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Architketur, Devils Corner Cumulus Studio, Tasmanien
Nachhaltig Bauen

Teuflischer Wein und nachhaltige Architektur

Mitten in der Wildnis Tasmaniens erhebt sich seit 2015 ein ungewöhnlicher Gebäudekomplex. Er besteht aus Container-Bauten und beherbergt die Räume eines Weinguts. Die außergewöhnliche Architektur und die verwendeten Materialien verbinden Moderne und Nachhaltigkeit. 

Einige Hundert Kilometer vom australischen Festland entfernt liegt Tasmanien. Die Insel beherbergt eine faszinierende Vielfalt an auf dem Festland teilweise bereits ausgestorbenen Pflanzen- und Tierarten wie zum Beispiel den Tasmanischen Teufel. Typische Eukalyptuswälder wechseln sich mit Moorlandschaften ab – und mittendrin wird Weinbau betrieben.

„Teuflische“ Weine aus der Wildnis Tasmaniens

Eine der Weinsorten, die im größten Anbaugebiet Tasmaniens an der Ostküste der Insel wächst, trägt den klangvollen Namen „Devil’s Corner“ („Teufelsecke“) und wird als „from the wild“, also „aus der Wildnis“ stammend, beworben. Weniger wild, aber gleichermaßen eindrucksvoll ist die Ende 2015 neu eröffnete Anlage, auf der die Brown Brothers ihre „teuflischen“ Weine verkaufen. Das familiengeführte Unternehmen ist einer der ältesten Winzerbetriebe Australiens und hat sich bei der Neugestaltung seines Verkaufsgeländes Unterstützung beim australischen Architekturbüro Cumulus Studio geholt.

Architektur Devils Corner Cumulus Studio

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn den Designern ist es gelungen, rurale Elemente und außergewöhnliche Architektur eindrucksvoll miteinander zu verbinden. Dafür haben sie zehn alte Schiffscontainer umfunktioniert, die sich aufgrund ihrer Stabilität flexibel einsetzen, ineinander verschränken oder aber nur in Teilen verwenden ließen. Fünf von ihnen bilden einen Aussichtsturm, von dem aus sich ein atemberaubender Blick über die Weinberge von „Devil’s Corner“ eröffnet – und zwar aus verschiedenen Perspektiven.

Weinprobe mit fantastischem Blick

Die Stahltreppe, die sich im Inneren des Turms emporwindet, durchbricht an jedem Treppenabsatz die vorgegebene Struktur und gibt den Blick nach draußen frei, bis ganz oben auf der offenen Aussichtsterrasse schließlich der Panoramablick wartet. Verkleidet ist der Turm mit Holz, was in Kombination mit dem vorherrschenden Stahl der Tragstruktur und der ausrangierten Container einen modernen Industriecharme versprüht, gleichzeitig aber auch die Erinnerung an ein traditionelles Weingut aufrechterhält.

Archtitektur Cumulus Studio, fantastischer Blick

Dafür sorgt auch die modulare Anordnung der einzelnen Elemente. Die übrigen Container-Bauten sind rund um den Innenhof angeordnet. Unter einem riesigen Sonnensegel werden hier die wilden „Devil’s Corner“-Weine verkostet und verkauft oder aber verschiedene Veranstaltungen durchgeführt. Die umliegenden Gebäude – ebenfalls aus alten Containerteilen, Stahl und Holz bestehend – sind zum Teil mit ausladenden Glasfassaden oder geräumigen Terrassen ausgestattet, sodass Besucher auch von hier aus den fantastischen Blick in die tasmanischen Weinberge genießen können.

Architekturpreise für außergewöhnliches Projekt

Damit und durch die Verwendung natürlicher Materialien ist der Bezug zur „Wildnis“ jederzeit spürbar. Wer hier einen „Devil’s Corner“-Wein probiert – zum Beispiel einen spritzigen Chardonnay oder einen fruchtigen Pinot Noir – , kann dessen Ursprung nicht nur sehen und schmecken, sondern regelrecht erleben. Dank der großen Flexibilität, die Container-Bauten mit sich bringen, konnte das außergewöhnliche Architektur – Projekt innerhalb kurzer Zeit realisiert werden; die Wiedereröffnung der Anlage erfolgte im November 2015. Nur wenige Monate später wurde das Projekt mit zwei tasmanischen Architektur-Preisen ausgezeichnet, dem Colin Philp Award for Commercial Architecture und dem Colorbond Award for Steel Architecture.

Nachhaltige Materialien beim Bau des ruralen Containers

Hier gibt es weitere Informationen zu den „Devil’s Corner“-Weinen und zu den Architekten und Projekten vom Cumulus Studio

Weitere Bilder:

Weinprobe in außergewöhnlicher Architektur

Cumulus Studio Devils Corner außergwöhnliche Architektur

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Quellen: Brown Brothers / Cumulus Studio, Bilder: Tanja Milbourne, Text: Ronja Kiefer