesetzt: "Die intolerante Isi".

Als nächstes die vielen Richtlinien die es einzuhalten gilt. Um überhaupt selbst backen zu dürfen musste ich z.B. eine Konditorenprüfung ablegen, was wieder eine Menge Zeit und Geld kostete.

Außerdem ist es in Deutschland nicht erlaubt mit dem Food Truck einfach an der belebtesten Straßenecke zu halten und zu verkaufen. Generell ist dies nur auf Privat- bzw. Firmengelände erlaubt, oder wenn eine öffentliche Veranstaltung angemeldet ist. Anfangs war es noch sehr schwierig Firmen davon zu überzeugen mit dem Truck vorbei zu kommen, da das Thema "Food Truck" hier vor zwei Jahren auch noch weitgehend unbekannt war.

Auch jetzt gibt es immer noch viele Hürden zu bewältigen. Den Ausbau der eigenen Location zum Beispiel. Das ist wieder mit viel Papierkram, hohem Zeitaufwand und vor allem mit sehr hohen Kosten verbunden.

Ecowoman: Warum nutzt du Crowdfunding zur Finanzierung deiner Idee?

Weil Banken sich vor Krediten für die Gastronomie meist verschließen. Der Ausbau und das Einrichten der eigenen Location sind mit sehr hohen Kosten verbunden - und das nicht nur wegen dem Equipment. Man muss Strom, Versicherungen und Installationskosten auch mit einberechnen. Und allein ein Gastro-Backofen kostet schnell mal 3.500€. Einen großen Teil der Kosten kann ich selbst tragen, aber leider kann ich nicht alles stemmen. Crowdfunding ist eine tolle Möglichkeit, Projekte gemeinsam realisieren zu können. Bereits mit einem kleinen Beitrag kann durch die Mithilfe vieler Menschen trotzdem ein Ziel erreicht werden, welches sonst nicht umsetzbar wäre.

Leckere, frische Salate vom Food Truck.

Nicht nur was fürs Auge: Isi überzeugt mit leckeren Rezepten.

Ecowoman: Wovor hattest du Angst?

Ganz ehrlich: Vor dem Scheitern, obwohl man 110% gibt.

Davor alle Zeit und Kraft in dieses Projekt zu stecken und am Ende vor einem Scherbenhaufen statt vor einem Unternehmen, von dem man leben kann, zu stehen. Und damit nicht nur mich selbst - sondern vor allem die Menschen die mich auf meinem Weg unterstützt und immer wieder aufgebaut haben zu enttäuschen.

Ecowoman: Wie hat dein Umfeld auf deine außergewöhnliche Idee reagiert?

Anfangs waren viele sehr skeptisch. "Warum seinen sicheren Job hinschmeißen, um sich mit so einem "Nischen-Konzept" selbständig zu machen?" war meist die Resonanz. Ohne zu wissen ob es überhaupt angenommen wird. Mit derart hohen Investitionskosten. Und ja, es war ein wirklich harter Weg bis hier hin. Viele hätten wahrscheinlich aufgegeben. Ich zweifelte zwischendurch, ehrlich gesagt, sogar selbst. Aber das Durchhalten hat sich gelohnt, der Truck fährt immer noch und die meisten Skeptiker sind mittlerweile auch überzeugt vom Konzept.

Fast Food mal ganz besonders gesund und lecker

Bei Isi kommt jeder individuell auf seine Kosten.

Ecowoman: Wie kommt deine Idee an?

Die Idee kommt sehr gut an - sowohl bei "Intoleranten", als auch bei Menschen die keine Unverträglichkeiten haben, aber Wert auf gutes und gesundes Essen legen.

Es macht großen Spaß auf einem Food Truck Festival so viele Menschen, egal ob "intolerant" oder nicht, zu verköstigen. Aber nicht nur dort ist er ein tolles Erlebnis - vom Firmencatering bis zur Hochzeit war er schon an vielen Stationen, in und um München im Einsatz. Und es werden hoffentlich noch viele weitere folgen! :)

Hier ist der Link zur aktuellen Crowdfunding-Kampagne, für alle, die die intolerante Isi mit ihrem Foodtruck auf ihrem weiteren Weg unterstützen möchten: Crowdfunding Foodtruck

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Quellen: Die intolerante Isi, Bild: Die intolerante Isi, Autorenname: Meike Riebe