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Vogelhaus basteln oder Nistkasten selber bauen: Eine einfache Anleitung mit Bildern

Einen Nistkasten zu basteln beziehungsweise ein Vogelhaus selbst zu bauen ist wirklich nicht schwer. Nur wenige Werkzeuge sind für die Umsetzung nötig. Die Basis bildet unbehandeltes Holz. Eine einfache Anleitung.

Eine Anleitung zum einfachen Nachbauen

Nistkasten selber bauen: Mit dieser Anleitung gelingt das im Handumdrehen

Eine kleine Vogelvilla zu bauen ist gar nicht so schwer. Gerade jetzt aufgehängt, laden einfache Nisthilfen Vögel zum Nestbau im Garten ein. Das macht Spaß zu beobachten, nützt dem Arterhalt und sagt manch schädlichem Insekt den natürlichen Kampf an. Je nach Vogelart kann man die Größe und die Einflugöffnung variieren. Eine Anleitung zum einfachen Nachbauen.

Grundlage für ein selbstgebautes Vogelhaus ist das Holz. Dieses sollte unbedingt unbehandelt sein. Zwar sind die bunten Vogelvillen derzeit richtig im Trend, doch außer Schönsein – und das zu einem hohen Preis – nützen diese Häuser meist nicht viel. Zumal Vögel kein behandeltes Holz mögen, Ausdünstungen aus Lacken oder Lasuren sind sogar schädlich. Daher naturbelassenes Holz verwenden, etwa aus Tanne, Fichte oder auch Buchenholz.

Nistkasten selber bauen: mit dieser einfachen Anleitung gelingt's

Für dieses Beispiel eines selbstgebauten Nistkastens benötigt man

  • ein etwa 145 Zentimeter langes und
  • 15 Zentimeter breites Holzbrett.

Die Seitenteile werden (siehe Foto oben und unten) mit einer Kantenlänge von 20 und 25 Zentimeter geschnitten. Das Vorderteil (ganz links) wird auf 20 Zentimeter Länge geschnitten, der Boden (daneben) auf elf und die Rückseite auf etwa 25 Zentimeter. Je nach Aufhängungsort kann man hier variieren. Wird das selbstgebaute Vogelhäuschen an einer Wand montiert, dann kann es auch ruhig etwas größer sein, um es oben und unten fest anzuschrauben. Schließlich wird das Dach (rechts im Bild) auf 21 Zentimeter geschnitten (Das Foto ist nicht maßstabsgetreu, da es mit Holzresten gefertigt ist und leicht andere Maße hat, aber nach dem gleichen Prinzip umgesetzt wurde).

Für diesen einfachen wie nachhaltigen Basteltipp mit umweltfreundlichem Linoleum einfach auf einer Linoleum-Platte mit dem Lineal und dem Bleistift ein Motiv der Wahl aufzeichnen. In diesem Beispiel: Ein schönes Rautenmuster. Aber auch andere Motive wie beispielsweise ein Schmetterling zum Bedrucken von Einladungskarten oder Bildern auf Keilrahmen sind möglich. Wer letzteres Motiv nicht freihand zeichnen kann, kann hier mit einer ausgeschnittenen Vorlage arbeiten. Für das Rautenmotiv für den Linoleum-Druck als Anhaltsmaßlinie ein Kreuz von der linken, oberen Ecke zur rechten, unteren Ecke und von der rechten, oberen Ecke zur linken, unteren Ecke ziehen. Anschließend von der Mitte des Kreuzes aus, je 2 cm breite Rauten zeichnen. Schließlich den Rand durch die Mitte der äußeren Rauten einzeichnen.

Das sollten Sie beim Nistkasten Bau beachten

Weiterhin benötigt man ein Geodreieck oder Maßband, diverse Schrauben, ein Scharnier, etwas Draht, einen Bogen Schleifpapier, einen Akkuschrauber und einen Flachfräsbohrer oder Forstnerboher für das Einflugloch des Nistkastens. Die Größe richtet sich je nach Vogelart. Ist der Nistkasten für Höhlenbrüter wie Meisen gedacht, dann sollte die runde Öffnung nicht größer als 28 Millimeter sein, Spatz oder Kleiber mögen es etwas größer. Sollen Rotkehlchen, Hausrotschwanz oder Zaunkönig Einzug halten, dann wird eine größere, halbrunde oder leicht V-förmige Öffnung gesägt. Denn diese so genannten Halbhöhlenbrüter mögen eine eher größere Öffnung. Ein Flachfräsbohrer oder Forstnerboher wird dann nicht benötigt.

Es macht Sinn, die einzelnen Teile mit einem Bleistift zu beschriften, um es bei der späteren Montage einfacher zu haben. Die einzelnen Teile für den selbstgebauten Nistkasten können mit einer Stichsäge oder von Hand gesägt werden. Die Kanten sollten mit Schleifpapier geschliffen werden.

