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Mehrheit der Bevölkerung begrüßt Rückkehr der Wölfe
Studie: Akzeptanz Wolf

Mehrheit der Deutschen begrüßt Rückkehr der Wölfe

Der Wolf gehört genauso wie Füchse, Rehe oder Biber in unsere Landschaft. Trotz Stimmungsmache gegen Meister Isegrim bestätigt eine aktuelle Befragung des Forsa Instituts, dass knapp 80 Prozent der Bundesbürger den Wolf in Deutschland als Teil der Natur positiv empfinden.

Ist die deutsche Bevölkerung weiterhin bereit den Wolf als Nachbar und damit auch die Rückkehr von mehr Wildnis in unseren Kulturlandschaften zu akzeptieren? Die Frage kann gemäß einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag des NABU zum Tag des Wolfes am 30. April mit einem klaren "Ja" beantwortet werden. Wölfe sind Teil unserer ursprünglichen Natur und sollten hier leben dürfen, selbst wenn es teilweise zu Problemen führen könnte.

Dafür sprechen sich 79 Prozent der Menschen in Deutschland aus. Bei der hohen Zustimmung zum Wolf gibt es keinen Unterschied zwischen Bewohnern im städtischen Umfeld und im ländlichen Raum. "Auch wenn es von Teilen der Politik, der Bauern- und Jagdlobby immer wieder Stimmungsmache gegen den Wolf gibt, bleibt das Klima für den Wolf 18 Jahre nach seiner Rückkehr gut", sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Dies belegen Zahlen aus einer Vergleichsumfrage aus 2015 mit der gleichen Fragestellung zum Wolf, deren Ergebnisse mit den aktuellen Ergebnissen fast identisch sind. 

Wölfe in Deutschland: Akzeptanz des Wolfes muss nachhaltig gestärkt werden

Der Umgang mit dem europaweit streng geschützten Wolf müsse jedoch erst wieder gelernt werden. Dazu gehören vor allem Information, Aufklärung und Unterstützung für Nutztierhalter beim Herdenschutz. Die aktuellen gesetzlichen Regelungen hält der Naturschutzbund Deutschland für völlig ausreichend, um bei unerwünschtem Verhalten von Wölfen nachhaltig eingreifen zu können. Abgelehnt werden daher die Forderungen der Union und SPD, die Anzahl der Wölfe zu begrenzen oder den Schutzstatus beim Wolf, wie im Koalitionsvertrag gefordert, zu verändern. "Die Bedingungen für den ‚guten Erhaltungszustand‘ sind längst nicht erfüllt", sagt NABU-Wolfsexperte Markus Bathen. Aus diesem Grund verurteilt der NABU ebenso die  Forderungen des Deutschen Jagdverbandes nach Aufnahme des Wolfes in das Bundesjagdrecht als "fachlich nicht zielführend und unnötige Befeuerung einer immer wieder aufgewärmten Scheindebatte".  Für die Zukunft sei es weitaus wichtiger, die breite Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung nachhaltig zu stärken. Dafür bedarf es aus Sicht des NABUs vor allem eines lösungsorientierten Umgangs mit möglichen Mensch-Tier-Konflikten, durch praxisnahe, unbürokratische Umsetzung von Herdenschutzmaßnahmen und Investitionen in Wissenschaft und Forschung.

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Quellen: Naturschutzbund Deutschland, Bilder: Depositphotos/NadaK2, Text: Tine Esser