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Auf dem Brüsseleer Grand Place wurde ein Teppich aus 750.000 Begonien gelegt © Thill

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Fest der Migration

Brüssel: Blumenteppich aus Begonien

Zum Dank türkischer Migranten wird bereits zum 19. Mal in Brüssel auf dem Grand-Place ein magischer und riesiger Blumenteppich aus Tausenden Begonienblüten “ausgerollt” – heuer, um das 50jährige Jubiläum türkischer Einwanderung nach Belgien zu zelebrieren.

Ein schöner Brauch in vielerlei Hinsicht eine Sehenswürdigkeit Brüssels: Jedes zweite Jahr wird im August für vier Tage Brüssels Hauptplatz in ein farbenfrohes und duftendes Blütenmeer verwandelt. Vor rund 50 Jahren, am 16. Juli 1964, hatten Belgien und die Türkei ein Abkommen unterzeichnet, nachdem die ersten Arbeiter aus der Türkei eingewandert sind. Heute leben rund 220.000 Türken in Belgien. So nimmt es nicht Wunder, dass das Muster des Blumenteppichs aus Begonien, in diesem Jahr natürlich auch eine Referenz an die klassische türkische Teppichkunst zeigt – die Kelims.

Der gigantisch große Blumenteppich mit 1.800 Quadratmeter Fläche wird aus Begonienblüten gelegt –innerhalb weniger Stunden legen hunderte Gärtner das riesige Blumenpuzzle namens Flower Carpet – rund 300 Blüten pro Quadratmeter, insgesamt über 750.000, zu Brüssels Sehenswürdigkeit.

Begonien werden einerseits verwendet, weil rund 80 Prozent der gesamten Begonienproduktion in der Region von Ghent gezogen werden – über 30 Millionen Knollen werden pro Jahr kultiviert und nach Holland, Frankreich und in die USA exportiert. Andererseits sind Begonienblüten außerordentlich robust und haltbar.

Für den Blumenteppich werden die Zwischenräume in den Blumenmustern mit Torf gefüllt, dann die Blüten dicht an dicht gelegt, damit sie nicht vom Wind weggeblasen werden – wenn es zu heiß ist, können sie so gewässert werden, um nicht zu vertrocknen.

Die Tradition der Blütenteppiche hat Landschaftsarchitekt E. Stautemas 1971 begründet – nicht nur in Brüssel, sondern in diversen belgischen Städten sowie weltweit, u.a. in Köln, Hamburg, Paris, London, Valencia, Buenos Aires und Ohio. Seit dem Tod von E Stautemas 1998 führt dessen früherer Mitarbeiter, der Grafikdesigner Mark Schautteet, dessen Werk fort. Ein eindrucksvolles Stück urbaner Kunst.

Quelle: flowercarpet.be
Text: mara