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Die 11 besten Hebammen-Tipps: Von Geburt über Stillen bis hin zur Babypflege
Vom Stillen und Babypflege

Die 11 besten Hebammen-Tipps: Von Geburt über Stillen bis hin zur Babypflege

Ein Neugeborenes stellt junge Eltern vor verschiedenste Herausforderungen. Auch wenn Sie sich in der Theorie schon gründlich vorbereiten haben, ist praktischer Rat einer erfahrenen Hebamme unersetzlich. Wir geben Ihnen die 11 hilfreichsten und natürlichsten Hebammen-Tipps für die erste Zeit mit Baby.

Ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt, die Geburt liegt hinter Ihnen, und nun freuen Sie sich auf die Zeit mit Ihrem Baby – doch auch Unsicherheit kann sich schnell breitmachen. Insbesondere für unerfahrene Eltern beginnt nun eine Zeit des Neuanfangs: viele Dinge erleben Mama und Papa nun zum ersten Mal. Nicht ungewöhnlich, dass viele Fragen im Kopf herumschwirren. Auf welche Dinge Sie sich bereits im Vorfeld vorbereiten können und wie Sie dabei nachhaltig und umweltfreundlich reagieren können: wir haben diese 11 grünen Tipps von Hebammen für Sie.

1. Keine Angst vor dem Verwöhnen

Junge Eltern haben oft Angst, dass sie ihr Baby zu sehr verwöhnen könnten, wenn sie bei jedem Schreien und Quengeln sofort reagieren und das Kleine im Familienbett schlafen darf. Doch hier können Sie unbesorgt sein. Ihr Liebling ist neu auf dieser Welt und kann sich nicht selbst helfen. Wenn seine Bedürfnisse sofort gestillt werden, vermittelt das Ihrem Baby starkes Vertrauen auf seine Eltern und die Welt. Verlassen Sie sich daher in der Babyzeit auf Ihren Mutterinstinkt. Erziehungsfragen stellen sich erst danach.

2. Saugverwirrung vorbeugen

Das Baby sollte direkt nach der Geburt gestillt werden

Gerade wenn Babys in der ersten Zeit nach der Geburt nicht nur an der Brust sondern auch an Schnuller und Fläschchen das Saugen lernen, kann das zu einer sogenannten Saugverwirrung führen. Da das Saugverhalten an Schnuller und Flasche anders ist als an der Brust, kann der Wechsel zu Verwirrung beim Baby und sogar zur Verweigerung des Saugens an der Brust führen. Aus diesen Gründen rät die Hebamme: Am besten sollten Sie direkt nach der Geburt das Kind an die Brust anlegen und in der ersten Zeit nur stillen. Ihr Baby braucht nichts Anderes als Muttermilch. Das sofortige Stillen fördert auch die Milchproduktion. Und Fakt ist: Stillen mit Muttermilch ist die natürlichste Art, das Baby zu ernähren.

3. Was tun bei Blähungen?

Die Verdauung Ihres Babys muss sich nach der Geburt auf die Muttermilch einstellen. Es braucht oft einige Zeit bis der Darm sich an die neue Situation angepasst hat – zumal Magen und Darm zur Geburt auch noch nicht voll entwickelt sind. Babys haben in dieser Phase, das ist ganz natürlich, oft Blähungen und Bauchschmerzen. Hier helfen Wärme und Ruhe. Die erfahrene Hebamme rät zu einem Bauchwickel mit Fenchel-Kümmel-Öl. Dazu einfach ein ölgetränktes Taschentuch auf den Babybauch legen und einen warmen, feuchten Waschlappen darauf. Das Ganze mit einer Mullbinde umwickeln. Der Bauchwickel kann auch über Nacht einwirken, wenn das Baby warm eingepackt ist. Ob Baby-Shiatsu auch für Ihr Kind geeignet ist, erfragen Sie bei Ihrem Kinderarzt – dieser kann feststellen, ob es das Richtige ist, beim Zahnen, Blähungen und Schlafproblemen zu unterstützen.

4. So helfen Sie Ihrem Baby beim Einschlafen

Pucken ist eine Methode, die dem Baby beim Einschlafen helfen kann

In der ersten Zeit hat Ihr Baby noch keinen festen Schlafrhythmus. Ob Tag oder Nacht – Schlaf werden Sie nur bekommen können, wenn Ihr Baby auch schläft. Diese Tipps der Hebamme zum Einschlafen sind besonders wertvoll:

  • Der Geruch der Mutter beruhigt Babys und lässt sie entspannen. Dazu müssen Sie nicht selbst neben Ihrem Kind liegen. Es genügt, wenn Sie getragene Kleidungsstücke, wie Pyjama oder Pulllover neben den Kopf Ihres Kindes legen. Auch ein Mulltuch, das Sie am Körper getragen haben, kann um den Kopf des Babys gelegt eine beruhigende Wirkung entfalten.

