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Seit Mai 2011 ist erster kommerzieller Windkraft-Park in Betrieb.

Seit Mai 2011 ist erster kommerzieller Windkraft-Park in Betrieb. Foto: EnBW

Neue Windgeneratoren in der Ostsee offiziell in Betrieb

Der im Auftrag der EnBW Energie Baden-Württemberg AG gebaute Windenergie-Park liefert direkt aus der Ostsee und mit 21 Windrädern künftig Strom für 50.000 Haushalte. Damit ist seit Anfang Mai 2011 der erste kommerzielle Windenergie-Park in Deutschland offiziell in Betrieb. Weitere Projekte sind in Planung.

Erneuerbare Energien sollen in Deutschland und der EU weiter ausgebaut werden. Erst kürzlich hat der Weltklimarat, das Intergovernmental Panel on Climate Change, kurz IPCC genannt, veröffentlicht, dass nahezu 80 Prozent des weltweiten Energiebedarfs aus dem Bereich Erneuerbare Energien kommen können. Doch was technisch möglich ist, scheitert heute noch in der praktischen Umsetzung. Aber der Trend ist auch heute schon zu erkennen und geht immer mehr in die Richtung nachhaltiger Produktion von Energie.

In Anwesenheit von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und zahlreichen Vertretern aus Wirtschaft und Politik fiel an der Ostsee der Startschuss für die kommerzielle Nutzung der Offshore Windkraft in Deutschland. Damit ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung der nachhaltigen Strom-Produktion getan.

«Baltic 1 ist ein Schlüsselprojekt im Offshore-Segment in Deutschland im Allgemeinen, aber auch speziell für die EnBW. Wir haben diese gewaltige technische und logistische Herausforderung angenommen und erfolgreich gemeistert. Die Erfahrungen, die wir bei diesem Projekt gemeinsam gemacht haben, werden wir bei unserem nächsten und sechs Mal größeren Windenergie-Projekt Baltic 2 nutzen können. Die Aufträge dafür sind vergeben, die Planungen laufen, Baubeginn ist voraussichtlich bereits im nächsten Jahr», so Hans Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW.

Im März 2008 hatte die EnBW den Zuschlag für das Offshore-Projekt Baltic 1 erhalten. Im Frühjahr 2010 wurde der symbolische Grundstein gelegt. Heute, annähernd drei Jahre nach dem Baustart des Offshore-Projekts, stehen 21 kirchturmhohe Windkraftanlagen und die rund 1000 Tonnen schwere Umspannplattform 16 Kilometer vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns in der Ostsee. In der Heimat der deutschen Bundeskanzlerin. Jedes Windrad hat eine installierte Leistung von 2,3 Megawatt, zusammen kommen sie damit auf 48,3 Megawatt und können jährlich bis zu 185 Gigawattstunden Strom produzieren, genug für 50.000 Haushalte.


21 Windkraftanlagen produzieren für 50.000 Haushalte Strom.

21 Windkraftanlagen produzieren für 50.000 Haushalte Strom. Foto: EnBW

Der im Windpark Baltic 1 erzeugte Strom wird auf der Umspannplattform auf die Übertragungsspannung von 150 Kilovolt hochtransformiert und dann über ein rund 60 Kilometer langes Seekabel an die Küste transportiert. Vom Ostseestrand fließt der Strom durch ein Landkabel zum Umspannwerk Bentwisch und von dort weiter ins deutsche Strom-Netz.

«Wir haben hier echte Pionierarbeit geleistet und haben dabei einiges gelernt. Das hilft uns für die vielen anstehenden Projekte zur Offshore-Strom-Produktion und um unser Netz im Sinne der Energiewende hin zu erneuerbaren Energien konsequent weiter zu entwickeln. Damit der Ostsee-Strom auch sicher dahin kommt, wo er gebraucht wird, in die Verbrauchszentren im Süden und Westen Deutschlands», so Boris Schucht, CEO 50Hertz.

Der in der Planung befindliche Windpark Baltic 2 wird ein weiterer Baustein in der Umsetzung der ambitionierten Ziele des Unternehmens beim Ausbau der Erneuerbaren Energie-Erzeugung sein. Dazu gehören aber auch Neubauten wie das Wasserkraftwerk in Rheinfelden, der Ausbau des Wasserkraftwerks in Iffezheim, das Engagement bei Biogasanlagen, Biomasse und im Bereich Photovoltaik, der Ausbau der an Land befindlichen Windkapazitäten sowie dezentrale Erneuerbare Energien-Anlagen, die zu «virtuellen Kraftwerken» zusammengefasst werden. Bis 2020 will das Unternehmen insgesamt 3000 Megawatt im Bereich der Erneuerbaren Energien neu bauen. Das würde eine Verdoppelung der heutigen Kapazitäten bedeuten und insgesamt rund 8 Milliarden Euro an Investitionen erfordern, erklärt Villis.

Quelle: EnBW , Text: Jürgen Rösemeier