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Gartenarbeiten im Mai: Tipps und Tricks auch für Balkongärtner

Blüht die Akelei, Aquilegia vulgaris, so wie jetzt im Mai, dann wird spätestens das Frühjahr eingeläutet. Die in hunderten Sorten und Farbnuancen erhältliche Staude ist sehr pflegeleicht und leicht aus Samern zu ziehen. Was im Mai an Gartenarbeiten so anfällt. (c) Thinkstockphotos

Gartenarbeiten im Mai

Jetzt wird`s Sommer! Die Gartenarbeiten im Mai und wichtige Tipps

Nach den langen, trüben Monaten erwacht jetzt die Natur zu neuem Leben. Auch im Garten und auf dem Balkon hält spätestens jetzt das Frühjahr mit großen Schritten Einzug. Wer fix war, kann sogar schon Ruccola, Radieschen oder Pflücksalat ernten. Zwar hat der Wonnemonat Mai noch nicht wirklich Wonne ausgelöst, aber das kann noch kommen. Ganz sicher!

Der Wonnemonat Mai – eigentlich eine falsche Bezeichnung, denn laut Überlieferung soll Karl der Große bereits im achten Jahrhundert den Namen Wonnemond für den fünften Monat im Jahr eingeführt haben, der im Althochdeutschen ‚wunnimanot‘ heißt. Dies kann heute mit Weidemonat übersetzt werden. Weidemonat aus jenem Grund, da um diese Zeit die Wiesen wieder saftig sind und die Tiere auf ihnen gutes, nahrhaftes Futter finden. Wonnemonat oder nicht - im Mai grünt und blüht so manches Pflänzchen auf dem Balkon und im Garten, ein Umstand, der die Herzen der Hobbygärtner höher schlagen lässt. Das ist zu tun im Garten im Monat Mai.

Wie der Topfgarten nun so richtig aufblüht

Die meisten Topf- und Balkongärtner richten sich nach den Eisheiligen. Denn Mitte Mai sind traditionell Tage, in denen es nochmal richtig kalt werden soll. Empfindliche Topfpflanzen wie Zitrusfrüchte und schicke Exoten wie die Canna sollten dann noch nicht ins Freie entlassen werden. Doch, spätestens jetzt dürfen diese raus an die ‚frische Luft‘ und Balkon, Beet oder Terrasse begrünen.

Wer keinen Garten hat sollte spätestens im Mai mit der Gartenarbeit auf kleinstem Raum beginnen. Denn: Vieles ist möglich. Kräuter, Paprika oder Pepperoni kommen in Töpfe, selbst die meisten Gemüsesorten fühlen sich in den Gefäßen pudelwohl. Nachhaltiger Tipp: Gleich, ob Tomate, Paprika, Zucchini, Gurke oder Aubergine – heute gibt es nahezu alle leckeren Gemüsesorten in Miniaturformat, ideal also, um selbst auf kleinstem Raum eine kleine, aber feine Auswahl der Lieblingsgemüse zu züchten. Auch im Obstbereich gibt es solche Minis – oder säulenförmige Gewächse – und selbst Erdbeeren haben auf jedem Balkon ab Mai als Naschobst Platz. Eine gute Wahl: Hängeerdbeeren, deren reich tragende Austriebe gerne auch mal einen Meter und länger werden können.

Salat, Radieschen und Co. fühlen sich zudem pudelwohl im ganz einfachen Blumenkästen und sollten spätestens jetzt eingesät oder in Form von Setzlingen in die Balkonerde. Einfach auf die Lieblingssorten beschränken und regelmäßiges Nachsäen nicht vergessen, dann muss auch der Balkongärtner nicht auf sein eigenes Obst und Gemüse verzichten. Buchtipp für erfahrene wie unerfahrene Bio-Balkongärtner zum Gärtnern ohne Garten. Für alle Bio-Balkongärtner und solche, die es werden wollen ist das Handbuch „Bio-Balkongarten – Gemüse, Obst und Kräuter auf kleiner Fläche ernten“ (erschienen im Ulmer Verlag) eine hilfreiche Empfehlung. Es klärt auf über Gefäße, den richtigen Anbau, wie man in die Höhe gärtnert und Vieles mehr.