  • Begrenzung und Geborgenheit vermisst der Nachwuchs nach der Geburt am meisten. Die Wärme und Begrenzung im Bauch können Sie mit verschiedenen Mitteln nachahmen: Wenn Sie Ihr Baby auf dem Arm haben, halten Sie seine Arme fest und legen Sie Ihre Hände eng auf seinen Körper. Auch das sogenannte Pucken ist eine geeignete Methode. Dabei wickeln Sie Ihr Kind straff in ein Tuch oder eine Decke. So kann sich Ihr Baby entspannen und sich nicht selbst durch die Bewegung von Armen und Händen aufwecken.

5. Welche Pflegemittel braucht Ihr Baby?

Das Wichtigste ist ein natürliches Babyöl. Gleichzeitig ist es laut der meisten Hebammen auch das einzige Pflegemittel, dass Ihr Nachwuchs wirklich braucht. Das Allroundtalent hat einen hohen Fettanteil und versorgt die empfindliche Haut durch einen dünnen Film, der pflegt und schützt. Das Öl kannst du auch als Massageöl oder Badezusatz verwenden.

6. Feuchttücher vermeiden

Sie sind zwar praktisch, aber auch voller reizender Duftstoffe – von Feuchttüchern rät die Hebamme daher in der Regel ab. Stattdessen sollten Sie lieber einen feuchten Waschlappen verwenden und hartnäckige Ausscheidungen mit einem Babyöl getränkten Tuch von der sensiblen Haut ablösen.

7. Muttermilch als Multitalent

Teure Pflegeprodukte für das Baby kaufen! Nein, denn statt im schlimmstenfall umweltschädliche Produkte zu kaufen, kannst du auf eine Sache immer zugreifen. Zudem ist sie natürlich! Dass Muttermilch die beste Ernährung für Ihr Baby ist, wissen Sie vielleicht schon. Aber das Wundermittel hilft auch bei anderen Problemen:

  • Zugeschwollene Nase und verklebte Augen: Ein paar Tropfen Muttermilch in Augen oder Nase lösen Verklebungen und sorgen für ein Abschwellen der Schleimhäute.

  • Wunder Po und trockene Haut: Etwas Muttermilch im Badewasser oder auch direkt auf wunde Hautstellen aufgetragen pflegt die sensible Babyhaut, wirkt entzündungshemmend und fördert die Heilung.

8. Richtig wickeln

Baby richtig wickeln

Ein wunder Po entsteht oft durch das ständige Tragen der warmen luftundurchlässigen Windel. Tipp der Hebamme: Lassen Sie Ihr Baby beim Wickeln einfach ein paar Minuten nackt auf dem Wickeltisch strampeln. Babys lieben die Freiheit und der gereizten Haut am Po tut die frische Luft gut. Beim Schließen der Windel sollten Sie das Bündchen herausziehen. So können Sie vermeiden, dass die Windel ausläuft. Und wenn Ihr Kind doch mal an einem Windelausschlag, der sogenannten Windeldermatitis leidet, hier gibt es Tipps, die dagegen helfen.


9. Tipp zum Fingernägel schneiden

Bei so kleinen Fingern und einem zappeligen Baby, das ständig die Händchen wegzieht, kann das Schneiden der Fingernägel zur echten Herausforderung werden. So einfach wie genial ist hier der Trick der Hebamme: Im Schlaf ist Fingernägel schneiden kein Problem.

10. Kein Wegstrampeln der Babydecke mehr

Im Schlaf bewegen sich manche Babys viel und strampeln ständig die Decke weg, mit der Sie Ihren Liebling gerade noch sorgfältig zugedeckt hatten. So sind Sie immer wieder dabei zu schauen, ob das Kleine noch zugedeckt ist und die Decke immer wieder neu zu drapieren. Dieser einfache Tipp der Hebamme hilft Ihnen: Legen Sie Ihr Baby auf die eine Hälfte der Decke und schlagen Sie die zweite Hälfte über den Körper. Zusätzlich können Sie die Decke auf der anderen Seite noch feststecken. So kann sie nicht mehr verrutschen.

11. Tägliche Rituale geben Halt

Im Bauch kennt Ihr Baby keine Uhrzeit und keinen Tagesablauf. Auch das ist etwas, was das Kleine erst nach der Geburt neu kennenlernt. Wiederkehrende Rituale geben dem Tag eine Struktur und Ihrem Baby Sicherheit und ein Zeitgefühl. So kann es sich schnell an seine neue Umgebung und den Alltag mit Mama und Papa gewöhnen. Gemeinsame Rituale im Alltag bedeuten mehr Entspannung für Mutter und Kind. Ihr Schatz wird nach einiger Zeit wissen, was als nächstes kommt und kann sich schon darauf einstellen.

Quellen: Bilder: Depositphotos/FamVeldman, IgorVetushko, katrinaelena, AntonLozovoy, Text: Jasmine Barendt

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