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Gesunde Ernährung als Zwang Eco woman
Orthorexia nervosa

Kann gesunde Ernährung zwanghaft sein?

Orthorexia mit dem Zusatz nervosa ist ein umstrittenes neues Krankheitsbild, das schulmedizinisch nicht erwiesen ist. Bei Orthorexia handelt es sich um den krankhaften Zwang, sich gesund zu ernähren.

Gesunde Ernährung gilt noch immer als vorbildlich. Doch plötzlich taucht der Begriff Orthorexia auf mit dem Zusatz Nervosa. Ein gesunder Ernährungsplan kann hierbei zum Krankheitsbild werden. Orthorexia stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie  „der richtige Appetit“. Durch Zusatz Nervosa wird daraus die Übersetzung „gesunde Essstörung“.

Orthorexia ist schulmedizinisch noch nicht anerkannt

Noch ist Orthorexia ein neuer Begriff, der allerdings in der Öffentlichkeit immer mehr die Runde macht. Die „Krankheit“ Orthorexia bedeutet, dass die Betroffenen extrem diszipliniert sind beim Essverhalten. Es wird beispielsweise strikt auf Zucker, Salz, Alkohol, Gluten, Laktose oder tierische Produkte verzichtet. Der Gesundheit zu liebe ernährt sich der von Orthorexia Betroffene nur von Lebensmitteln, die frei sind von künstlichen Zusatzstoffen und anderen chemischen Substanzen. Zwar gilt das Krankheitsbild Orthorexia als umstritten, doch gibt es tatsächlich Fachleute, die behaupten, eine extrem gesunde Ernährung mit vielen Verboten sei zwanghaft und deshalb behandlungsbedürftig.

Gesunde Ernährung als Zwang

Bei Orthorexia verursachen „Esssünden“ Schuldgefühle

Entdeckt wurde Orthorexia übrigens vom US-amerikanischen Arzt Steven Bratman im Jahre 1996. Bei Orthorexia handelt es sich demnach um ein zwanghaftes Streben nach gesunder Ernährung, wodurch ein Leistungsdruck entsteht und ein Verstoß extreme Schuldgefühle auslöst.

Essstörung Orthorexia

Problematisch wenn Orthorexia zu Mangelernährung führt

Problematisch wird es vor allem dann, wenn im Laufe der Zeit die tolerierten Nahrungsmittel immer weniger werden, wodurch Orthorexia eine Mangelernährung verursachen kann. Die Schweizerische Vereinigung für Ernährung warnte bereits, dass die Häufigkeit von Orthorexia bedenkliche Ausmaße annehme.
Typische  Anzeichen: Die Ausarbeitung von einem Ernährungsplan wird zeitlich immer intensiver, die Verbotsliste nimmt zu und beim Ausgehen wird eine eigene „Überlebensration“ mitgenommen, um nicht andere „schädliche“ Lebensmittel konsumieren zu müssen.

Orthorexia ein Spiegelbild der modernen Ernährung?

Wie bereits erwähnt ist die Krankheit Orthorexia schulmedizinisch noch nicht anerkannt. Ernährung ist zu einem komplexen Thema geworden. Unverträglichkeiten steigen und glutenfreie, laktosefreie, vegane, ökologische, weizenfreie Produkte – um nur einen Teil zu nennen – überfluten Supermärkte, Bioläden und Reformhäuser.

Nahrungsmittelverkauf ist ein Milliardengeschäft und Spezialnahrung kostet meist mehr als herkömmliche Kost. Orthorexia ist sicherlich ein Produkt der öffentlichkeitswirksamen Hinweise über Unverträglichkeiten und Schadstoffen in Lebensmitteln. Jeder ist für sich selbst verantwortlich und extreme Verhaltensweisen müssen beobachtet werden, denn sie können schaden. Jedoch sollte kein Mensch ein schlechtes Gewissen haben, wenn er auf eine gesunde Ernährung achtet. Lieber diszipliniert auf die Ernährung achten anstatt undiszipliniert Fast Food zu konsumieren.

Gesunde Ernährung als Zwang

Textquellen: zentrum-der-gesundheit.de, bild.de, eufic.org, Bilder: ©targovcom, ©Mihailo Milovanovic, ©Carey Hope, ©Alliance, ©logoff thinkstock, Depositphotos/grinvalds, Autor: Ulrike Rensch