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Frau mit Menstruationsbeschwerden
Menstruationsbeschwerden

Menstruation: Studie zeigt, wie viele Frauen wirklich unter Regelschmerzen leiden

Bauchschmerzen oder Stimmungsschwankungen: Monat für Monat haben viele Frauen Beschwerden während ihrer Menstruation. Ecowoman stellt eine Umfrage vor, die zeigt, dass es sogar noch weit mehr Frauen sind als bisher angenommen und zeigt, was man auf natürliche Weise dagegen tun kann. 

Viele Frauen empfinden ihre Menstruation als äußerst unangenehm – psychisch wie physisch. Nicht zuletzt, weil die Periode immer noch ein Tabuthema in der Gesellschaft ist und sie sich unhygienisch fühlen. Aber auch, weil sie monatlich unter erheblichen Menstruationsbeschwerden leiden.

Zwar soll es viele Frauen geben, die vor und während der Regel keine Veränderung merken. Andere verspüren durch das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur Unterleibskrämpfe und Rückenschmerzen während den ersten Tagen der Periode. Auch Wassereinlagerungen, Stimmungsschwankungen, Heißhungerattacken oder unreine Haut sind keine Seltenheit.

Menstruation: Schmerzen und Beschwerden sind keine Seltenheit

Frau mit Menstruationsbeschwerden

Das Social Business erdbeerwoche hat sich auf die Menstruation spezialisiert. Neben Produkten für die Monatshygiene klärt das Team über Themen rund um die Periode auf und will langfristig die Monatsblutung positiv besetzen.

Um Frauen und Mädchen bei einem gesunden Zyklus zu unterstützen, wollte das Unternehmen nun herausfinden, wie viele Frauen wirklich unter Menstruationsbeschwerden leiden. Im August 2020 hat erdbeerwoche daher rund 2200 Frauen anonym befragt ­und Schockierendes festgestellt.

98 Prozent leiden unter Menstruationsbeschwerden

Denn die Zahl der Menschen, die monatlich unter Beschwerden vor oder während der Menstruation leiden, ist weitaus höher als bisher angenommen. So ging man bislang aufgrund von unterschiedlichen Studien davon aus, dass zwischen 70 und 90 Prozent der Frauen unangenehme Symptome während der Periode haben.

Die Umfrage von erdbeerwoche zeigt nun: Beinahe alle Frauen leiden unter Menstruationsbeschwerden. 98 Prozent der Befragten gaben an, Bauchschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Rückenschmerzen zu haben.

Menstruationsbeschwerden: Regelschmerzen die größte Herausforderung

Rund 63 Prozent der befragten Frauen leiden unter Unterleibsschmerzen während ihrer Menstruation. 52 Prozent empfinden die Schmerzen zudem als größte Beeinträchtigung und Herausforderung in der Zeit der Periode. 30 Prozent haben mit ihrer starken Blutung zu kämpfen und rund 23 Prozent damit, dass der Zyklus unregelmäßig ist. Doch erdbeerwoche zog noch einen weiteren Schluss aus den Ergebnissen:

Wissen und Aufklärung über die Menstruation lässt Beschwerden lindern

So unterschied das Unternehmen zwischen Befragten, die Teil der erdbeerwoche-Community sind und welchen, die es nicht sind. Zwar standen bei beiden Gruppen Regelschmerzen an erster Stelle, doch bei den Frauen, die regelmäßig Informationen über ihren Zyklus auf der Plattform konsumieren, gaben weitaus mehr Befragte an, keine Probleme während der Menstruation zu haben.

Die erdbeerwoche-Co-Gründerin Annemarie Harant zieht daraus folgendes Fazit: „Diese Ergebnisse zeigen, dass Wissen über Menstruation und die damit verbundenen Produkte und Lösungsmöglichkeiten tatsächlich Wirkung zeigen.“

Studie über Menstruationsbeschwerden zeigt Erstaunliches

Denn in der Umfrage kam nicht nur zutage, dass weitaus mehr Frauen unter Menstruationsbeschwerden leiden als bisher angenommen, sondern auch, dass sich nur 42 Prozent der Befragten die Hände waschen, bevor sie ihr Menstruationsprodukt wechseln und jede sechste Frau ihre Tampons und Binden hin und wieder über die Toilette entsorgt.

Jede Frau verbraucht im Laufe ihres Lebens rund 16000 Artikel während ihrer Periode. Landen diese im Klo, können sie zu einem echten ökologischen und ökonomischen Problem für die Abwässer und Kläranlagen werden. Frauen, die auf eine umweltschonendere Menstruation achten, nutzen daher entweder Zero-Waste-Produkte oder entsorgen Tampons und Binden im Müll.

Menstruationstasse und Tampon

Die Menstruationstasse ist eine umweltfreundliche Alternative zum Tampon

Menstruation und Zyklus als Wunder des weiblichen Körpers verstehen

Zurück zu den Menstruationsbeschwerden: Wenn so viele Frauen regelmäßig unter Schmerzen leiden, ist es höchste Zeit, das Thema auf den Tisch zu packen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie menstruierende Menschen damit besser umgehen können.

Denn an sich ist die Periode im wahrsten Sinne des Wortes etwas Wunderbares. Jeden Monat bereitet sich der weibliche Körper bis zur Menopause auf ein kleines Wunder vor. Die Periode und der gesamte Zyklus ist also ein Zeichen von intakter Gesundheit. Kein Grund, sie zu tabuisieren oder sich Monat für Monat mit einer Wärmflasche in der Wohnung zu verkriechen – obwohl das auch okay ist, wenn man sich danach fühlt.

Menstruationsbeschwerden lindern auf natürliche Weise

Frau trinkt eine Tasse Tee im Bett

So gibt es bereits ab und an für Frauen die Option, sich einmal im Monat sogenannten Menstruationsurlaub zu nehmen. Im asiatischen Raum ist der „menstrual leave“ teilweise sogar im Gesetz verankert. In Ländern, wo es das noch nicht gibt, setzen einige Unternehmen ihre eigenen Standards um und nehmen den Menstruationsurlaub in ihre Richtlinien mit auf. In Deutschland ist man davon allerdings noch weit entfernt.

Der allgemeine Konsens ist der Menstruationsurlaub also noch lange nicht in der Arbeitswelt. Deshalb braucht es noch andere Möglichkeiten, die monatlichen Beschwerden erträglich zu machen oder zu reduzieren. Und die gibt es ­und zwar auf ganz natürliche Weise.

So soll der Verzicht auf salzhaltige und tierische Lebensmittel die Menstruationsbeschwerden lindern. Aber auch ein Tee aus Majoran oder Kamille kann wahre Wunder bewirken. Wer langfristig Regelmäßigkeit in seinen Zyklus bringen und die Menstruation beschwerdefrei erleben will, sollte einmal Heilpflanzen wie Frauenmantel oder Mönchspfeffer in Form von Tees oder Kapseln probieren. Diese helfen, den Hormonhaushalt während des Zyklus zu regulieren sowie Schmerzen in Unterleib und Brust zu lindern.

Quellen: Bilder: Depositphotos/Vadymvdrobot, leszekglasner, nenetus, HayDmitriy, Text: red