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Nachhaltiges Recycling: New York setzt auf Umweltschutz

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Der Big Apple wird grün

Reduse and Recycle: New York City setzt nachhaltig auf Recycling

Eine Stadt wird umweltfreundlich: Mit einer breit angelegten Kampagne, dem ‘Solid Waste Management Plan’, soll das Müllmanagement der acht Millionen Einwohner zählenden Metropole nachhaltig verbessert und optimiert werden. Wie ein nachhaltiges Programm massiv Müll einspart, zu mehr Recycling führt und welche nachhaltigen Programme die Stadt noch auflegt.

Die USA sind nicht gerade für ihre Umweltfreundlichkeit im Alltag bekannt. Spritschluckende SUVs, in der Regel schlecht gedämmte Gebäude, umweltschädliches Fracking oder die Verweigerung das Kyoto-Protokoll zu unterzeichnen, um einschneidende Maßnahmen für den Umwelt- und Klimaschutz zu treffen. Doch es gibt auch andere Beispiel, die vor allem auf regionaler Ebene richtig nachhaltig sind. So wie nun der „Solid Waste Management Plan“ der Stadt New York. Mit diesem Plan soll die Abfallwirtschaft nachhaltig verbessert werden. Der erste Schritt: Ab Juli wird die Kunststoff-Recycling-Quote drastisch erhöht. Konnte der Verbraucher bis dato nur bestimmte Kunststoffverpackungen mit einem speziellen Code in den Recycling-Sack werfen, in den auch Papier oder Metall kommt, so werden ab diesem Sommer sämtliche Plastikprodukte bis hin zum Spielzeug zum Recycling angenommen. Bisher landeten die nicht recycelten Kunststoffe noch auf der Mülldeponie. Durch das Recyclingprogramm werde es nun dem Verbraucher wesentlich leichter gemacht, Plastik zu recyceln, denn er muss nicht mehr schauen, welcher Plastikabfall darf in die Recyclingtonne, welcher nicht.

Kunststoff-Recycling: Jeder profitiert

Durch dieses nachhaltige Programm werden, so die Stadtregierung von New York, Jahr für Jahr 50.000 Tonnen Kunststoff dem Recycling zugeführt und alleine 600.000 US-Dollar (450.000 Euro) an Transportkosten eingespart; zum Wohle der Steuerzahler wie der Umwelt. Letztlich werden 70 Prozent weniger Energie benötigt, werden Plastikartikel aus Recyclingmaterial gefertigt. Die Verarbeitung geschieht übrigens in einer hochmodernen Anlage, die mittels Solarstrom betrieben wird. Ein nachhaltiges Konzept.

Weitere Programme zum Umweltschutz und zur Aufklärung

Laut einer Schätzung der Umweltorganisation Greenpeace werden jährlich etwa 25 Milliarden Styropor-Schalen und –Becher in den USA verbraucht und nach Gebrauch weggeworfen. Die auf Erdöl basierenden Kunststoffprodukte dienen dem Warmhalten des Mittagessens oder des Kaffees auf dem Weg zur Arbeit, werden von Imbissen Restaurants und Schulkantinen ausgegeben. Sie sind nur bedingt recycelbar und produzieren letztlich Unmengen an Müll. Auch diese Styropor-Boxen sollen nun in New York aus dem Alltag der Bürger verbannt werden. Den Anfang macht ein „kunststofffreier Dienstag“ in New Yorks Schulen. Hierbei werden die üblichen Kunststofflunchboxen an diesem Tag durch Boxen aus Pappe ersetzt. Nebeneffekt: New York Kinder werden früh mit dem Thema Umweltschutz konfrontiert. Laut der zuständigen Behörde werden tagtäglich in New Yorks Schulen mehr als 600.000 Lunchboxen und über 200.000 Frühstücksboxen aus Kunststoff ausgegeben. Alleine diese Maßnahme spare 2,4 Millionen Styropor-Behälter jährlich ein.

Zudem hat der scheidende New Yorker Bürgermeister Bloomberg ein Recyclingprogramm für Lebensmittelabfälle initiiert. Was ebenfalls bis dato auf der Mülldeponie landete, soll nun recycelt und kompostiert werden. Den Anfang machen 1.000 Recyclingbehälter, die in Schulen, öffentlichen Institutionen und lebensmittelverarbeitenden Betrieben aufgestellt werden. Würde alles Kompostierbare nachhaltig gesammelt, so könnten weitere 30 Prozent des städtischen Mülls eingespart und einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden.

Quellen: NYC.gov, New York Times, UFH.at, Text: Jürgen Rösemeier