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Teilen will gelernt sein. Brüderlich wird hier geteilt © ajfletch (iStock/thinkstockphotos)

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Soziale Werte erziehen

Teilen: Wie bringe ich das meinem Kind bei?

Die Fähigkeit teilen zu können ist Kindern nicht angeboren. Im Gegenteil: Teilen widerspricht sogar unserem Urverhalten. Deshalb müssen Kinder das Teilen erst lernen. Wie Eltern dies spielerisch unterstützen und fördern können.

Etwa mit einem Jahr beginnen Kinder damit Begriffe wie „mir“ und „meins“ zu äußern. In dieser Phase entsteht ein Besitzdenken und Kinder kennen noch nicht die Bedeutung des Teilens. Es entspricht auch nicht unserem Urinstinkt, denn unsere Vorfahren waren darauf angewiesen, Nahrung für sich alleine zu haben, um überleben zu können. Erst später im Laufe der Zivilisierung erhielten Werte einen festen Bestandteil in unseren Kulturen und das Teilen wurde zu einer Selbstverständlichkeit, wobei natürlich auch heute noch Egoismus und Habsucht in unserer Gesellschaft vorhanden sind.

Spielerisch lernen Kinder am besten

Kinder lernen am besten, wenn ihnen Verhaltensweise spielerisch vermittelt und logisch erklärt werden. Wenn Eltern Zeuge werden, wenn Kinder beispielsweise um ein Spielzeug streiten und es nicht teilen wollen, sollten sie sich nicht sofort einmischen, sondern abwarten, ob die Kleinen dies untereinander regeln. Anschließend können Sie Ihrem Kind in aller Ruhe verständnisvoll erklären, wie schön es doch ist einen Spielkameraden zu haben und mit ihm die Freude am Spielen zu teilen. Keinesfalls Kinder bestrafen, wenn sie nicht teilen wollen. Sanktionen sind fehl am Platz, da das Kind noch gar nicht versteht, weshalb ein Nicht-Teilen-Wollen als unsozial gilt.

Gemeinsam kochen und das Teilen vermitteln

Eine gute Möglichkeit, Kindern das Teilen zu vermitteln sind gemeinsame Spiele. Basteln Sie zusammen, teilen Sie sich die Materialien und genießen Sie mit dem Kind diese Zeit. Erklären Sie, wie schön es ist, gemeinsam die Zeit zu verbringen und die Freuden zu teilen.

Auch gemeinsames Kochen und das anschließende Teilen der zubereiteten Nahrungen vermitteln dem Kind Sinn und Zweck des Teilens.

Ein ganz wichtiger Punkt: Natürlich müssen Eltern als Vorbilder vorangehen. Wenn Eltern zu egoistisch auftreten und eigene Sachen nicht teilen wollen, werden Kinder diese Verhaltensweise übernehmen.

Text: Peter Rensch