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Frau mit Migräne
Migränebehandlung

Diese drei Tipps helfen bei Migräne

Migräne ist weit verbreitet und für viele mit einer Einschränkung der Lebensqualität verbunden. Verschiedene Studien belegen jetzt, dass sogar bekannte "Hausmittel" wie Ingwer oder ein angepasstes Schlafverhalten die chronischen Kopfschmerzen lindern können. Selbst eine Botox-Behandlung reduziert die Migräneattacken.

Schlafrhythmus steht in Zusammenhang mit Migräneattacken

Schlaf und Schlafhygiene spielen bei der Migräne eine wichtige Rolle, das ist bekannt. In einer Pilotstudie von Neurologen und Schlafforschern in den USA ging man darauf basierend einigen vertiefenden Fragen nach. Welche Elemente sind dabei wesentlich? Muss eine Migränepatientin vor allem darauf achten, immer zur selben Zeit zu Bett zu gehen? Oder soll vor allem die Schlafdauer stabil gehalten werden?

Die wissenschaftlichen Beobachtungen ergaben, dass die Häufigkeit von Migräneanfällen bei Frauen in Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Melatonin-Höchstmenge und späteren Schlafzeiten steht. Das heißt, je später die Schlafenszeit, desto häufiger litten die Frauen unter Migräne. Zudem zeigte sich, dass ein zeitlich nicht zum jeweiligen hormonellen Schlafrhythmus passendes Schlafverhalten messbar mit schwerer Beeinträchtigung durch die Migräne einherging.

Schlafrhythmus steht in Zusammenhang mit Migräneattacken

In der Regel steigt der Melatonin-Gehalt im Körper, welcher den Schlaf-Wach-Rhythmus koordiniert, sobald es dunkel wird und ist zwischen zwei und drei Uhr Nachts am höchsten. Bei frühem Melatonin-Hochpunkt sollte eine Migränepatientin dementsprechend auch früher schlafen. Ignoriert man das eigene Schlafbedürfnis, kann dies die Belastung durch Migräne deutlich verschlimmern. Deutlich wird damit, dass ein generell stabiles Schlafverhalten unter Berücksichtigung des individuellen hormonellen Tag-Nacht-Rhythmus mit den entsprechenden Schlafenszeiten, die Migräne lindern kann. Selbstbeobachtung ist hierbei zurzeit noch die beste Hilfe, in dem man verstärkt auf die körperlichen Anzeichen von Müdigkeit eingeht.

Akute Migräneschmerzen mit Ingwer lindern?

Akute Migräneschmerzen mit Ingwer lindern

Ingwer wird gerne als schmerzstillendes Hausmittel bei akuten Migräneanfällen empfohlen. An der Universidade Federal de Minas Gerais in Brasilien wurde daraufhin untersucht, ob Ingwer einen messbaren Unterschied bei akuter Migräne macht und ob er die Symptome einer Migräneattacke als Ergänzung zur akuten Migränebehandlung lindern kann. Untersucht wurden zwei Gruppen mit jeweils bis zu sechs Anfällen pro Monat. Als Ergänzung zu einem intravenös verabreichten Schmerzmittel (100 mg Ketoprofen) im Akutfall bekam eine beliebig ausgewählte Behandlungsgruppe zusätzlich 400 Milligramm Ingwerextrakt. Die Kontrollgruppe hingegen bekam ein Placebo. Nach Auswertung von Kopfschmerztagebüchern, die von den Studienteilnehmern geführt wurden, war ersichtlich, dass Ingwer als ergänzende Behandlung einer akuten Migräne einen wertvollen Beitrag leisten kann. Zusammenfassend war messbar, dass sich Ingwer deutlich lindernd auf Schmerz und Funktionalität der Patienten während eines Migräneanfalls auswirkt. Eine weitere typische Wirkung von Ingwer kann bei Migränepatienten ebenfalls für große Erleichterung sorgen: er wirkt gut gegen Übelkeit und besänftigt damit auch den aufgewühlten Magen, der Migränebetroffenen nicht nur das Leben schwer macht, sondern auch die Behandlung deutlich erschwert. Damit könnte diese pflanzliche Hilfe auch die Akutbehandlung zu Hause verbessern.

Weniger Kopfschmerztage mit Botox

Das Onabotulinumtoxin A, kurz auch als Botox bekannt, für Patienten mit chronischer Migräne deutlich messbar die Zahl der Kopfschmerztage reduzieren kann, ist nicht mehr neu und in den Behandlungsleitlinien bereits verankert. Allerdings scheint diese Methode nicht jedem Betroffenen zu helfen. Neurologen des University College London untersuchten nun, ob sich nicht wenigstens die Intensität der Beschwerden mit Botox verringert. Nach erneuter Analyse bereits erhobener Daten vorangegangener Studien zur Wirksamkeit von Botox bei Migräne, konnte demonstriert werden, dass Migränepatienten durchaus von einer Prophylaxebehandlung mit Botox profitieren können, selbst wenn sich die absolute Zahl der Kopfschmerztage nicht massiv zu verbessern scheint. Gerade bei Betroffenen mit chronischer Migräne helfen auch Fortschritte wie der Abschwächung der Schmerzen, was eine unterstützende Behandlung mit Botox bei schwer betroffenen Migränepatienten durchaus sinnvoll erscheinen lässt.

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Quellen: Bilder: Depositphotos/undrey, nesharm, egal, Text: Tine Esser