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Frau am Gurgeln
Senkt die Viruslast

Gurgeln gegen Corona: Welche natürlichen Hausmittel helfen sollen

Hilft Mundspülung gegen das Coronavirus? Zumindest empfiehlt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das tägliche Gurgeln. Ecowoman klärt auf, was es damit auf sich hat und welche einfachen Hausmittel ratsam sind. 

Mund und Nase gelten als Einfallstor des Coronavirus in den menschlichen Körper. Der Erreger überträgt sich durch virushaltige Aerosole – die sogenannte Tröpfcheninfektion – und gelangt so in den Rachen. Wo das Virus, wie man inzwischen weiß, die optimalen Bedingungen vorfindet, um sich weiter zu vermehren.

Die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse setzen daher genau an dieser Stelle der Infektionskette an. Bereits im August haben Forscher der Ruhr-Universität in Bochum die Wirkung von Mundspülungen gegen das Coronavirus überprüft und herausgefunden, dass Gurgeln hilft, die Viruslast im Rachen zu verringern.

Wissenschaft zeigt: Gurgeln ist hilfreich bei Corona

Nasenspray

Und nun heißt es auch in dem jüngsten Empfehlungsschreiben der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH), dass Nasenspray und Gurgeln zwei simple Präventionsmaßnahmen gegen das Coronavirus sein sollen.

Außerdem weisen die Verfasser darauf hin, dass es sich bei Gurgeln ohnehin um ein altbewährtes Hausmittel gegen Infektionen der oberen Atemwege handle, das allerdings aus der Mode gekommen sei. Höchste Zeit es also wieder aufleben zu lassen. Denn dafür braucht es keine teure Mundspülung aus der Apotheke, natürliche Hausmittel sind ebenso wirksam.

Coronavirus: Mundspülung hilft die Viruslast im Rachen zu reduzieren

Eins vorweg: Mundspülungen helfen nicht, die Produkten der Coronaviren zu hemmen. Die Wissenschaft konnte aber nachweisen, dass Gurgeln die Viruslast im Rachen, wo das größte Ansteckungspotenzial herkommt, senkt.

Deshalb halten auch die Experten der DGKH Gurgeln auch für eine weitere wichtige Präventionsmaßnahme im Kampf gegen die Pandemie – neben der Maske und dem Mindestabstand. Denn Infizierte tragen das Virus oft tagelang ungeahnt weiter, bis sie erste Symptome zeigen. Senkt man die Viruslast an den Eintrittspforten, reduziert man dadurch auch ein Infektionsrisiko.

Auch der Krankheitsverlauf von Covid-19 könnte möglicherweise durch Gurgeln abgemildert werden. Es besteht die wissenschaftliche Annahme, dass die Mundspülung schon viele Coronaviren im Frühstadium abtötet, wodurch weniger Erreger in die Lunge gelangen und der Krankheitsverlauf weniger drastisch verläuft. Darüber liegen allerdings noch keine konkretem Studienergebnisse vor.

Gurgeln bei Corona: einfache Hausmittel statt teure Mundspülung

An erster Stelle der effektiven Hausmittel nennt die DGKH in Alkohol gelöste ätherische Öle und Kochsalzlösung. Gerade Letzteres kann man ganz einfach zu Hause selbst herstellen.

Dazu einfach rund fünf Gramm Speise- oder Meersalz mit 500 Milliliter Wasser etwa zwei bis fünf Minuten aufkochen. So ist garantiert, dass mögliche Keime und Bakterien im Wasser abgetötet werden.

Das Ganze nun abkühlen lassen – und fertig ist ein simples, aber wirksames Hausmittel. Kochsalzlösung hilft nämlich nicht nur bei Corona, sondern auch als Nasenspülung gegen eine verstopfte Nase oder zum Inhalieren bei Bronchitis.

Gurgeln bei Corona: einfache Hausmittel statt teure Mundspülung

Grüntee

Die Anwendungsstudien hätten gezeigt, dass die Häufigkeit an Covid-19 zu erkranken, auch bei in einem Haushalt lebenden Personen, um 35 Prozent gesenkt wurde, wenn mit Kochsalz gegurgelt wird.

Überraschend ist das Ergebnis einer Mundspülung mit Grünem Tee. So heißt es in dem Schreiben der DGKH vom 7. Dezember: „Auch Grüner Tee, Granatapfel- und Aroniasaft sind viruzid wirksam gegen verschiedene Erreger respiratorischer Infektionen, die Wirksamkeit ist allerdings geringer als bei den Mundwässern. Die Infektiosität von SARS-CoV-2 wird nach 1 min Einwirkungszeit durch Grüner Tee und Granatapfelsaft um 80 %, durch Aroniasaft um 97 % gesenkt.“

Um die Coronaviruslast mit Grünem Tee zu senken, sollte man ihn wie gewöhnlich aufkochen und anschließend lauwarm abkühlen lassen, bevor man damit gurgelt. Die Wirksamkeit von Granatapfel- und Aroniasaft wurde bislang allerdings nur im Labor getestet, weshalb Kochsalzlösungen, ätherische Öle und Grüner Tee vorzuziehen sind.

Gurgeln bei Corona: Mundspülung aus Kochsalz, Grünem Tee oder Salbei

Salbei

Ebenfalls wirksam soll ein weiteres altbewährtes Hausmittel sein: Salbei. So gilt das Kraut seit jeher als entzündungshemmend und wirksam bei Infektionen im Hals- oder Mundraum. Außerdem besitzt Salbei antibakterielle beziehungsweise viruzide Eigenschaften.

Es wurde bereits nachgewiesen, dass Salbeiextrakt gegen Grippe- und andere Coronaviren hilft. Deshalb geht die Wissenschaft davon aus, dass auch eine „Wirksamkeit gegen Sars-CoV-2 gegeben ist“, wie es vonseiten der Hygienegesellschaft heißt.

Nach diesen Erkenntnissen ist es also höchste Zeit, die natürliche Hausapotheke mal wieder etwas aufzufrischen und sich das ein oder andere Mittel zum Gurgeln anzuschaffen. Denn unabhängig von Corona ist das Gurgeln keine schlechte Sache. In Japan beispielsweise gehört es zur täglichen Routine, um sich vor Infektionskrankheiten zu schützen. 

Im Zuge der Corona-Pandemie wurde die japanische Bevölkerung aufgefordert, das tägliche Gurgeln zu befolgen. Diesem Rat ist nun auch der aktuelle Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gefolgt und sprach eine Gurgel-Empfehlung aus.

Quellen: BIlder: Depositphotos/Jim_Filim, imagepointfr, Kesu01, fortyforks