Was ist zu tun im Blumenbeet und für einen gesunden Rasen?

Apropos Aussaat. Auch der Rasen kann nun eine Frischzellenkur erhalten. Richtig kurz gemäht, auf etwa zwei, drei Zentimeter, eventuell vertikutiert, kann nun im Mai noch sehr gut die eine oder andere kahle Stelle nachgesät werden. Ist der Boden besonders verdichtet, dann mit Sand, gegebenenfalls Kompost, auflockern und die zu reparierenden Stellen nachsäen. Tipp: Die Rasensamen mit etwas feuchtem Sand vermischen (Verhältnis 1:1), dann gelingt die Aussaat gleichmäßiger und die Rasensaat kann von eventuell starken Winden nicht so schnell weggeweht werden, da sie am feuchten Sand haften bleibt. Nur noch festtreten – beispielsweise mit einem großen Brett – und für sechs bis acht Wochen die stellen nicht betreten. Nicht austrocknen lassen! Denn, wie für alle keimenden Samen, also auch für jene von Blumen oder Gemüse, gilt: Einmal ausgetrocknet, dann wird der Keimprozess unterbrochen.

Wer seine Sommerblumen vorgezogen hat, kann die Setzlinge nun an die Außentemperaturen gewöhnen und sie demnächst einsetzen. Auch so traditionelle Sommerblumen wie die Dauerblüher Zinnie oder Ringelblume können nun noch als Samen in die Erde. Auch ist es nun an der Zeit die prachtvollen Dahlien in die Erde zu bringen, welche übrigens auch wunderbar für den Topfgarten geeignet sind.

Gartenarbeiten im Mai: Tipps und Tricks auch für Balkongärtner

Was schaut denn da aus der Erde heraus? Wer fix war und zeitig etwa im Frühbeet ausgesät hat, kann sich bereits im Mai über so manche Ernte freuen. (c) Thinkstockphotos

Generell gilt noch für die Gartenarbeit im Mai: Neue Blumenbeete können jetzt noch angelegt werden.

Prächtiges Gemüse: Den Maigarten für eine üppige Ernte vorbereiten

Die ganz eiligen Hobbygärtner, die vor Wochen bereits die ersten Samen oder Setzlinge ausgebracht haben, können sich bereits im Mai über die Ernte der ersten Gemüsesorten freuen, genießen knackig frischen Salat oder würzige Radieschen aus eigenem Anbau.

Alle anderen sollten spätestens im Maigarten mit der Aussaat und den Setzlingen loslegen. Regelmäßiges Nachsäen nicht vergessen. Allerdings gilt. Auf schossfeste Gemüsesorten oder Samen achten. Denn beispielsweise so Sorten wie das Radieschen ‚Riesenbutter‘ steckt über die warmen Sommermonate seine ganze Kraft in die rote, gelbe, weiße oder auch lilafarbene, würzige Wurzel. Nicht schoßfeste neigen dagegen in den kommenden Monaten zu vermehrtem Wachstum des überirdischen Grüns.

Auch die sonnenhungrigen Tomaten, Auberginen, Gurken oder Zucchini dürfen nun im Mai in die Gartenbeete oder den Kübel auf dem Balkon. Nachhaltiger Tipp: Bio-Tomaten sind nachweislich gesünder und vitaminreicher. Generell ist die Bio-Qualität bei Pflanzen und Samen die erste Wahl. Denn die Pflanzen sind gesünder, meist resistenter gegen Krankheiten und an unser Klima besser angepasst.

Hier finden Sie weitere Tipps, wie der Tomatenanbau auf Balkon und im Garten garantiert und ohne Krankheiten gelingt.

Text: Jürgen Rösemeier