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Buchsbaumzünsler: Schädling aus Asien zerstört Buchsbäume

© Andreas Vietmeier/ Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

Gefräßiger Buchsbaumzünsler: Der Feind in meinem Beet

Wohl durch den internationalen Pflanzenhandel ist er zu uns gekommen: Der Buchsbaumzünsler. Die Neozoon genannte, invasive Larve eines Falters hat es auf Buchsbäume abgesehen. Mit durchschlagendem Erfolg. An der Grenze zur Schweiz wurde einer der wenigen Buchsbaumwälder Deutschlands sogar fast kahl gefressen. Welche Gefahr droht und was zu tun ist.

Die Raupe des Buchbaumzünslers, Diaphania perspectalis, ist ursprünglich in Asien beheimatet. Hierzulande hat sie keine bekannten, natürlichen Feinde und ist der Schrecken aller Hobby- und Profigärtner. Denn einmal in der heimischen Buchsbaumsammlung angekommen, gibt es für die gefräßigen, grünen Raupen kein Halten mehr. Das Problem: Die Raupen fressen sich von innen nach außen durch die oftmals kreativ geschnittenen, dicht wachsenden Buchsbäume. Wer sie zur Gesicht bekommt hat dann schon meist den Kampf verloren.

Maßnahmen gegen den Buchsbaumzünsler

Das Problem ist, dass das gefräßige Insekt keine natürlichen Feinde hat. Der Grund: Das pflanzeneigene Gift des Buchsbaums, Cyclobuxin, kann tödlich für Vögel und andere, raupenfressenden Tiere sein. Dem Buchsbaumzünsler jedoch scheint es nichts anzuhaben, erklärt Dr. Reinhard Albert, Referatsleiter Integrierter und biologischer  Pflanzenschutz im Obst- und Gartenbau des Landwirtschaftlichen technologiezentrums Augustenberg, kurz LTZ. Zudem spräche ein massenhaftes Auftreten gegen die Hoffnung auf natürliche Fressfeinde.

Dr. Albert rät, den Buchs im eigenen Garten gründlich im Inneren zu begutachten. Oftmals weisen dichte Gespinste auf den Buchsbaumzünsler hin. „Kleiner Raupen des Zünslers spinnen Blätter zusammen und fressen die oberen Blattschichten – das nennt man Fensterfraß“, erläutert der Fachmann. Später folgt das Innere des Blattes, wobei oftmals die Mittelrippe stehen bleibt. Auch die Buchsbaumrinde fällt den 2 bis 6 Zentimeter großen Raupen zum Opfer.

Das Absammeln scheint noch die beste Methode gegen den Buchsbaumzünsler zu sein verrät Albert. Auch ein breitzahniger Kamm könne zum Entfernen der Insekten hilfreich sein oder ein scharfer Wasserstrahl.

Der Förderer des integrierten und biologischen Gartenbaus ist eher ein Gegner des Spritzens von Insektiziden, zumal eine Bekämpfung durch Spritzmaßnahmen wegen der versteckten Lebensweise des Schädlings nicht ganz einfach sei und mehrmals wiederholt werden müsse.

Die Verbreitung des Buchsbaum-Schädlings

Forscher vermuten, dass der Buchsbaumzünsler über die Schweiz nach Deutschland kam. Besonders der Raum Basel sei betroffen und in Baden-Württemberg hat der Buchsbaumzünsler bereits vielerorts gewütet. Doch auch in Hessen und Nordrhein-Westfalen ist der Buchsbaumzünsler aktiv, wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen berichtet. Durch eine jährliche Vergrößerung seines Einzugsgebietes ist eine schnelle, flächendeckende Verbreitung zu befürchten.

Wie Sie generell ohne Chemiekeule im Garten auskommen und wie wichtig es ist, Vogelpopulationen jetzt einen einfachen Planschspaß zu gönnen.

Quelle: LTZ, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Text: Jürgen Rösemeier