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Giftige Verwechslungsgefahr

Bärlauch sammeln: So vermeiden Sie die Verwechslung mit Maiglöckchen

Im Wald, versteckt unter Sträuchern und Baumstämmen, wächst ein eher unscheinbares Kraut: der Bärlauch. Wer durchs Unterholz stapft und ein paar der grünen Blätter zertritt, bemerkt den Waldbewohner allerdings sofort. Denn Sekunden später wird der Übeltäter von einer intensiven Knoblauchfahne umhüllt. Bärlauch eignet sich wunderbar zum Kochen in der Frühlingsküche. Doch wer Bärlauch sammeln und ernten will sollte vorsichtig sein, denn die Verwechslungsgefahr mit giftigen Maiglöckchen und anderen Pflanzen ist hoch. Diese Tipps helfen zu unterscheiden.

Bärlauch in der Wildnis ©KatarinaGondova/iStock/Thinkstock

Bärlauch in der Wildnis ©KatarinaGondova/iStock/Thinkstock

 

Was zeichnet Bärlauch aus?

Bärlauch ist eine alte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die seit Jahren wieder populär ist. Immer häufiger wird sie in verschiedenen Gerichten verwendet, denn sie schmeckt und riecht lecker nach Knoblauch, ist jedoch milder und weniger streng. Bärlauch enthält außerdem viel Vitamin C und wächst gerade jetzt im Frühling auf feuchten Waldböden, was dazu einlädt ihn selbst zu ernten. Aber Achtung! Hier ist Vorsicht geboten. Christoph Römer von der Verbraucherzentrale Berlin empfiehlt beim Sammeln der lindgrünen, langestielten Blätter: „Durch unsachgemäßes Herausreißen oder Abschneiden der Blüte wird die Pflanze in ihrem Bestand gefährdet. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und Aronstab kommt es immer wieder zu Vergiftungen." Vergiftungen, die im schlimmsten Falle sogar tödlich enden können.

Bärlauchpflücken im Wald bei strahlendem Sonnenschein macht gute Laune. Und gesund ist das zarte Grün noch dazu!  Foto: Fotolia

Welche Pflanze sieht Bärlauch zum Verwechseln ähnlich? Kann man Bärlauch mit Herbstzeitlose verwechseln?

Wer Bärlauch sammeln will, sollte aufgrund der Verwechslungsgefahr genau aufpassen. Am besten und sichersten für Sammler ist immer die Zerreibe-Geruchsprobe machen, denn im Gegensatz zum Beispiel zu den Blätter des Maiglöckchens lassen sich Bärlauchblätter leicht verreiben und entwickeln dabei einen knoblauchartigen Geruch. Die Blätter haben außerdem auf der Rückseite deutliche Rippen und man kann sie leicht abknicken, wohingegen giftige Maiglöckchen und Herbstzeitlose eher gummiartige Blätter haben.

Auch die Blüten des Bärlauchs sind leicht zu erkennen, denn er hat im Gegensatz zu Herbstzeitlosen, Maiglöckchenen und Aronstab Dolden mit sternförmigen, weißen Blüten – jedoch sollte man Bärlauch sowieso besser vor der Blüte ernten. Zwar sind die Blüten des Bärlauchs auch genießbar, jedoch werden meistens nur die Blätter davon für leckere Salate, Kräuterquarks, Pesto oder andere köstliche Gerichte verwendet.

Die Blätter der Herbstzeitlose ähneln denen des Bärlauchs sehr stark. Beim Sammeln Vorsichtig sein!Foto: Fotolia

Wie sammle ich Bärlauch richtig?

Bärlauch können Sie am Geruch erkennen.

  • Vereiben sie die Blätter immer zwischen ihren Fingern! Handelt es sich um Bärlauch, verströmt die Pflanze ihren ganz typischen knoblauchartigen Geruch.
  • Blüht der Bärlauch bereits, sollten Sie vom Rupfen ebenfalls absehen!  Denn ab der Blüte verändert sich die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe und der Bärlauch verliert sein feines Aroma
  • Wer ganz sichergehen will, der sollte Bärlauch auf dem Wochenmarkt kaufen. Dort gibt es die zarten Blätter an jedem Stand.

Das selbe gilt für die Maiglöckchen. Auch ihre Blätter haben starke Ähnlichkeit zu denen des Bärlauchs. Vorsichtig sein beim Pflücken! Foto: Fotolia

Was passiert wenn man Maiglöckchenblätter ißt? Woran erkenne ich eine Vergiftung? 

Die Blätter sehen den Trieben von Herbstzeitlose und Maiglöckchen ziemlich ähnlich. Diese Pflanzen aber sind giftig. Wenige Blätter der Herbszeitlosen reichen aus, um schwere Vergiftungserscheinungen hervorzurufen.Vergiftungen äußern sich zum Beispiel durch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Im schlimmsten Fall kann eine solche Vergiftung tödlich enden.

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Quelle: Verbraucherzentrale Berlin Text: Kristina Reiß