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Ein Duftagebuch zu führen steigert das Wohlbefinden und macht Spaß

Ein Dufttagebuch klingt zunächst etwas seltsam. Doch, Düfte tragen zu unserem Wohlbefinden bei und schärfen die Wahrnehmung. (c) Thinkstockphotos

Dufttagebuch

Mit dem Dufttagebuch die Sinne schärfen, wohlfühlen und genießen

Wir leben in einer immer stärker visuell geprägten Welt. Doch der Geruchssinn ist fundamental für unser Wohlbefinden. Leider verkümmert dieser mehr und mehr. Das einzige, was wir heute noch riechen, sind oftmals die Autoabgase auf der Straße oder das etwas penetrant riechende Parfüm der Kollegin. Ein Dufttagebuch macht Spaß und schärft die Sinne. So funktioniert es.

Die Hände mitten in der Natur – Hobbygärtner im Garten und auf dem Balkon sind in aller Regel von viel mehr Düften umgeben, als jene ohne. Doch, die Meisten machen sich hierüber keine Gedanken, atmen die Düfte nicht bewusst ein. Der entspannende Duft von Lavendel, der auch im getrockneten Zustand inhaliert, unseren Geruchssinn betört, der Duft von Rosen, der von fruchtig bis pfeffrig reicht oder der Duft von Zitronen, der in Zitronenthymian oder Zitronenverbene stark vertreten ist – all das löst ein Wohlgefühl in uns Menschen aus.

Dufttagebuch führen und sich wohlfühlen

Vorweg, jeder nimmt die Duftmolekül anders wahr. Also nicht wundern, wenn etwa der Partner oder eine Freundin etwas anderes in einer Geruchsprobe riecht.

Der Sommer ist eine ideale Zeit, um der Nase ein olfaktorisches Workout zu geben. Denn gerade jetzt, lauern überall aromatische Düfte in der Natur. Und je unterschiedliche Düfte mehr man riechen kann und je öfter das Riechen bewusst gemacht wird, desto besser wird der Geruchssinn (wieder) geschärft. Zudem ist es wichtig, unseren Geruchssinn zu „füttern“, denn, je älter wir werden, desto schwächer wird unser Geruchssinn und die Wahrnehmung von Düften sinkt. Ein regelmäßiges, bewusstes Training schafft dem Abhilfe und fördert gleichzeitig unser Wohlbefinden.

So funktioniert ein Dufttagebuch

Wählen Sie jeden Tag drei verschiedene Pflanzen aus. Dies müssen gar nicht unbedingt Blumen sein, zumal nicht alle davon duften. Zudem riecht eine Tomatenpflanze genauso intensiv wie Rosmarin, die Limette oder eine reife Banane. Am besten aber mit Blumen und Pflanzen durchgeführt und idealerweise Dufttest am Morgen. Zu dieser frühen Stunde ist der Geruchssinn noch nicht von Düften überladen worden. Der Dufttest funktioniert am besten auf dem Balkon oder im Garten. Wählen Sie jeden Tag drei andere Pflanzen oder Blumen. Bei manchen müssen die Blätter zwischen den Fingern zerrieben, um beispielsweise ätherische Öle freizusetzen.

Ein Duftagebuch zu führen steigert das Wohlbefinden und macht Spaß

Düfte betören manchmal die Sinne und lassen den Alltag vergessen. (c) Thinkstockphotos

Bei jeder Geruchsprobe einfach das notieren was man spontan riecht. Nicht lange darüber nachdenken oder Bedenken haben das das vielleicht für andere seltsam klingen mag. Schreiben Sie auch alle Farben, Erinnerungen oder andere Eindrücke, die Ihnen in den Sinn kommen auf. Jemanden in das Dufttagebuch zu involvieren ist ebenfalls sinnvoll. Denn Gerüche sind wie gesagt sehr subjektiv und manche Menschen sind für bestimmte Gerüche empfänglicher als andere. So kann Ihr Partner oder ein Freund eine Duftnote entdecken, der Ihnen überhaupt nicht in den Sinn kommen würde. Letztlich kann es auch lustig werden, die unterschiedlichen Wahrnehmungen auszutauschen und Basis so manch witziger Konversation sein.

Führen Sie das Dufttagebuch zunächst für eine Woche und Sie werden sehen, der Geruchssinn ist geschärft! Und vielleicht fühlen Sie sich auch etwas fitter oder nehmen anschließend Düfte gezielter und intensiver wahr.

Text: Jürgen Rösemeier