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Studie klärt exakt welche Ängste durch Lavendelöl gelindert werden
Naturheilmittel

Lavendelöl gegen Ängste: Diese Studie belegt die besondere Wirkung

Lavendelöl lindert bekanntlich Unruhe und Ängste. Eine aktuelle Studie bestätigt jetzt auch die positiven Effekte von Lavendel bei Krebspatienten. Die ergänzende Behandlung mit Lavendelöl zeigte während der Chemotherapie eine Besserung ihrer Schlafqualität und ihrer existentiellen Angst.

Die Bandbreite der Heilkräfte von Lavendel ist enorm und vielfach wissenschaftlich bestätigt. Insbesondere die gesundheitsfördernde Wirkung auf die Psyche ist auch für die Medizin interessant. Lavendelblüten wie auch Lavendelöl helfen erwiesenermaßen bei nervösen Zuständen, stressbedingten Ängsten und Schlafstörungen.

Bezüglich der natürlichen Wirkungsweise konnte festgestellt werden, dass dabei manche Inhaltsstoffe auf den Mandelkern, der auch Amygdala genannt wird, einzuwirken scheinen und somit ähnlich wie manche sedierende Medikamente wirken. Türkische Forscher führten vor kurzem eine gesicherte, klinische Studie durch, in der sie den Effekt einer Lavendelöl-Aromatherapie auf Ängste und Schlafqualität bei Patienten in chemotherapeutischer Behandlung untersuchten. Das Ergebnis ist vielversprechend.

Studie klärt exakt welche Ängste durch Lavendelöl gelindert werden

Lavendelöl gegen generelle Ängste

70 Krebspatienten erhielten vor und während der Chemotherapie begleitend eine Aromatherapie. Diese enthielt, ausgewählt nach dem Zufallsprinzip, entweder Lavendelöl, Teebaumöl oder zur Kontrolle, kein ätherisches Öl. Mithilfe standardisierter Fragebögen wurden anschließend die Angstsymptome sowie die Schlafqualität ermittelt. Um exakt in Erfahrung bringen zu können, welche Ängste sich durch die Aromatherapie mit Lavendel gelindert haben, hat man die Erfassung über das sogenannte state-trait-Angstinventar zugrunde gelegt. Über dieses wissenschaftliche Verfahren lassen sich die vorherrschenden Angstsymptome anhand spezieller Fragen zwei unterschiedlich bedingten Ängsten zuordnen. Differenziert wird zwischen der sogenannten state-Angst, die den akuten, situationsbedingten Zustand und der trait-Angst, die das grundlegende Maß der persönlichen Ängstlichkeit unter Berücksichtigung von Situationseinflüssen, misst. Über diesen Weg konnte festgestellt werden, dass es zwischen den verschiedenen Aromatherapiegruppen vor und nach der Chemotherapie keine Unterschiede in der Intensität der state-Ängste gab. Lavendel zeigte demnach bei Angstzuständen, die in der Regel durch gefühlte Gefahrensituationen wie beispielsweise ein herannahender großer Hund, ausgelöst werden, keinerlei Wirkung. Akute Ängste bezüglich bevorstehender Therapien oder nicht kalkulierbarer Erkrankungen lindert Lavendel daher nicht.

Generelle Angstlinderung und Verbesserung der Schlafqualität durch Lavendel

Generelle Angstlinderung und Verbesserung der Schlafqualität durch Lavendel

Während sich die situationsbezogenen Ängste durch die getestete Aromatherapie nicht reduzierten, veränderten sich jedoch die grundlegenden, persönlichkeitsbezogenen trait-Ängste in der Lavendelgruppe messbar. Auch die Schlafqualität änderte sich in der Gruppe mit der Lavendelöl-Aromatherapie. Damit konnte deutlich gemacht werden, dass Patienten in chemotherapeutischer Behandlung infolge einer zusätzlichen Lavendelöltherapie eine Besserung ihrer generellen Angst sowie Schlafqualität erfahren. Die Ergebnisse bestätigen somit auch die bereits lange beschriebenen Effekte der traditionellen Naturarznei und zeigen seinen Wert auch zur Unterstützung von Krebspatienten.

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Quelle: DeutschesGesundheitsportal.de, Bilder: Depositphotos/AlexGukBO, elenathewise, soleg, Text: Tine Esser