Küchenhygiene: Salmonellen bekannter als Campylobacter
Keimgefahren in der Küche

Küchenhygiene: Salmonellen bekannter als Campylobacter

Zum fünften Mal veröffentlicht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seinen Verbrauchermonitor zur Wahrnehmung gesundheitlicher Risiken. Laut Bevölkerungsbefragung ist der bakterielle Erreger Campylobacter in Privatküchen kaum bekannt. Er gilt aber als häufigster Auslöser von Darminfektionen.

Um einen zeitgemäßen gesundheitlichen Verbraucherschutz zu gewährleisten, führt das BfR regelmäßig Bevölkerungsbefragungen durch, woraus sich der Verbrauchermonitor zur Wahrnehmung gesundheitlicher Risiken ergibt. Die Ergebnisse des aktuell ausgewerteten Verbrauchermonitor wurden jetzt vom BfR veröffentlicht. Als Indikator für eventuelle Fehleinschätzungen seitens der Bevölkerung bezüglich gesundheitsrelevanter Themen, wird in der neuen Ausgabe deutlich, dass beispielsweise die Risiken fehlender Lebensmittelhygiene in Privathaushalten unterschätzt wird.

Lebensmittelbedingte Krankheitsauslöser werden unterschätzt

Den meisten sind Salmonellen als Gesundheitsgefahr bekannt, kaum aber Campylobacter, ein bakterieller Erreger, der als häufigster Auslöser für Darminfektionen gilt. Er kann, wie Salmonellen bei Unachtsamkeit in der Küchenhygiene,  zu schweren lebensmittelbedingten Erkrankungen führen. Aber auch andere wichtige Themen wie z.B. Pyrrolizidinalkaloide in Tees und Honig sind in der Bevölkerung weitgehend unbekannt und werden irrtümlich als unbedenklich eingestuft. Befragt wurden die deutschen Verbraucher auch nach der Freisetzung von Aluminium aus Menüschalen. Die Problematik ist den meisten bekannt, über ein Drittel der Bevölkerung fühlt sich dadurch beunruhigt. Im Vergleich dazu wird Spielzeug, Textilien und Kosmetik als weitgehend sicher empfunden. Ähnlich sieht es bei Lebensmitteln aus, die, wie auch bei bereits vorangegangenen Befragungen, weiterhin als sicher eingestuft werden. Rauchen, Klima- bzw. Umweltbelastung, ungesunde oder falsche Ernährung sowie Alkohol sind in der Wahrnehmung unverändert größtes Gesundheitsrisiko.

Verbraucher fürchten chemisch belastete Nahrungsmittel

Fragt man bei diesen Themen detaillierter nach, stehen Salmonellen, gentechnisch veränderte Lebensmittel, Antibiotikaresistenzen und Rückstände von Pflanzenschutzmitteln ganz oben auf der Bekanntheitsskala und gelten als besonders besorgniserregend für die eigene Gesundheit. Die Befragungsergebnisse zeigen deutlich, ob und in welchem Maße die öffentliche Wahrnehmung von der wissenschaftlichen Einschätzung gesundheitlicher Risiken abweicht. Das BfR  wirkt daraufhin mit kommunikativen Maßnahmen eventuellen Fehleinschätzungen oder Missverständnissen entgegen. 

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Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Bild: Depositphotos/monkeybusiness, Text: Tine Esser