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nachhaltig wirtschaften und bauen: weltweit erstes vertikales Gewächshaus.

© Plantagon. Illustration: Sweco

Weltweit einmaliges Projekt:

Weltweit einmaliges Projekt: Büro- und Gewächshaus in einem

Nahezu jede deutsche Stadt hat einen Wochenmarkt. Dessen Angebot kommen in aller Regel aus ländlichen Gegenden, muss über teils große Distanzen in die Städte transportiert werden. Und die Städte wachsen weiter. Die Wege für Lebensmittel werden dadurch weiter, die Versorgung könnte Engpässe erleiden. Eine Innovation, derzeit gebaut in Schweden, schafft nachhaltig Abhilfe.

Bis 2050, so zuverlässige Hochrechnungen, werden 80 Prozent der weltweiten Bevölkerung in Städten leben. Dadurch werden die Städte immer mehr wachsen und die energieintensiven Transportwege für Lebensmittel werden weiter und weiter. Dadurch leidet nicht zuletzt auch die Frische, die Umwelt wird stärker belastet und, im schlimmsten Fall, könnte die Versorgung mit Lebensmittel nachhaltig verknappen. Das innovative, schwedische Planungsbüro Plantagon schafft hierbei Abhilfe. Die nachhaltig denkenden Architekten haben zur Problemlösung mehrere Konzepte entwickelt, von denen eines nun in der südschwedischen Industriestadt Linköping gebaut wird: Eine vertikale Farm, inmitten der Stadt und mit integriertem Bürokomplex. Letzteres soll die vertikale Farm noch attraktiver für die innerstädtische Bebauung machen. Ganzheitlich gedacht, natürlich mit hoher Energieeffizienz und maximal ressourcenschonend.

Nachhaltig wirtschaften, nachhaltig bauen: Das erste vertikale Gewächshaus entsteht in Schweden

 

Verikales Gewächshaus zur nachhaltigen Lebensmittel-Produktion in Bildern. Das vertikale Gewächshaus von Plantagon wird 500 Tonnen Gemüse nachhaltig, weil energieeffizient ab 2014 produzieren. (Bilder anklicken zum Vergrößern)

Hier geht es zur Fotogalerie.

54 Meter voller Gemüse und Büros: Nachhaltig wirtschaften par excelllence

War soeben der erste Spatenstich, so wird Plantagon, das 12 Stockwerke hohe Gewächshaus mit Bürokomplex, bis 2014 bereits fertigstellen. Das Gebäude soll nach Angaben von Plantagon etwa 500 Tonnen Nahrungsmittel produzieren. Und dies völlig nachhaltig. Das in Südrichtung ausgerichtete Gewächshaus soll als «Center of Excellence» für die weitere Erforschung des innerstädtischen Gemüseanbaus dienen, um das vertikale Gärtnern inmitten der Großstadt weiter zu erforschen und zu optimieren. Das Gebäude soll nach Angaben von Plantagon zum wissenschaftlichen Experimentierfeld für eine weitgehend automatisierte Aufzucht und Ernte von Gemüse dienen. Laut Berechnungen der Planer könnte das vertikale Gewächshaus nahezu und nachhaltig ohne eine zusätzliche Energie- und Wasserversorgung auskommen.

Das innovative Gebäude, dessen Gewächshausfläche in Richtung Süden, die Büroeinheit in Richtung Norden geplant wurde, soll die Abwärme eines Gaskraftwerkes in der Heizperiode nutzen. Das dort entstehende CO2 soll durch den Pflanzenwuchs neutralisiert werden. Auch ist die Verwendung von Regen-, Brauch- und Abwasser zur nachhaltigen und umweltschonenden Bewässerung eingeplant. Neben vertikalen Gewächshäusern wie diesem will man in Zukunft auch alleinstehende Glashäuser errichten. Diese dann kugelförmigen Gebilde seien laut Pressesprecherin von Plantagon, Carin Balfe-Arbmann, für wärmere bis tropische Regionen geplant (siehe Bildgalerie). Reges Interesse in verschiedenen asiatischen Ländern bestünde bereits.

Nachhaltig wirtschaften und die ökologische Lebensmittelproduktion revolutionieren

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Verschiedene Modelle für ein hocheffizientes, nachhaltige bewirtschaftetes, vertikales Gewächshaus existieren. © Plantagon. Illustration: Sweco

Der Personalbedarf für den Betrieb hänge von der jeweiligen Größe des nachhaltigen Projektes ab, je nachdem, ob die gezogenen Grünpflanzen als Lebensmittel oder als Biomasse für die nachhaltige Energiegewinnung dienen. erzeugten lokal als Nahrungsmittel verkauft oder auch für industrielle Zwecke verwendet werden können. Nur 2 bis 5 Gärtner wären für dieses nachhaltig wirtschaftende Gebäude nötig. Auch das Problem der langen skandinavischen Winter mit einer spärlichen Lichtausbeute ist gelöst. Dem Nachhaltigkeitsgedanken folgend, soll eine energiesparende LED-Beleuchtung installiert werden, um auch in der Winterperiode eine nachhaltige Pflanzenzucht zu gewährleisten.

Nachhaltiges Wirtschaften in einer Symbiose aus Bürokomplex und hocheffizientem Gewächshaus. Das Linköpinger Modell, kann das Stadtleben und die Lebensmittelversorgung für die Städter nachhaltig revolutionieren.

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Quelle: Plantagon, Text: Jürgen Rösemeier