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Geschälte Banane auf gelbem Hintergrund
Wundermittel

Bananenschalen: 6 einfache Tipps, warum ihr sie nicht wegwerfen solltet

Dass Bananen eine wirklich feine und vor allem gesunde Sache sind, wussten wir schon lange. Aber auch die Bananenschale hat es in sich und ist viel zu wertvoll, um sie einfach wegzuwerfen. Höchste Zeit, sich das Wundermittel einmal näher anzuschauen. Ecowoman hat sich für euch umgesehen und die besten Tricks und Tipps zusammengestellt.

Bananen gehören neben dem Apfel zu dem Lieblingsobst der Deutschen. Wir essen statistisch gesehen pro Kopf im Jahr 12,4 Kilo Bananen. Und das nicht ohne Grund: Das krumme Obst schmeckt herrlich süß, ist gut verträglich und ein echter Gesundheitsbooster

 

Die Nährwerte einer Banane sind mit 90 Kalorien pro hundert Gramm zwar nicht gerade wenig, dafür stecken aber auch ziemlich viel gesunde Sachen in dem gelben Obst. Unter anderem jede Menge Vitamin C, Kalium, Calcium und Magnesium. Das macht sie vor allem bei Sportlern so beliebt. Zudem sorgt die Banane auch für richtig gute Laune, da sie sogenannte Neurotransmitter enthält, die stimmungsaufhellend wirken. Bei manch einem reicht aber auch schon der Geruch von frisch gebackenem Bananenbrot oder eine erfrischende Bananenmilch, dass die Glückshormone steigen. 

Bananenschale - von wegen harte Schale, weicher Kern

Es gibt weltweit hunderte von Sorten an Bananen. Von der Koch- bis hin zur Kultur- und Obstbanane ist alles dabei. In Europa liegt am häufigsten die Obstbanane in den Regalen der Supermärkte und die kommt in der Regel aus Mittel- oder Südamerika. Deshalb steht die Banane auch häufig in der Kritik. Die Transportwege sind lang, das sorgt für viel CO²-Emission und das treibt den Klimawandel voran. 

Außerdem sind die Arbeitsbedingungen auf den Plantagen oft unterirdisch. Ein kompletter Verzicht ist allerdings auch keine Option und wäre äußerst kontraproduktiv, da viele kleine Bauern auf den Verkauf ihrer Bananen nach Europa angewiesen sind. Dennoch sollten wir bewusst beim Kauf von Bananen vorgehen und immer auf die Bio-Qualität sowie das Angebot mit dem Fairtrade-Siegel zurückgreifen.

Bananenpflanze

Bananenschalen: Bitte nicht wegwerfen!

Denn das ist nicht nur aus sozialer Perspektive wichtig, sondern auch, wenn wir über die Verwendung der Bananenschale reden. Denn Bananen aus konventionellem Anbau sind häufig mit Pestiziden belastet und die haften vor allem an der Bananenschale. Bio-Labels hingegen schützen vor Pestizidbelastungen. Deshalb ist es so wichtig, Bio-Bananen zu kaufen. Vor allem dann, wenn auch die Bananenschale verwendet werden soll. Und das sollte sie wirklich. Ecowoman zeigt euch warum. 

Ja, denn auch die Bananenschale ist essbar, richtig gesund und voller Nährstoffe. Viel zu schade, um sie einfach wegzuwerfen. Doch das passiert leider viel zu häufig. Geht man von dem statistischen Verzehr an Bananen aus, bedeutet das wiederum, dass ein Vier-Personen-Haushalt rund 400 Bananenschalen im Jahr wegwirft. Dabei gibt es tolle Verwendungsmöglichkeiten für die gelbe Schale. 