Nistkasten bauen: Eine einfache Bauanleitung

Diese sechs Holzteile bilden die Basis für eine selbst gebaute und einladend-wohnliche Vogelvilla. Eine Stange ist für die allermeisten Vögel nicht nötig (siehe oben im Bild)

Die Einzelteile des selbstgebauten Nistkastens werden nun zusammengeschraubt. Mit dem Boden und der Rückseite zu starten ist ideal. Anschließend die Seitenteile montieren, dann die Vorderseite – vor der Montage oder im montierten Zustand das Einflugloch bohren oder heraussägen – und schließlich den Deckel des Nistkastens anbringen. Alle Schrauben sollten richtig fest gezogen werden, um die einzelnen Teile des selbstgebauten Nistkastens fest und damit wasserdicht miteinander zu verbinden.

Ein Scharnier zum Aufklappen und zur einfachen Reinigung anzubringen ist sinnvoll. Ebenso sinnvoll ist es, zwei nicht ganz eingeschraubte Schrauben anzubringen – eine in der Kante des Deckels, eine in das darunter montierte Seitenteil -, um darum einen Draht zu wickeln, der den Deckel des Nistkasten fest verschließt. Dann haben Katzen keine Chance den Deckel des Nistkastens aufzuhackeln. Nun nur noch den richtigen Standort suchen und eventuelle einen Haken zur Befestigung anbringen.

Man kann die Vorderseite noch mit Baumrinde bekleben – lösungsmittelfreien Holzleim verwenden – oder Dachpappe aufnageln. Letzteres ist aber nicht unbedingt nötig, da der selbstgebaute Nistkasten am besten an einem geschützten Ort angebracht wird.

Tipps für die Befestigung, den Standort und die Einrichtung des selbstgebauten Vogelhauses

  • Der selbstgebaute Nistkasten sollte in etwa zwei bis drei Metern Höhe hängen. So ist er vor neugierigen Vierbeinern genauso geschützt wie vor neugierigen Kinderblicken.
  • Ideal ist ein Baum in einer ruhigen Gartenecke oder ein Dachvorsprung am Haus oder dem Schuppen.
  • Zudem sollte der Standort vor Wind, Wetter und Sonneneinstrahlung geschützt sein; die Ausrichtung nach Osten oder Südosten ist hierfür ideal.

Attraktiver wird der Nistkasten, wenn er mit sauberem Stroh eine Grundausstattung erhält. Dann nur noch nach dem Winter und im Spätsommer nach der Brutsaison ausleeren und eventuell ausbürsten reicht, um den selbstgebauten Nistkasten zu reinigen.

Nachhaltiger Tipp für den Herbst: Nach dem Reinigen erneut mit Stroh befüllen. Dann wird der Nistkasten Marke Eigenbau vielleicht zum winterlichen Schlafplatz für die gefiederten Gartenbewohner. Zumindest aber für schutzsuchende Insekten. Weiterlesen…

Bilder und Text: Jürgen Rösemeier, inspiriert von "mein schönes Land"

Nistkasten Marke Eigenbau: Einfach selber machen

Bei der Montage des selbstgebauten Nistkastens wird mit dem Verschrauben des Bodens und der Rückseite begonnen.

Vogelhaus basteln oder Nistkasten selber bauen: Eine einfache Anleitung

Hiernach werden die beiden Seitenteile befestigt. Vorsichtig schrauben kann bei weicherem Holz sinnvoll sein, um ein Reißen zu verhindern.

Vogelhaus basteln oder Nistkasten selber bauen: Eine einfache Anleitung

Fast geschafft: Als vorletztes Teil wird die Vorderseite montiert. Sitzt die Konstruktion zu fest und das Holzstück kann nicht eingesetzt werden: Einfach eine der vorderen Schrauben eines Seitenteils wieder leicht lösen.

Vogelhaus basteln oder Nistkasten selber bauen: Eine einfache Anleitung

Ein Fräs- oder Forstnerbohrer auf den Akkuschrauber oder die Bohrmaschine aufsetzen und das Einflugloch in der passenden Größe herausarbeiten.

Vogelhaus bauen oder Nistkasten selber bauen: Eine einfache Anleitung

... fast durch. Man kann das Einflugloch auch vor der Montage in das Vorderteil des Nistkastens bohren. Der Vorteil: Kurz vor dem Durchbrechen einfach umdrehen und das Loch im Nistkasten fertig fräsen. Das verhindert eventuelles splittern des Holzes.

Vogelhaus bauen oder Nistkasten selber bauen: Eine einfache Anleitung

Zwei Schrauben - je eine im Deckel und dem Seitenteil - und etwas Draht, ein Kabelbinder oder ähnliches schützen das Innere des selbstgebauten Nistkastens vor findigen Katzen.

Vogelhaus bauen oder Nistkasten selber bauen: Eine einfache Anleitung

... fertig ist das Nistkästchen! Jetzt heißt es nur noch den richtigen Standort zu finden. Eine Ost- oder Südost-Ausrichtung ist ideal.

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