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Natürlich wohnen und gut schlafen ohne Gifte und Elektrosmog im Schlafzimmer

© Yuri Arcurs - Fotolia.com

Gift im Schlafzimmer? Natürlich Wohnen ist im Trend und gesund

Milben, Formaldehyd, Elektrosmog und Schwitzwäsche aus Chemiefasern – wir muten uns ganz schön viel zu im Schlafzimmer. Gleichzeitig wundern wir uns, warum wir so schlecht schlafen. Das Schlafzimmer ökologisch mit gesunden Möbel und Accessoires einzurichten ist dabei gar nicht schwer. Und schick noch dazu. Die besten Tipps, damit der Schlaf zum kuschelig-gesunden Erlebnis wird.

Dinge, die riechen sind nicht immer bedenklich, jene die nicht riechen vielleicht schon. Ein Beispiel ist der nasse Wollpullover, nicht gerade edel duftet und der schnell eine Assoziation an einen Hund nach einem Herbstspaziergang aufkommen lässt. Doch, gesundheitlich bedenklich ist das nicht. Gleiches gilt für Farben, Lacke oder Möbel. Mit natürlichen Ölen oder Wachsen behandelt, können ökologisch einwandfreie Möbel schon eine Zeit lang etwas streng riechen. Leinöl, Bienenwachs und Co. sind jedoch keinesfalls gesundheitsbedenklich. Funiere und Pressspanplatten, die einen neutralen Duft versprühen, dagegen schon. Bei Matratzen oder Bettwäsche ist auch nicht immer gesundes und natürliches Wohnen und eine gesunde, erholsame Nacht garantiert.

Natürlich Wohnen oder «wie man sich bettet, so schläft man»

Beim ökologisch einrichten des Schlafzimmers ist das Herzstück des ökologischen Schlafplatzes das Bett. Der Lattenrost sollte möglichst aus unbehandeltem Holz und ohne Metallteile gefertigt sein. Bei Matratzen sind Naturmaterialien die beste Wahl. Eine Kombination aus Kokosfasern oder Kapok und Naturkautschuk oder eine geprüftem Latexmatratze sind optimal für die Umwelt und einen gesunden Schlaf.

Auch die Bettwäsche, Bettdecken und Kissen sollten für ein natürliches Wohn- und Wohlgefühl sorgsam ausgesucht sein. Zertifizierte Baumwoll-Bettwäsche, Seide, oder, relativ Neu, Bambusstoffe, sind ökologische Alternativen für ein natürliches Wohnen und Schlafen. Zudem gilt: Ist der Rohstoff der Bettware mit Pestiziden behandelt worden heißt es: Pech gehabt. Denn wie bei nicht nachhaltig produzierter Mode gilt: Die Pestizide werden auch durch häufiges Waschen nie gänzlich aus den Stoffen entfernt.

Bei den Bettdecken sind immer noch Daunen Trumpf. Doch, sie machen viele Gänse oder Enten glücklich, wenn sie auf diese Feder- und Daunenbettdecken verzichten. Zwar distanziert sich die deutsche Daunenindustrie vom Lebendrupfen, doch oft kommen die auch mit «Made in Germany» gekennzeichneten Daunenbetten aus dem Ausland, wie bereits mehrere Verbrauchersendungen in Reportagen belegten.

Die bessere, rein natürliche Wahl sind zum Beispiel Wollsteppbetten oder Lyocell- beziehungsweise Tencel-Bettdecken. Als Wolle wird in der Regel Schafschurwolle oder Kamelhaar verwendet, Tencel ist eine rein natürliche Holzfaser aus Deutschland. Beide Varianten der natürlichen Bettdecke sind hochatmungsaktiv, nehmen viel Feuchtigkeit auf und sorgen für einen wohlig warmen Schlaf. Andere Bettfüllungen sind natürlich hergestellte Microfasern oder Kapok-Füllungen.

Auch das Kissen sollte nicht aus Daunen sein. Ebenso wenig aus Kunststoff, der nicht atmet. Mittlerweile gibt es viele Kissen, die mit Naturfasern gefüllt sind und einen natürlichen, angenehmen Schlaf ermöglichen. Kapok, Rosshaar, Schafwolle oder gekörntes Naturlatex gehören dazu. Tipp zum nachhaltig gut schlafen: Haben Sie ständig Nackenschmerzen oder schlafen sie generell schlecht? Gerade letzteres kann nicht nur an den Ausdünstungen der Möbel oder Bettwaren liegen, sondern am falschen Kissen. Da kann die Matratze noch so hochwertig sein. Hirse-Füllungen in Kissen schaffen hier oft Abhilfe. Denn kaum ein Material passt sich so ideal der Ergonomie des Körpers an. Bei 20 bis 30 Euro pro Kissen ist es günstig noch dazu.

Natürlich wohnen mit den richtigen Schlafzimmer-Möbeln

Bei der Möbelwahl ist die ökologische Möbel-Alternative aus Massivholz, entweder nur mit natürlichen Ölen und Wachsen behandelt oder mit geprüften, lösemittelfreien Lasuren versiegelt. Spanplatten mit Furnieren können nicht riechendes Formaldehyd enthalten, Lacke verursachen zudem andere, gesundheitsschädliche Ausdünstungen, die man die ganze Nacht einatmet. Tipp für Allergiker: Als Bodenbelag ausschließlich Holz oder Fliesen verwenden. Im Teppichboden setzen sich nur allzu gerne Hausstaubmilben fest.

Natürlich wohnen mit Öko-Möbel und unbedenklichen Natur-Textilien

Natürlich wohnen heißt auch schöner wohnen. Foto: © Barbara Helgason - Fotolia.com

Natürlich wohnen: Elektrosmog ade

Nicht nur im Wohnzimmer oder der Küche rüsten wir mit Elektrogeräten auf. Der Trend zum Zweit- oder Drittfernseher, der im Schlafzimmer installiert wird, Musikanlagen oder Weckradio – all dies hat für einen gesunden und erholsamen Schlaf nichts im Schlafzimmer zu suchen. Natürlich wohnen heißt auch: Elektrogeräte aus dem Schlafzimmer. Diese verursachen schlafstörenden Elektrosmog. Maximal ein analoger Wecker oder einer mit Batteriebetrieb sollten es sein.

So gerüstet steht dem natürlich Wohnen und einem gesunden, erholsamen Schlag nichts mehr im Wege.

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Quelle: www.oekocontrol.com, Text: Jürgen Rösemeier