Organischer Dünger aus Bananenschalen

Du hättest nicht gedacht, dass Bananenschalen für was anderes gut sind als eine gefährliche Rutschfalle in billigen Comedy-Streifen? Weit gefehlt, auch wenn es überraschend kommt, Bananenschalen sind ein hervorragendes organisches Düngemittel. Denn die Schale enthält, wie auch das Fruchtfleisch, jede Menge Nährstoffe und Mineralien wie Kalium, Phosphor und Calcium, die essenziell für die Gesundheit von Pflanzen sind. Besonders Blütenstauden, Rosen und Zimmerpflanzen freuen sich über den natürlichen Dünger aus Bananenschalen.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, aus den Bananenschalen Dünger herzustellen. Doch diese beiden Methoden sind besonders einfach, schnell und mit wenig Aufwand gemacht. Für die erste Variante schneidet man die Bananenschalen in kleine, etwa zwei Zentimeter große Stücke. Das ist hilfreich, damit sich die Schale im Boden schneller zersetzen kann und die Nährstoffe freigesetzt werden. Im Anschluss kann man die gelbe Haut trocknen lassen oder direkt in die Pflanzenerde einarbeiten. Um optimale Ergebnisse durch das Düngen zu erzielen, gräbt man die circa 100 Gramm Bananenschalen im Wurzelbereich einer Pflanze ein. 

In der zweiten Methode wird ein Sud angesetzt. Hierfür gibt man rund 100 Gramm Bananenschalen in ein Gefäß, übergießt sie mit einem Liter heißem Wasser und lässt das Ganze über Nacht ziehen. Dadurch wird das Wasser mit den Nährstoffen aus der Schale angereichert, mit dem die Pflanzen in den nächsten Wochen gegossen werden können. Dafür mischt man den Sud in einem Verhältnis von 1:5 zum ganz normalen Gießwasser. Und das Beste ist: Der natürliche Dünger aus der Bananenschale ist ganzjährig einsetzbar und da er kaum Stickstoff enthält, ist die Gefahr einer Überdüngung kaum möglich.

Alles blitzt und blinkt mit Bananenschalen

Bananenschalen tun aber nicht nur den Pflanzen gut, sondern eignen sich hervorragend als Politur für Leder, Edelstahl und Silber. Einfach mit der Innenseite der Schale das Leder (zum Beispiel von Schuhen oder vom Sofa) einreiben und mindestens zehn Minuten einwirken lassen. Im Anschluss mit einem trockenen Tuch nachpolieren und schon glänzt der Lederschuh wieder wie neu.

Genauso funktioniert es auch mit der Politur vom guten Silberbesteck oder den Edelstahloberflächen in der Küche. Und auch die Blätter der Zimmerpflanze können mit der Bananenschale vom lästigen Staub befreit werden. Einfach die Blätter mit der Innenseite der Schale abreiben und schon bekommt die Pflanze wieder neuen Glanz. 

Bananenschalen: natürliches Mittel zum Zähne aufhellen

Und was bei dem Ledersofa funktioniert, klappt auch bei den Zähnen. Statt teurer Zahnbehandlungen oder aggressiver Chemikalien, kann man auch Bananenschalen verwenden, um seine Zähne aufzuhellen, denn sie sind ein natürliches Bleichmittel. So geht´s:

  • Mit der Innenseite der Bananenschale die Zähne einreiben, bis sie bedeckt sind.
  • Die Paste nicht ablecken, sondern etwa zehn Minuten einwirken lassen. Der Mund sollte dabei leicht geöffnet sein. 
  • Im Anschluss die Paste von der Bananenschale mit einer feuchten Zahnbürste abschrubben.

Wendet man diese Methode täglich an, sollten bereits nach zwei Wochen erste Ergebnisse zu sehen und die Zähne deutlich heller sein. 

Für eine gesunde Haut

Schöne Haut mit Bananenschalen

Bananenschalen sind aber nicht nur ein natürliches Bleichmittel, sie enthalten auch hautfördernde Elemente, entzündungshemmende Wirkstoffe und die in der Schale enthaltene Stärke bindet überschüssiges Öl, das zum Beispiel die Poren auf der Haut verstopft. Deshalb lassen sich Bananenschalen wunderbar im Kampf gegen unreine Haut und Pickel einsetzen.

