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Kaminofen wärmen nachhaltig und helfen gleichzeitig noch beim Geld sparen.

©Patrizia Tilly - Fotolia.com

Umweltfreundlicher und kuschelig: Heizen mit Holz- oder Kaminöfen

Aktuelle Zahlen besagen, dass die Heizkosten für Gas um 20, die für Öl sogar um mehr als 30 Prozent gestiegen sind. Jetzt bietet es sich mehr denn je an, auf einen Kaminofen umzusteigen. Holz verbrennen ist klimaneutral, viel günstiger und verströmt noch dazu eine einmalig angenehme Wärme. Der Markt im Überblick.

Neben der Wärmepumpe, die fast kostenlos und umweltfreundlich Energie entweder aus Luft, geringer Bodentiefe oder Wasser ins Haus bringt, ist die Holzheizung die beliebteste Heizquelle mit alternativen Energie-Quellen. Grundsätzlich wird in eine Holz-Zentralheizung und in eine dezentrale Heizquelle unterschieden. Die Holzheizung gibt es als Holzzentralheizung für ein ganzes Haus oder als dezentrale Heizung für nur einen Raum. Letzteres ist dann ein Kaminofen oder Grundofen.

Kaminöfen: Umweltfreundlich und günstig heizen

Der dezentrale Kaminofen spendet angenehme Strahlungswärme und heißt, je nach Leistung, selbst die allergrößten Räume auf. In der Regel haben die aus Stahl oder Gusseisen gefertigten Kaminöfen eine Leistung von 4 - 8 kW/h oder mehr. Gusseisen ist meist die bessere Wahl, da diese schweren Kaminofen-Modelle die Wärme besser speichern. Aber auch Kaminöfen aus Stahlblech mit einer zusätzlichen Specksteinverkleidung und ebenfalls wärmespeichernden Schamotteplatten im Innern sind zu empfehlen.

In aller Regel werden die Kaminöfen über Luftklappen reguliert. Je mehr Luft, desto stärker die Verbrennung. Ihre Preise beginnen ab 500 Euro, ein leistungsfähiges, schick gestaltetes Modell eines Kaminofens kann aber schnell auch über 2.000 Euro kosten.

Weitere Kosten für den Kaminofen

Nicht nur der Kauf des Kaminofens und des Brennmaterials verursacht Kosten. Da das Gewicht selten unter 100 Kilogramm liegt, fallen zusätzlich Transportkosten an. Auch der Kaminfeger, der immer einen Kaminofen abnehmen muss, verursacht Kosten. Dann kommen eine feuerfeste Bodenplatte hinzu und gegebenenfalls ein Holzunterstand. Der größte Kostenfaktor bei der Installation eines Kaminofens macht unter Umständen der Kaminofen-Anschluss. Alte Häuser haben meist einen Kamin mit vom Schornsteinfeger genehmigter Anschlussmöglichkeit. Ist dies nicht der Fall, so sind schnell 3.000 Euro zusätzlich für einen Außenkamin und mehr fällig.

Mit der Heizquelle Holz lässt sich umweltfreundlich heizen und Geld sparen.

Energiekosten sparen mit der umweltfreundlichen Heizquelle Holz. Bild: ©Reinhold Fo?ger - Fotolia.com

Effiziente Sonderformen des Kaminofens: Pelletofen und Grundofen

Nicht nur als Holzzentralheizung gibt es die Pellet-Heizung, auch ein dezentraler Ofen ist als Pelletofen erhältlich. Dieser kann arbeitserleichternd mit einem 10 Kilo-Sack Pellets gefüllt werden. Die Pellets werden dann dosiert und über einen Spender in die Brennkammer befördert. Die Füllmenge reicht in der Regel für mehr als 24 Stunden.

Eine traditionelle, heute wiederentdeckte Zimmerofenform ist der Grundofen. Es gibt verschieden schwere Ausführungen des Grundofens. Die Funktion ist bei allen gleich. Mehr oder weniger massive Schamotteauskleidungen speichern die Wärme des abgebrannten Holzes so gut, dass sie acht bis 24 Stunden nach dem Verbrennen des Holzes noch Wärme in den Raum abgeben. Ideal sind Grundofen-Modelle, die vom Fachmann massiv gemauert sind.

Nachteil zum Kaminofen: Wer zur Miete wohnt oder umziehen möchte muss den Grundofen im alten Heim stehen lassen. Der Kaminofen kann, abgesehen vom Gewicht, einfach mit umziehen.

Tipps und Infos zu Kaminöfen:

  • Holz selbst machen ist gesund und nachhaltig. Zudem kann das selbst gemachte Holz schnell 50% und mehr günstiger, als gekauftes Holz sein.
  • Lediglich ein Schein für das Bedienen von Motorsägen und die richtige Schutzkleidung ist nötig.
  • Wer sich mit anderen zusammenschließt hat es einfacher, Holz selbst zu machen.
  • Ein Antrag beim jeweiligen Forstamt ist nötig, um eine bestimmte Menge Holz zugesprochen zu bekommen.
  • Bäume werden von Waldarbeitern gefällt und in aller Regel an einem Sammelplatz zur Weiterbearbeitung abgelegt.
  • Kaminöfen gibt es auch als wasserführende Modelle. Die oft nur wenige hundert Euro Mehrkosten rechnen sich schnell. Denn: Der wasserführende Kaminofen unterstützt nachhaltig die Heizung und Warmwasserproduktion.

Sie interessieren sich für das Thema Holz und Wald und sind sowieso gerne an der frischen Luft? Dann sollte Sie der Artikel «Den Wald im Waldkulturerbe-Jahr entdecken» interessieren.

Text: Jürgen Rösemeier