Dafür reibt man am besten jeden Abend nach der täglichen Waschroutine die betroffenen Stellen mit der Innenseite der Bananenschale ein und lässt es mindestens zehn Minuten oder noch besser, die ganze Nacht einwirken. Am nächsten Morgen wäscht man das Gesicht einfach mit kaltem Wasser ab und schon bald, wenn man die Behandlung etwa ein bis zweimal die Woche durchführt, werden erste Ergebnisse sichtbar und die Haut spürbar besser sein.

Die gleiche Methode hilft übrigens auch bei nervigen Mückenstichen, Hautreizungen oder juckenden Ausschlägen. Bananenschalen mindern umgehend den Juckreiz, wenn man die betroffene Stelle mit der Innenseite einreibt. 

Zero Waste: Leckere Rezepte, wie man Bananenschale essen kann

Und das Beste kommt zum Schluss: Denn Bananenschalen sind nicht nur gut für Haut, Leder und Pflanzen, sondern sie schmecken auch noch richtig lecker. Der große Vorteil ist, dass mit diesen fantastischen Rezepten von der Banane am Schluss nichts mehr übrig bleibt und man es geschafft hat, mal wieder, ganz im Sinne des Zero Waste-Prinzips, unnötigen Müll zu vermeiden. 

Wenn es mal schnell gehen muss, kann man die Bananenschale ganz einfach mit in den Mixer werfen. Gemeinsam mit anderen Zutaten lässt sich daraus ein leckerer Smoothie zaubern, der durch die Schale der Banane zusätzliche Nährstoffe enthält und noch etwas cremiger wird. Um geschmacklich aber alles aus der Bananenschale herauszuholen, brät man sie am besten an. Und dafür eigenen sich diese beiden hervorragenden Rezeptideen: 

Schnitzel aus Bananenschalen

Zutaten:

   
Schale von etwa vier Bananen 8 EL Mehl oder Maismehl
2 TL Paprikapulver 2 TL getrocknete Kräuter
Öl zum Ausbraten, wir empfehlen Kokosöl

So geht's:

  • Bananen waschen, schälen und die jeweiligen Enden der Schale abschneiden.
  • Wer mag, kann die Schale jeweils noch in rund 8-10 cm große Stücke schneiden, es können aber auch die einzelnen Streifen im Ganzen gelassen werden.
  • Die Bananenschalen 5 Minuten in warmem Wasser einweichen.
  • Gewürze und Mehl mischen.
  • Wasser abgießen und die Bananenschalen durch das Mehlgemisch ziehen.
  • Die panierten Schalen in einer Pfanne mit Öl ausbacken, bis sie goldbraun sind.

Die Schnitzel eignen sich hervorragend als knuspriges Topping auf einem Salat oder als köstlicher Snack für zwischendurch mit einem leckeren Dip. 

Veganer Speck aus Bananenschalen

Kochen mit Bananenschalen

Der Duft von gebratenem Speck lässt einem schon mal das Wasser im Mund zusammenlaufen. Als Vegetarier oder Veganer kommt man jedoch nicht mehr in den Genuss der knusprig, würzigen Streifen. Doch damit ist jetzt Schluss, denn mit Bananenschalen lässt sich eine gute Alternative zaubern.

Man braucht:

   
2 sehr reife Bananenschalen 3EL Sojasauce
1EL Ahornsirup oder dunkeln Agavendicksaft 0,5 TL geräuchertes Paprikapulver
0,5 TL Knoblauchpulver Salz, Pfeffer und Öl zum Ausbraten

Zubereitung:

  • Bananen waschen, schälen und die jeweiligen Enden der Schale abschneiden.
  • Die Bananenschale in einzelne Streifen schneiden und mit einem Löffel die weiße Innenseite abschaben, bis nur noch die Schale übrig ist.
  • Restliche Zutaten für die Marinade mischen. Die Bananenschale für mindestens 10 Minuten in der Marinade einlegen, noch besser ist eine Stunde.
  • Danach die Schale auspacken, bis sie schön knusprig und dunkel ist. (Achtung: Es stinkt und raucht etwas, da der Zucker verbrennt).

Quellen: statista.com, Bilder: Depositphotos/crisper85@yahoo.com, aungmyintmyat, AndrewLozovyi, HayDmitriy, Text: Lisa Bender